Grußbotschaft von Mumia Abu-Jamal
Seit 43 Jahren sitzt er zu Unrecht aus rein politischen Gründen im Gefängnis: der US-amerikanische Autor und Bürgerrechtler Mumia Abu-Jamal. Lesern der jungen Welt ist er durch seine regelmäßigen Kolumnen bekannt. Gina Pietsch bittet Jennifer Black auf die Bühne. Sie ist Ärztin und Mitarbeiterin des Prison Radio in den Vereinigten Staaten, das Mumias geschliffene Glossen übermittelt und sich für die Abschaffung des repressiven Gefängnissystems in den USA einsetzt. Sie berichtet davon, dass der Fall Mumia paradoxerweise in Pennsylvania, von wo Mumia stammt und wo er im Gefängnis festgehalten wird, weniger bekannt ist als in Deutschland. Im Anschluss wird eine Grußbotschaft Mumias eingespielt. Er spricht über den Rechtsruck nicht allein in den USA und die Furcht, die permanent gesät wird, um die Gesellschaften vor allem in den reichen Ländern noch weiter nach rechts zu rücken: Furcht vor sogenannten Migranten, Furcht vor Transpersonen, Furcht vor allem … Mumia zitiert keinen Geringeren als US-Präsident Franklin D. Roosevelt, der 1934 sagte: »Das einzige, was wir fürchten müssen, ist die Furcht selbst.« Auch erinnerte er an das Credo aller aufrechten Linken, dass die Arbeiterklasse keine Heimat habe. »Wir können uns organisieren: Migranten, Arbeiter, LGBTQ …« Denn: »Furcht ist nicht mehr als eine Emotion.« Zu Beginn des Programmpunktes hatte Moderatorin Gina Pietsch bereits daran erinnert, dass Mumia Abu-Jamal nicht der einzige politische Gefangene in den USA ist. Insbesondere der indigene Aktivist Leonard Peltier – der noch länger einsitzt als Mumia, und zwar seit 1977 – könnte aufgrund einer ruinierten Gesundheit und mangelnder medizinischer Versorgung die Haft nicht überleben. Nur noch etwas mehr als eine Woche bleibt für die fällige Begnadigung durch den scheidenden US-Präsidenten Joe Biden. (jt)
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