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Aus: Ausgabe vom 17.02.2025, Seite 1 / Inland
Palästina

Waffenruhe in Gaza bröckelt

Israel tötet mindestens vier Palästinenser. Neue Bomben und Unterstützung aus den USA
Von Jakob Reimann
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Bereit zum Losschlagen: Israelische Panzerfahrzeuge am Sonntag an der Grenze zum Gazastreifen

Am Sonntag morgen töteten israelische Streitkräfte im südlichen Gazastreifen östlich von Rafah mindestens vier Palästinenser, darunter drei Polizisten. Diese seien laut Innenministerium in Gaza »zur Sicherung von Hilfsgütern« eingesetzt worden, während die israelische Armee laut Times of Israel behauptet, sie habe »mehrere bewaffnete Personen« angegriffen, die sich ihren Truppen näherten. Menschenrechtsgruppen beschuldigten Israel, absichtlich Sicherheitskräfte anzugreifen, um Chaos zu schüren und Menschen zu Plünderungen von Hilfsgütern zu ermutigen, heißt es bei The New Arab. Bei einem weiteren Angriff in der Region wurde ein Mann durch einen Drohnenangriff getötet. Seit Beginn des Waffenstillstands am 19. Januar wurden die Leichen von 641 Palästinensern aus den Trümmern in Gaza geborgen, auch habe Israel seitdem in Gaza mindestens 118 Menschen getötet, berichtete Anadolu bereits vergangene Woche.

Für die Taktik, durch Bruch des Waffenstillstands das Wiederaufflammen des Krieges zu provozieren, erhält die Netanjahu-Regierung Unterstützung von der Trump-Administration. Am Sonnabend erreichte eine Lieferung 2.000-Pfund-Bomben vom Typ Mk-84 den Hafen von Aschdod südlich von Tel Aviv, berichtete Jerusalem Post. Als Sanktion für den Angriff auf Rafah im Mai 2024 hatte die Biden-Administration die Lieferungen dieser Bomben eingefroren, was Präsident Trump am Tag seiner Amtseinführung aufhob. Mk-84-Bomben kamen bei einigen der schwersten mutmaßlichen Kriegsverbrechen in Gaza zum Einsatz, etwa bei der Vernichtung des Geflüchtetenlagers Dschabalija in Nordgaza im Oktober 2023, wie eine Analyse der New York Times damals ergab. Derweil traf US-Außenminister Marco Rubio in Jerusalem mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zu Gesprächen über den Fortbestand des fragilen Waffenstillstandsabkommens zusammen. Rubio unterstützt Trumps Plan, die palästinensische Bevölkerung aus Gaza vollständig zu vertreiben und die Küstenenklave in eine »Riviera des Nahen Ostens« zu verwandeln. Rubios Besuch zielt darauf ab, diesen Plan voranzutreiben.

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