Thomas Maul tot
Er war wohl eine der kuriosesten Erscheinungen des an zweischneidigen Gestalten nicht eben armen antideutschen Milieus: Der Publizist Thomas Maul ist tot, er starb am 28. Januar 2025 im Alter von 49 Jahren in Berlin. Das teilte bereits vor einer Woche der XS-Verlag mit, abseits der Szene bekam man davon wenig mit. In dieser war Maul freilich ein bunter Hund, machte sich ab Mitte der 2000er einen Namen als Autor und später Redakteur der Bahamas sowie mit ressentimentsatten Büchern zur Kritik des Islamismus und was er dafür hielt. Seine Verteidigung der AfD und der Skandal um einen Auftritt von ihm im Leipziger Kulturzentrum »Conne Island« 2018 beförderte die Spaltung der Szene in »Links-« und »Rechtsantideutsche«. Als Corona über das Land kam, trennte sich Maul von der Bahamas und machte als Ideologiekritiker auf eigenem Ticket (u. a. casa blanca, Achse des Guten) weiter. Nun sah man ihn mit Israel-Fahne auf Querdenker-Demos. Aber irgendwas kann jeder: Maul gründete 2013 den XS-Verlag, den er 2021 Nachfolgern übergab und der heute lesenswerte Belletristik und Lyrik publiziert. (pm)
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