Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Freitag, 27. Dezember 2024, Nr. 301
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    Mein Tag: Jetzt wird´s lebhaft

    Ruben Wesenberg

    Zurückbleiben bitte! Diesen Spruch kennen Havannas Busfahrer nicht. Zusammengequetscht passen wirklich alle, alle irgendwie in den Veteranen, der in seinem früheren Leben wahrscheinlich schon das ganze chinesische Straßennetz bereiste. Heute ist Valentinstag, ein Grund mehr, etwas zusammenzurücken. Viele Mädchen und Frauen haben Blumen angesteckt. Als wir die Messe erreichen, kreischt die mitfahrende Kinderschar auf und stürmt aufgeregt los. Vor den Festungstoren haben sich bereits lange Warteschlangen unter der sengenden Hitze aufgereiht.
    Wir haben kaum unseren Stand erreicht, das strömen die Leute auch schon herein. Wir kommen bald ins Gespräch und verteilen unsere Zeitungen, die weg gehen wie warme Semmeln. Ich staune besonders darüber, dass immer wieder auch Kubaner kommen, die mich auf Deutsch ansprechen. Sie haben in der DDR studiert oder gearbeitet. Später steht sogar eine Tochter des Comandante Ché Guevara in persona vor mir. Hasta siempre!

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    »Film ist Kunst«

    Peter Steiniger
    Luis González Nieto, Vizepräsident von ICAIC
    Luis González Nieto, Vizepräsident von ICAIC

    Diesen Anspruch formulierte das erste Kulturgesetz des revolutionären Kuba. Mit ihm wurde zugleich das Instituto Cubano de Arte e Industria Cinematográfica (Kubanisches Institut für Filmkunst und Filmindustrie) ins Leben gerufen. Damit war der Grundstein für die Ausbildung einer eigenen, nicht am Kommerz orientierten Filmproduktion gelegt.

    Der Sitz des ICAIC befindet sich in Havannas Stadtbezirk Vedado. Hier treffe ich mich am späten Dienstag morgen dessen Vizepräsidenten Luis González Nieto. Wir sprechen über die 50jährige Geschichte des ICAIC, die Situation des kubanischen Kinos während und nach der Krise und über den deutschen Film in Kuba. In Deutschland war Nieto während einer Solidaritätskampagne für sein Land 1994 vierzehn Tage lang kreuz und quer unterwegs. Im grauen Monat November war´s.

    Nieto schildert, wie das ICAIC ein eigenes Kulturerbe entwickelt und eine nationale Filmindustrie aufgebaut hat. »Kino – das ist eine Utopie, die hier Wirklichkeit geworden ist.« Weitaus reichere Länder würden nicht über einen solchen kulturellen Sektor verfügen. Neben dem Film, besonders dem Autorenkino, kommt auch der Plakatkunst und der Fotografie ein hoher Stellenwert zu.

    Mit mobiler Vorführtechnik, zum Teil mit Solarenergie betrieben, um nicht vom Stromnetz abhängig zu sein, werden Filme auch zu den Menschen in abgelegenen und wenig entwickelten Gebieten gebracht.

    Nach der »Spezialperiode« - die Produktion musste wegen der ökonomischen Ebbe eingeschränkt werden, einige Filmemacher wanderten ab - schränkte auch der Konflikt mit der EU die Möglichkeiten der kubanischen Filmemacher ein. Viele Stiftungen, die internationale Kunstprojekte fördern, nutzen EU-Mittel. Wegen der politischen Sanktionen gegen Kuba »akzeptierten wir keinerlei Geld aus der EU«, erklärt Nieto.

    Trotz allen Hindernissen ging es in den letzten fünf Jahren wieder deutlich aufwärts. Seitdem stellt der kubanische Staat für Filmproduktionen auch wieder Devisen zur Verfügung. Stark entwickelt wird die karibische und lateinamerikanische Kooperation, eine große Rolle dabei spielt Venezuela. Zu diversen thematischen Gebieten werden gemeinsame Filmwettbewerbe und -festivals veranstaltet. Im Jahr 2009 findet bereits zum 31. Mal das weltbekannte Internationale Festival des lateinamerikanischen Films in Havanna statt.

