Nachschlag: Abschlachten mit Herz

Herzlichen Glückwunsch, Welt! Sei gefälligst froh, dass so etwas über dich kommen durfte – America the beautiful! Imperialismus von der Sorte mit ganz viel Herz: »Wir sind die einzige verbliebene globale Supermacht«, euphemisiert John Bolton, Trumps einst verstoßener Walrossschnauzer, dem entzückten Zuschauer ins Ohr. »Wir wollen nicht expandieren, wir wahren nur unsere eigenen Interessen.« Na, wenn das so ist. Nachdem Arte sich in unzähligen Dokus und zeitgeschichtlichen Formaten an Putin, Russland und der Sowjetunion abgearbeitet hat, ist nun endlich mal der Champion im Kriegführen dran. Dabei sind zwar Gewalt, Genozid und Rassismus in der US-DNA verankert, nicht aber das Abschlachten weltweit. Erst mit dem Ersten Weltkrieg steckte Washington mehr und mehr Dollars in den militärisch-industriellen Komplex. Und so wurde das Schlachtfeld außerhalb der eigenen Grenzen zum Normalzustand für ein Land, das sich selbst als das großartigste und schönste ansieht. Seit fast 250 Jahren nun schon. (mme)
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