Dein roter Faden in wirren Zeiten
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Aus: Ausgabe vom 08.04.2025, Seite 1 / Ausland
Krieg in Gaza

Generalstreik für Gaza

Im Westjordanland stand das Leben still. Auch weltweite Proteste gegen Israels Genozid
Von Nick Brauns
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In der Altstadt von Jerusalem blieben viele Läden aus Solidarität mit Gaza am Montag geschlossen

In der Westbank und in Ostjerusalem haben Palästinenser am Montag mit einem Generalstreik gegen den fortgesetzten Krieg und Genozid der israelischen Armee im Gazastreifen protestiert. Geschäfte, Banken, Unternehmen, Schulen und öffentliche Einrichtungen blieben geschlossen, wie die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA berichtete. Darüber hinaus stellten Fabriken und Industrieanlagen aus Solidarität mit Gaza ihren Betrieb ein. In Ramallah, dem Sitz der Palästinensischen Nationalbehörde, demonstrierten Tausende Menschen. Zu dem Protest in allen besetzten palästinensischen Gebieten sowie den Flüchtlingslagern hatte ein Bündnis aufgerufen, dem unter anderem die rivalisierenden Parteien Fatah und Hamas angehören.

Seit Beginn des Gazakrieges hat die Gewalt von Siedlern und der israelischen Armee auch im Westjordanland stark zugenommen. Nach palästinensischen Angaben wurden in den vergangenen 15 Monaten rund 920 Palästinenser getötet. Erst am Sonntag wurde der 14jährige Omar Mohammad Rabea im Ort Turmusaajja erschossen, zwei weitere Kinder wurden verletzt. Der Junge habe Steine auf Autos – gemeint sind Fahrzeuge militanter Siedler – geworfen, heißt es in einer Erklärung der israelischen Armee. Daraufhin eröffneten Soldaten »das Feuer auf die Terroristen, die Zivilisten gefährdeten, eliminierten einen von ihnen und verletzten zwei weitere«. Das palästinensische Außenministerium sprach von einer »außergesetzlichen Hinrichtung« des US-Staatsbürgers Rabea als Konsequenz von Israels »fortgesetzter Straflosigkeit«.

Der palästinensische Generalstreik korrespondierte mit einem Aufruf zu einem »globalen Streik für Gaza«, zu dem Palästina-Solidaritätsbewegungen anlässlich des Besuchs des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu in den USA aufgerufen hatten. In Ländern mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung, vom Libanon und Jordanien über die nordafrikanischen Staaten, die Türkei bis Pakistan und Bangladesch, kam es am Montag an vielen Orten zu Geschäftsschließungen, Unterrichtsboykotten und Protesten.

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