Nachschlag: Realismus
Offenbar sind Darstellungen der Oberklasse stets fiktiv, der Mittelklasse grotesk und der Unterklasse, nun ja, realistisch. Doch was soll Realismus bedeuten, wenn die Maskenbildner all ihre Kunstfertigkeit aufbringen mussten, um Charlize Theron – eine Frau, von der mitunter gesagt wird, sie sei eigentlich zu schön gewesen, um Schauspielerin werden zu können – in ein Underclass-»Monster« zu verwandeln? Schlechte Haut und schlechte Zähne, speckige Haare und speckige Hüften, miese Angewohnheiten wie Kettenrauchen und Biersaufen, watschelnder Gang, mehr als latente Gewalttätigkeit … all die netten Eigenschaften, denen schon so mancher sogenannte Mann – vorausgesetzt, keine Stigmatisierung als Asozialer hätte ihm sowieso keine Wahl gelassen – am Rande so manchen Fußballfeldes seinen guten Ruf als ganzer Kerl zu verdanken hat, werden als Eigenschaften einer sogenannten Frau automatisch zu unentrinnbaren Zeichen von Deklassierung und Deprivation: »Ich schaffe an, seit ich dreizehn bin.« (aha)
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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
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