Mamma mia
Heintje empfängt am Eingang der Ausstellung mit seinem Schlager »Mama«, Madonnen blicken mal leidend, mal verzückt auf das Jesuskind, und Paula Modersohn-Becker malt ein Baby mit der »Mörderflasche«. So wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts die gläsernen Säuglingsflaschen bezeichnet, die wegen ihrer hygienischen Mängel zum Tod vieler Babys führten. Auch eine originale Saugflasche aus jener Zeit ist in der Ausstellung »Mama. Von Maria bis Merkel« zu sehen, die von Mittwoch bis zum 3. August im Kunstpalast Düsseldorf präsentiert wird.
Mehr als 120 Kunstwerke und Objekte mit Bezug zum Muttersein, Mutterwerden oder Nichtmuttersein vom 14. Jahrhundert bis heute hat ein Kuratorinnentrio für die Schau versammelt. Die Präsentation geht weit über Kunst hinaus und zeigt neben Gemälden von Otto Dix, Max Ernst, Hannah Höch oder Egon Schiele auch Alltagsobjekte wie Behältnisse für die Antibabypille aus den 60er Jahren, einen Tripp-Trapp-Kinderstuhl, heutige Mutterpässe und eine schwangere Barbie-Puppe.
Die Ausstellung stellt in acht Kapiteln grenzüberschreitend Malerei, Skulptur, Fotografie, Videos und Alltagsobjekte aus verschiedenen Jahrhunderten gegenüber. Die »gute Mutter« wird betrachtet, genau wie Care-Arbeit oder die Exkanzlerin. Angela Merkel ist zwar kinderlos, hatte aber den Spitznamen »Mutti« bekommen. (dpa/jW)
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