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09.04.2025, 18:46:51 / Ausland

Russischer Protest wegen Vandalismus auf Militärfriedhof

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Sowjetische Gedenkstätte im estnischen Tallinn (Aufnahme von 2007)

Moskau. Das russische Außenministerium hat wegen eines weiteren Akts des Vandalismus auf dem Militärfriedhof von Tallinn eine Protestnote an den estnischen Geschäftsträger in Moskau gerichtet.

»Im Zusammenhang mit dem jüngsten Akt des Vandalismus auf dem Tallinner Militärfriedhof am 7. April wurde eine Demarche an die estnische Geschäftsträgerin in Russland, Jana Vanamolder, gerichtet, der mitgeteilt wurde, dass Tallinn im Anschluss an ein Treffen im russischen Außenministerium im März 2025 zur Frage der geschändeten Grabsteine sowjetischer Soldaten nicht nur nicht die notwendigen Schlussfolgerungen gezogen, sondern die Situation auf zynische Weise weiter verschlechtert hat«, so das Ministerium in einer Erklärung, aus der die Nachrichtenagentur Tass am Mittwoch zitierte.

»Die russische Seite weist die heuchlerischen Erklärungen der estnischen Seite entschieden zurück«, heißt es in der Erklärung. »Anstatt eine gründliche Untersuchung durchzuführen und die Verantwortlichen zu bestrafen, versucht das estnische Außenministerium, die kürzliche Entfernung einiger Platten auf dem Tallinner Militärfriedhof mit Hilfe schwerer Maschinen zu rechtfertigen, indem es behauptet, dass sich darunter keine sterblichen Überreste von Matrosen und Rotarmisten befinden«, so das Ministerium.

»Vanamolder wurde mitgeteilt, dass Russland die böswilligen Handlungen Tallinns, die darauf abzielen, die Gedenkstätten der sowjetischen Soldaten zu entweihen, einschließlich derer, die ihr Leben für die Befreiung Europas von der nationalsozialistischen Versklavung gegeben haben, aufs Schärfste verurteilt«, heißt es in der Erklärung weiter. »Dies ist ein besonderer Frevel im Jahr des 80. Jahrestages des Großen Sieges.«

Russland werde »die kriminellen Handlungen der baltischen Länder zur Zerstörung des sowjetischen Erinnerungserbes weiterhin öffentlich machen und keine Mühen scheuen, um die Weltgemeinschaft darauf aufmerksam zu machen, auch auf den Plattformen der UNO und der OSZE«, so das Ministerium. (jW)

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