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Aus: Ausgabe vom 17.07.2024, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Fertigteilprämie

Eine flexible Frau | filmfriend.de
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Barfuß durchs Stoppelfeld: Triumph am Ende einer Tragödie

Greta ist Architektin, alleinerziehende Mutter und Anfang vierzig. Sie liebt das Planen und Bauen so sehr, dass sie selbst in ihrer Freizeit noch Luftschlösser entwirft. Materiell mangelt es ihr an Aufträgen, absent sind in ihrem Leben auch die Männer, die man kennen muss, um einen Schreibtisch in einem der chicen Architekturbüros von Berlin bewirtschaften zu dürfen. Die am virtuellen Reißbrett skizzierten Gebäude haben keine Substanz, dafür aber libidinösen Mehrwert – der Einzelne demonstriert damit erfolgreich sein Eigentum. In Tatjana Turanskyjs Film von 2010 wird ein Beruf allmählich zum Hobby: Greta tummelt sich anfangs noch inmitten der Gated Communitys von Berliner Bionade-Eltern und fotografiert unerlaubt fremde Wohnstätten. Gegen Ende durchstreift sie die Wastelands urbaner Brachen und landet anschließend am Arbeitsamt. Callcenter geht immer: Per Telefon muss Greta jene Fertigteilhäuser verkaufen, die sie selbst nie geplant hätte. Auf Provisionsbasis. (be)

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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

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