Nachschlag: Gopro an der Front
Die ukrainische Armee ist am Ende. Das zeigt die Doku von Jamie Roberts über eine Einheit ukrainischer Soldaten im Wald von Kupjansk. Kommandeur Wowan filmt seinen Trupp mit einer Körperkamera im Kampf um jedes vereiste Schützenloch. Der 19jährige Wlad leitet eine Kampfgruppe, seine Untergebenen sind alle älter als er. Der Malerlehrling aus Cherson muss durch den Wald rennen. Seine größte Aufgabe ist, nicht von Mörsergranaten, Kamikazedrohnen oder umstürzenden Kiefernstämmen getötet zu werden. Motiviert scheint einzig der Kompaniechef Dmitro zu sein. Im warmen Hauptquartier beobachtet der Offizier Drohnenangriffe auf russische Soldaten im Wald: »Es gibt mir einen richtigen Kick, wenn ich die Fetzen fliegen sehe.« Diese Einstellung erwartet er auch von Wlad: »Jetzt hat er zum ersten Mal jemanden getötet. Tut es dir leid?« Wlad verneint pflichtbewusst. Doch später quälen ihn Alpträume vom Schützengraben, gibt er zu. Jetzt ist Wlad tot, nur seine Gopro-Aufnahmen existieren noch. (bk)
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