    Das ICAIC tritt auch mit einer Reihe von Publikationen in Erscheinung. Die erste Kinozeitschrift Lateinamerikas überhaupt »Cine Cubano« (gegründet 1960) zählt ebenso dazu, wie die Periodika »Temas«, »Criterios« und das Internetportal »Cubanow« (www.cubanow.cu).

    Am Ende des Gesprächs geht Nieto noch auf die Herausforderung ein, gegen die sogenannte Globalisierung kulturelle Identitäten zu behaupten und künstlerische Ansprüche gegen Marktmacht zu verteidigen. »Das europäische Kino betrifft das nicht weniger als uns Lateinamerikaner.«

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    Packender Paco

    Katja Klüßendorf
    Taibo
    Erntet viele Lacher: Biograph Paco

    Während den ersten Messetag noch der Org-Kram regierte, können wir uns nun auch mal den Veranstaltungen widmen. Am Sonnabend mittag steht schon ein echtes Highlight auf dem Programm.
    Der mexikanische Krimiautor, Romancier und nicht zuletzt Ché-Biograf, Paco Ignácio Taibo II, stellt sein neues Buch vor. »Un hombre Guapo« handelt von dem historischen Studentenführer im Kuba vor der Revolution, Tony Guiteras. Große Stimmung im Saal, denn der Unterhaltungswert des mitreisenden und humorvollen Erzählers ist beträchtlich. Paco nimmt besonders gern den Machismus unter den Revolutionären aufs Korn.

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    Hurra, hurra ...

    Peter Steiniger
    Etecsa
    Erfahrene Fummler: Die Techniker von Etecsa

    ... der Internetanschluß an unserem Stand ist da! Nach zähem Ringen. Mañana heißt: ich weiß nicht. In einer Stunde bedeutet: irgendwann. Dann, mit dem Ende des ersten Messetages, erscheinen die bestellten Techniker. Ein paar Tage Anlauf waren notwendig, um immerhin bis zur Auftragserteilung zu gelangen. Dann zähe Nachfragen in einem stetig kürzer werdenden Rhythmus.
    Nach vielem Basteln und Improvisieren steht dann tatsächlich die Verbindung zum Netz. Dazu fällt mir ein Witz über den Unterschied zwischen einer kapitalistischen und einer sozialistischen Hölle ein ... Vielleicht erzähle ich den ein anderes Mal, denn leider müssen wir jetzt die heiligen Hallen auch schon verlassen. Hasta mañana!

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    Die Festung steht offen

    Peter Steiniger
    Prieto
    »Recht aller auf Kultur«: Abel Prieto (mit bewegter Krawatte)

    Mit einem Festakt wurde die 18. Internationale Buchmesse in Havanna am Donnerstag abend eröffnet. Das bedeutendste kubanische Kulturfestival findet in der historischen Festung Fortaleza de San Carlos de La Cabaña statt. Der Schwerpunkt ist Chile, dessen Präsidentin Michelle Bachelet gemeinsam mit dem kubanischen Staatschef Raúl Castro an der Zeremonie teilnahm.

    In ihrer Rede unterstrich Bachelet die engen Beziehungen zwischen beiden Ländern. Die Ausstellungen, Ehrungen und Lesungen chilenischer Künstler und Autoren auf der Messe seien hierzu ein Beitrag. Die Werke von Pablo Neruda, Gabriela Mistral oder Victor Jara stünden für Höhen und Tiefen, Siege und Niederlagen im Kampf um eine gerechtere Gesellschaft sowie für das »intellektuelle Überleben« während der Pinochet-Diktatur. Der kulturelle Austausch zwischen Chile und Kuba solle einer besseren und humaneren Zukunft dienen.

