Kurdisches Gipfeltreffen in Erbil
Erbil. Am Donnerstag hat in Erbil, der Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan des Irak, ein Gipfeltreffen stattgefunden, bei dem sich erstmals der Vorsitzende der dort führenden Demokratischen Partei Kurdistans, Masud Barzani, mit Mazlum Abdi, dem Oberkommandierenden der kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte aus der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien, traf.
Es sei um die Lage in Syrien nach dem Sturz der Assad-Familie gegangen, hieß es in einer Mitteilung von Barzanis Büro. Beide Seiten drängten darauf, dass die Parteien Kurdistans eine »nationale Haltung« annehmen. »Die kurdischen Parteien in Syrien müssen in der Lage sein, ihr Schicksal ohne Einmischung von außen und auf friedlichem Wege selbst zu bestimmen. Um ihre Rechte zu garantieren, sollten sie eine gemeinsame Haltung einnehmen und sich mit der neuen Regierung verständigen.« Man solle darauf hinarbeiten, als »Faktor des Friedens und der Stabilität« zu wirken, »damit sich die Tragödien, denen die Kurden und andere Völker in Syrien ausgesetzt waren, nicht wiederholen«, hieß es weiter.
Abdis Delegation wurde mit einem US-Militärhubschrauber zurück nach Syrien gebracht. Bislang war das Verhältnis zwischen der in Rojava (Nordsyrien) führenden linksgerichteten Partei der Demokratischen Union (PYD) – einer Schwestervereinigung der Arbeiterpartei Kurdistans PKK – und Barzanis konservativer, durch Ölgeschäfte eng mit der Türkei verbundener Partei von Spannungen bis hin zu offener Feindschaft geprägt. Allerdings drängen die mit beiden Seiten militärisch kooperierenden USA auf Einbindung der Barzani-Anhänger in die von diesen bislang nicht anerkannte Selbstverwaltung. (jW)
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