Nachschlag: Opponieren und Regieren

Ob die Linke nun »koalitionsfähig« werden wolle, fragt Moderatorin Diana Zimmermann. »Oder reicht es Ihnen, als Protestpartei vom Rechtsruck zu profitieren?« Im Klartext: Wird die Linke sich andienen oder in Kauf nehmen, rund ein halbes Jahrzehnt lang medial als linksextremistisches Spiegelbild der AfD diffamiert zu werden? Darauf kann Geschäftsführer Janis Ehling nur falsch antworten und versucht ungelenk einen Spagat: »Wir werden Druck machen aus der Regierung und auch aus der Opposition.« Er offenbart damit das Programm nicht unbedeutender Teile der Linkspartei, nämlich eingeübtes Opponieren zwecks Eroberung von Mandaten, wenn nicht gar Pöstchen. Eher koalitionsfähig fährt er später auf Nachfrage fort, die BRD müsse »sich verteidigen können«. Dass »zwei rechte Arschlöcher, Trump und Putin«, jetzt die »Welt unter sich aufteilen wie Könige im 19. Jahrhundert«, hätten »diplomatische Initiativen« verhindern können. Recht hat er hier, allem Anschein nach aber keinen Begriff von Imperialismus. (nu)
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