Libanon hat neue Regierung
Beirut. Libanons designierter Ministerpräsident Nawaf Salam hat eine neue Regierung gebildet. In dem 24köpfigen Kabinett, das vor allem aus Technokraten besteht, seien keine Mitglieder der Hisbollah oder ihrer Verbündeten vertreten, teilte ein Regierungssprecher laut dpa am Sonnabend mit. Die stellvertretende US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Morgan Ortagus, hatte am Freitag nach einem Treffen mit dem libanesischen Präsidenten Joseph Aoun betont, dass die Hisbollah und ihre Verbündeten keine Rolle in der Regierung spielen dürften. »Wir haben in den USA klare rote Linien gezogen, damit sie nicht mehr in der Lage sein wird, das libanesische Volk zu tyrannisieren, auch nicht als Teil der Regierung«, hatte Ortagus gesagt.
Die Worte der Gesandten wurden von zahlreichen Libanesen mit Empörung aufgenommen, wie der Fernsehsender Al-Majadin berichtete. Demnach kam es vor dem Internationalen Flughafen zu einer spontanen Demonstration gegen die US-Einmischung. Bei einem Treffen mit Parlamentssprecher Nabih Berri von der mit der Hisbollah alliierten Amal-Bewegung wurde Ortagus daran erinnert, dass aus libanesischer Sicht Israel der Hauptgegner, ja das »absolute Böse« sei und die USA sich dafür einsetzen müssten, dass es die Bedingungen der gegenwärtigen Waffenruhe einhält und sich komplett aus dem Libanon zurückzieht. Allerdings bombardierte Israel am gleichen Tag erneut angebliche Hisbollah-Stellungen im Bekaatal, wobei sechs Menschen getötet wurden. Auch Syrien wurde von der israelischen Luftwaffe beschossen und die Offensive in der Westbank ausgeweitet. (dpa/jW)
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