Dein roter Faden in wirren Zeiten
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Dein roter Faden in wirren Zeiten
Aus: Ausgabe vom 29.03.2025, Seite 11 / Feuilleton

Zu gütig

Von Thomas Gsella

Einmal war sein Denken schlichter,

Doch sein Fühlen rief zur Tat,

Und man sah den großen Dichter,

Wie er kleinlaut Rat erbat.

*

»Bitte, Weltgeist, schick ein Thema!«

Wie von Dürer seine Hand,

Und er kriegte Reim und Schema,

Rhythmus und den Gegenstand

Dergestalt, dass ihm ein Stein fiel

Auf den Kopf und brach entzwei,

Woraufhin dem Dichter einfiel:

»Stein und Kopf, jetzt seid ihr drei!«

*

Später kam in hohem Bogen

(Alles ist dem Weltgeist leicht)

Mit ’nem Nilpferd angeflogen

Auch der Schlussvers: »Danke, reicht.«

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