Dein roter Faden in wirren Zeiten
Gegründet 1947 Freitag, 14. März 2025, Nr. 62
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Dein roter Faden in wirren Zeiten Dein roter Faden in wirren Zeiten
Dein roter Faden in wirren Zeiten

Ubermenschen

Von Helmut Höge
Helmut_Hoege_Logo.png

Der »Übermensch« ist ein Idealmensch, der laut Wikipedia über das Leben eines gewöhnlichen Menschen hinausgewachsen ist. Dieser »homme supérieur« taucht bei vielen Denkern auf – bei Augustinus, Dante, Luther, Dostojewski, Sri Aurobindo etc. Berühmt wurde vor allem der »Übermensch« Nietzsches, der einen neuen Menschentypus propagierte. Für den Harvard-Professor, Hippieguru und LSD-Fan Timothy Leary sollte der Übermensch von morgen ein Kalifornier sein – ein Ubermensch (mit U).

Der Weltkonzern Uber hat sein Hauptquartier in San Francisco. Im Unternehmen steckt ein Haufen Kapital, von Benchmark Capital, Goldman Sachs, Google Ventures, First Round Capital, Menlo Ventures oder Lowercase Capital. Auch der Springer-Verlag hat sich an Uber finanziell beteiligt. Die Uber-Produktpalette umfasst auch Uber Eats. Die Berliner Mercedes-Benz-Arena heißt inzwischen Uber-Arena. Seit Ende 2019 darf Uber über seine App in ganz Deutschland vorerst keine Beförderung per privatem Mietwagen mehr anbieten.

Ein typischer kalifornischer Ubermensch ist der in Palo Alto lebende Mark Zuckerberg (Meta, Facebook), der zweitreichste Mensch der Welt. Der Hauptsitz von Apple befindet sich im kalifornischen Cupertino. Konzerngründer Steve Jobs lebte in San Francisco und starb 2011 in Palo Alto, Kalifornien. Der Apple-Konkurrent Microsoft hat sein Konzernhauptquartier in Seattle, Washington. Gründer Bill Gates besitzt mehrere Häuser in Kalifornien. Die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung ist mit Einlagen von knapp 46,8 Milliarden US-Dollar die größte private Stiftung der Welt. Sie befindet sich in Seattle, genau wie der Amazon-Konzern von Jeff Bezos.

Bezos gründete 2000 ein Raumfahrtunternehmen nahe Seattle: Blue Origin. Außerdem gehört ihm die einflussreiche Tageszeitung Washington Post. Er war der erste Ubermensch, dessen Vermögen die 200-Milliarden-US-Dollar-Marke überschritt, derzeit liegt es bei rund 240 Milliarden Dollar.

Knapp 400 Milliarden US-Dollar beträgt das Vermögen von Elon Musk (Tesla, Space X und X). Seine Firmensitze sind verstreut, er behauptet, seine sieben Häuser in Kalifornien verkauft zu haben und inzwischen mal hier, mal dort zu wohnen.

Der Freitag schrieb Ende Januar, dass der Techstandort Silicon Valley lange als »links und woke« galt, doch wie man weiß, haben sich die dortigen Unternehmer inzwischen dem »Trumpismus verschrieben«.

Zu den Silicon-Valley-Konzernen gehören auch Cisco und Oracle (inzwischen mit Hauptsitz in Austin, Texas) und im kalifornischen Santa Clara der KI-Entwickler Nvidia, der 2024 zum »wertvollsten börsennotierten Unternehmen der Welt« aufstieg. Als zuletzt das chinesische KI-Startup Deep Seek mit einem kostenlosen KI-Chatbot auf den Markt kam, fiel der Nvidia-Börsenwert jedoch um fast 600 Milliarden US-Dollar.

links & bündig gegen rechte Bünde

Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.

Ähnliche:

  • 07.02.2025

    Ungleiche Lose-lose-Gefechte

    Wenngleich in geringerem Maße, werden auch die USA, vor allem deren Bevölkerung, unter dem Zollkrieg leiden
  • Vom Feuer zerstörte Häuser am Strand von Malibu, einem Nobelvier...
    18.01.2025

    Feuersturm über L. A.

    Kalifornien: Extreme Trockenheit und kräftige Winde schufen ideale Bedingungen für die rasche Ausbreitung der Brände
  • Reservierte Plätze für Kontrahenten Apple und FBI bei Anhörung i...
    14.04.2016

    US-Behörde kungelt mit Hackern

    FBI knackte laut Medienbericht kalifornisches Mobiltelefon dank »gekaufter« Sicherheitslücke

Regio:

Mehr aus: Feuilleton