UN-Generalsekretär fordert Waffenruhe im Osten des Kongo
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New York. UN-Generalsekretär António Guterres hat zu einer Waffenruhe im Osten der Demokratischen Republik Kongo aufgerufen. »Bringen Sie die Waffen zum Schweigen, stoppen Sie die Eskalation«, forderte Guterres mit Blick auf den Vorstoß der von Ruanda unterstützten M23-Miliz im Ostkongo am Donnerstag vor Journalisten. »Wir befinden uns an einem kritischen Punkt und es ist Zeit, sich für den Frieden zu vereinen«, erklärte Guterres.
Vor seiner Teilnahme an einem Gipfel der Afrikanischen Union (AU) im äthiopischen Addis Abeba habe er eine klare Nachricht: »Respektieren Sie die Souveränität und Integrität der DR Kongo. Es gibt keine militärische Lösung«, sagte der UN-Chef.
Die M23 hatte die Stadt Goma an der Grenze zu Ruanda in der vergangenen Woche eingenommen und dann am Montag eine einseitige Waffenruhe verkündet. Dennoch startete die Miliz am Mittwoch, unterstützt von ruandischen Soldaten, eine Offensive auf die Hauptstadt der Nachbarprovinz Süd-Kivu, Bukavu. Dabei nahmen sie die hundert Kilometer von Bukavu entfernte Minenstadt Nyabibwe ein.
Humanitäre und örtliche Quellen teilten mit, dass die kongolesische Armee sich auf einen Angriff auf die Stadt Kavumu vorbereite, die rund 30 Kilometer von Bukavu entfernt liegt und über einen Flughafen verfügt.
In den mittlerweile drei Jahre andauernden Kämpfen zwischen von Ruanda unterstützten Gruppen und der kongolesischen Armee waren immer wieder Waffenruhen verkündet und dann gebrochen worden.
Die Regierung der DR Kongo wirft dem Nachbarland Ruanda vor, es auf die Ressourcen im Osten des Landes abgesehen zu haben und deshalb die M23 bei ihrem Angriff auf Goma unterstützt zu haben. Ruanda hingegen behauptet, im Ostkongo bewaffnete Gruppen bekämpfen zu wollen, von denen eine Gefahr für das eigene Territorium ausgehe. Nord-Kivu und die Nachbarprovinz Süd-Kivu sind seit Jahrzehnten von Konflikten geprägt.
Guterres zeigte sich besorgt angesichts der »gefährlichen« humanitären Situation in Goma und Umgebung, wo hunderttausende Menschen auf der Flucht seien. Es gebe zahlreiche Berichte »über Menschenrechtsverletzungen, einschließlich sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt, Zwangsrekrutierungen und Unterbrechungen der lebenswichtigen Versorgung«, erklärte der UN-Generalsekretär. (AFP/jW)
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