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Aus: Ausgabe vom 14.02.2025, Seite 2 / Ausland
Gazakrieg

Hamas rettet Waffenruhe

Gazakrieg: Gefangenenaustausch soll am Sonnabend weitergehen
Von Jörg Tiedjen
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Trump droht Gaza mit der »Hölle« – die der Küstenstreifen längst ist (Dschabalija, 13.2.2025)

Die Gefahr eines vorzeitigen Endes der zwischen Israel und der Hamas vereinbarten Waffenruhe scheint zunächst gebannt. Am Donnerstag gab die palästinensische Organisation bekannt, dass eine für Sonnabend vorgesehene Freilassung von drei israelischen Gefangenen doch stattfinden werde. Im Gegenzug hat Israel sich verpflichtet, erneut eine größere Zahl Palästinenser aus der Haft zu entlassen. Doch am Montag hatte die Hamas erklärt, dass der Austausch »bis auf weiteres« aufgeschoben sei. Darauf hatten Israel und seine Schutzmacht USA mit einer Fortführung des Krieges gegen Gaza gedroht. US-Präsident Donald Trump kündigte an, dass die »Hölle« in Gaza losbrechen werde, sollten die Geiseln nicht planmäßig am Sonnabend freikommen.

Die seit dem 19. Januar geltende Waffenruhe war aus mehreren Gründen in Frage gestellt worden. Am Montag hatte die Hamas in einem unter anderem von der Nachrichtenseite Drop Site News veröffentlichten Schreiben 22 Punkte aufgeführt, mit denen Israel gegen die für die Feuerpause ausgehandelten Bestimmungen verstoßen habe, allen voran durch die Fortsetzung von Kampfhandlungen sowie die Behinderung von Hilfslieferungen. Derzeit läuft erst die erste Phase der Waffenruhe. Sie sieht vor, dass insgesamt 33 israelische Geiseln übergeben werden. Im Gegenzug sollen rund 1.900 Palästinenser freikommen, die zum Teil ohne Anklage in israelischen Gefängnissen weggesperrt worden waren.

Reuters hatte am Donnerstag vormittag mitgeteilt, dass sich die Hamas und Israel in einer gemeinsamen Erklärung zur Fortführung ihrer Waffenstillstandsgespräche im Golfemirat Katar bekennen würden. Ein solches Statement lag jedoch bis Redaktionsschluss nicht vor.

In der New York Times erschien am Donnerstag eine großflächige Anzeige, in der mehr als 350 Rabbiner und jüdische Personen des öffentlichen Lebens, wie zum Beispiel die Aktivistin und Autorin Naomi Klein, den unlängst von Trump bei einem Treffen mit Netanjahu in Washington geäußerten Plan, alle Palästinenser dauerhaft aus Gaza zu vertreiben und den Küstenstreifen zu einer »Riviera der Levante« umzugestalten, als »infam« anprangern. Auch wegen Trumps Äußerungen hatte die Hamas eine Unterbrechung des Gefangenenaustauschs in den Raum gestellt.

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