Öcalan plant historischen Appell
Ankara. Der inhaftierte Gründer der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), Abdullah Öcalan, plant nach Angaben der Dem-Partei »einen historischen Aufruf« zur Lösung des Kurdistan-Konflikts in der Türkei. Demnach bereite Öcalan sich darauf vor, »in den kommenden Tagen einen historischen Aufruf für eine dauerhafte Lösung der Kurdenfrage« zu starten, sagte Tuncer Bakirhan, Kovorsitzender der Dem, am Dienstag.
Beobachtern zufolge könnte der 75jährige politische Gefangene am 15. Februar, dem Tag seiner Festnahme in Nairobi im Jahr 1999, zu einem Ende des bewaffneten Kampfes der PKK aufrufen. Die Partei kämpft seit 1984 gegen den türkischen Staat und wird von Ankara und seinen westlichen Verbündeten als Terrororganisation eingestuft. Alles liege nun »in den Händen« des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, sagte Bakirhan vor Dem-Abgeordneten im Parlament. »Es ist Ihre Chance, in die Geschichte einzugehen, Herr Erdoğan«, fügte er hinzu.
Erdoğan und sein Koalitionspartner, die extrem rechte Partei MHP, hatten Öcalan im Herbst eine frühere Freilassung in Aussicht gestellt, wenn er die PKK-Kämpfer zum Niederlegen der Waffen aufruft. Öcalan seinerseits hatte Ende Dezember erklärt, er sei »entschlossen«, den Dialog mit Ankara fortzuführen, und sprach vor einer Delegation von Dem-Abgeordneten, die ihn im Gefängnis besuchten, von einer »historischen Verantwortung«. (AFP/jW)
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