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Aus: Ausgabe vom 04.02.2025, Seite 1 / Ausland
Krieg in Syrien

Terror in Manbidsch

Nordsyrien: Zahlreiche Landarbeiterinnen bei Anschlag in türkisch besetzter Stadt getötet
Von Nick Brauns
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Ein Mitglied des syrischen Zivilschutzes steht vor Trümmern nach dem Autobombenanschlag am Montag in Manbidsch

Nach seinem ersten Auslandsbesuch beim saudischen Kronzprinzen Mohammed bin Salman am Sonntag in Riad wird Syriens Interimspräsident Almed Al-Scharaa am Dienstag in Ankara mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan zusammentreffen. Sowohl vom finanzstarken Golfstaat als auch von der Türkei, die eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung der nun in Damaskus herrschenden Dschihadistenallianz HTS spielt, erhofft sich Al-Scharaa Investionen zum Wiederaufbau des kriegszerstörten Landes. Die Türkei, die Teile Syriens besetzt hält, will auch beim Aufbau einer neuen syrischen Armee Hilfe leisten.

Mit Mohammed Al-Jassem ernannte das syrische Verteidigungsministerium kurz vor Al-Scharaas Ankarareise noch demonstrativ einen führenden türkeinahen Warlord zum Brigadegeneral und Kommandeur der in Hama stationierten 25. Division der neu zu bildenden Armee. Al-Jassem und die von ihm bislang geführte Suleiman-Shah-Brigade werden für zahlreiche Verbrechen wie Erpressung, Entführungen und Vertreibung der kurdischen Bevölkerung in der Region Afrin verantwortlich gemacht.

In der nordsyrischen Stadt Manbidsch wurden am Montag mindestens 19 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt, als eine Sprengfalle neben einem Fahrzeug mit Landarbeiterinnen detonierte. Bereits am Sonnabend war es in der seit Dezember von der türkeinahen Syrischen Nationalarmee (SNA) besetzten Stadt zu einem Anschlag mit neun Toten gekommen. Die Syrisch-Demokratischen Kräfte, die im Umland von Manbidsch Widerstand gegen die SNA leisten, bezeichnen solche Anschläge als »grundlegende Taktiken der Söldnerfraktionen«, um Angst in der Bevölkerung zu schüren und so Proteste gegen Plünderungen und sexualisierte Gewalt zu unterdrückten.

Zwischen den unter dem Dach der SNA vereinten Fraktionen kommt es regelmäßig zu Kämpfen im Streit um die Beute. Die HTS sah sich in den letzten Tagen nach Beschwerden aus der Bevölkerung gezwungen, eigene Soldaten nach Manbidsch zu schicken, um ihre SNA-Verbündeten an weiteren Plünderungen zu hindern.

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