    Bei der Eröffnung wurden auch die beiden »Ehrenautoren« vorgestellt, die in diesem Jahr für ihr Lebenswerk gewürdigt werden. In einer Botschaft beschrieb die kubanische Poetin Fina Garcia Marruz das Lesen als Schlüssel für Herz und Verstand, um »gehen zu lernen«.

    Der Historiker Jorge Ibarra – einer der wichtigsten kubanischen Zeitgeschichtler – schilderte die Bedeutung der Unabhängigkeitskämpfe gegen das spanische Kolonialimperium für das gemeinsame historische Gedächnis und den fortwährenden Widerstandsgeist der Völker südlich des Rio Grande. Diese stünden heute vor der Aufgabe, gegen die Machenschaften des internationalen Finanzkapitals enger zusammenzustehen.

    Während der Messe wird auch die Casa de las Américas, das literaturwissenschaftliche Forschungszentrum für lateinamerikanische Literatur und Philosophie, besonders gewürdigt. Es war unmittelbar nach der Revolution 1959 gegründet worden.

    Kubas Kulturminister Abel Prieto sieht in der Messe einen Beleg dafür, daß die Revolution das fundamentale »Recht aller auf Kultur« verwirklicht habe. Die »Feria« sei ein einzigartiger Platz für die Begegnung zwischen Autoren und Publikum, für intellektuelle Bereicherung. Trotz der Einschränkungen nach der Hurrikankatastrophe werde die Messe wie auch schon in den Vorjahren in den 14 Provinzen des Landes eine Fortsetzung finden, hob Prieto hervor.

    Unter den Gästen auf der Plaza San Francisco befanden sich neben Vertretern der Aussteller aus mehr als fünfzig Ländern, führenden kubanischen Künstlern und zahlreichen Diplomaten auch die Kulturminister von Bolivien, Ecuador, Mexiko, Chile und Polen. An die Eröffnungsfeier schloß sich ein Rundgang durch den chilenischen Pavillon an, der unter dem Motto »Eine Umarmung zwischen zwei Völkern« steht. Am Freitag öffnete die Buchmesse ihre Tore für das breite Publikum. Sie geht bis zum 22. Februar. Es werden mehrere Zehntausend Besucher erwartet.

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    Mein Tag: Viel in Veränderung

    Marion Leonhardt
    Baustelle
    Das Leben an einer Baustelle

    Havanna hat noch immer diesen unverwechselbaren Duft nach frischer Erde, Blumen und Straßenverkehr. Bei der ersten Begegnung mit der Altstadt nach der Buchmesse vom letzten Jahr scheint vieles vertraut. Doch schon nach wenigen Metern Spaziergang ist klar: Hier ist vieles im Umbruch. Neue Läden, ein modischeres und breiteres Angebot an Schuhen und Kleidern sowie komplett renovierte Häuserzeilen und unzählige Baustellen.

    Die kenne ich auch aus Berlin, wo die ganze Stadt, wenn nicht gar das ganze Leben eine Baustelle zu sein scheint. Doch welch ein Unterschied: Während dort mit der Abrißbirne gearbeitet wird und kostbares Altes durch nichtssagende dumpfe Neubauten ersetzt wird, versucht man hier, durch filigrane Restaurierung das Alte zu bewahren und ihm neuen Glanz zu geben. Auch hierin zeigt sich eine Nachhaltigkeit anstelle eines unmenschlichen Ex und Hopp.

    Die Menschen in Kuba haben im letzten Jahr harte Rückschläge durch die drei Hurrikans hinnehmen müssen. Auf den Gesichtern der Leute in den Straßen spiegeln sich solche Sorgen nicht wieder, sie sind erprobt darin, auch solche Turbulenzen zu überwinden. Wenn sie aber von den hinter ihnen liegenden letzten Monaten erzählen, sind dies einschneidende Erfahrungen. Auch, wenn die Folgen der Hurrikans in Havannas Stadtbild nicht sichtbar sind und die Versorgung – zumindest in den Hotels und Restaurants – klappt, ist noch längst nicht alles wieder auf dem Stand vor den Katastrophen. Immer mehr Mittel müssen für die notwendige Einfuhr von Lebensmitteln durch den kubanischen Staat aufgebracht werden. Durch die US-Blockade wird dies noch zusätzlich verteuert.

    Auch die Cabana – wie immer ist diese einzigartige Festung ein wunderbarer Ort für die Buchmesse – hat trotz der jahrhundertealten Mauern ihr Gesicht verändert. Bis zur letzten Minute wurde mit Hammer, Schlagbohrer, Pinsel und Farbe daran gewerkelt, alles zu verschönern. Die Gastronomie auf dem Gelände wurde deutlich erweitert, viele neue Stände in und um die Messe laden zum Verweilen, Essen und Trinken ein. Die intensiven Wirtschaftsbeziehungen zu China werden auch im Stadtbild und auf der Messe sichtbar: immer wieder begegnet man Touristen, Studenten, Arbeitern und auch Messebesuchern und Ausstellern aus dem Reich der Mitte.

    Ich bin neugierig, was die nächsten Tage an neuen Entdeckungen noch bringen.

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    Bachelet: Schluß mit US-Blockade

    Vor einem Zusammentreffen mit Fidel Castro am Donnerstag abend nahe Havanna forderte Chiles Präsidentin Michelle Bachelet die USA auf, ihr 1962 verhängtes Handelsembargo gegen Kuba aufzuheben.

    Bachelet nannte dies während eines chilenisch-kubanischen Wirtschaftsforums als besonders dringlich angesichts der durch die Finanzkrise ausgelösten weltweiten Rezession. Zugleich forderte sie die Unternehmer ihres Landes zu verstärkten Investitionen in Kuba und einer Intensivierung der Handelsbeziehungen auf. Im Rahmen ihres Staatsbesuches, es war die erste Reise eines chilenischen Regierungschefs auf die Karibikinsel seit dem Besuch des sozialistischen Präsidenten Salvador Allende 1972, wurden mehrere Abkommen über Kooperationen zwischen beiden Ländern in den Bereichen Kultur und Wirtschaft geschlossen. (jW)

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    Kultur für alle

    Peter Steiniger
    Bild 1

    Heute beginnt die 18. Internationale Buchmesse von Havanna. Diesjähriges Schwerpunktland ist Chile

    Mit einem festlichen Akt in der Fortaleza de San Carlos de La Cabaña fällt am heutigen Donnerstag der Startschuß für Kubas große Literaturmesse. Für zwei Wochen verwandelt sich die historische Festungsanlage, welche Havannas Hafeneinfahrt überragt, in einen Ausstellungs- und Festplatz. Unter ihrem traditionellen Motto »Leer es crecer« (Lesen heißt wachsen) wird die »Feria del libro« zum Anziehungspunkt für Zehntausende Besucherinnen und Besucher, bietet sie Bildung und Kultur für alle. Erneut werden Hunderte Verlage und Kulturinstitutionen aus Lateinamerika und aller Welt mit ihren Angeboten vertreten sein. Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler stellen sich auf Lesungen, Workshops oder in Seminaren dem Publikum. Außer dem geschriebenen Wort kommen Buchgrafik und Comics sowie Film und Fotografie zur Geltung. Neben inländischen Größen verleihen namhafte Intellektuelle wie der auch in Kuba populäre mexikanische Romancier Paco Ignacio Taibo II diesem Event seine besondere Ausstrahlung.

    An der Eröffnung der bereits 18.»Feria del libro« wird neben Kubas Präsident Raúl Castro die Staatschefin Chiles, Michelle Bachelet, teilnehmen. Bachelet hält sich zu einer offiziellen Visite auf der Karibikinsel auf. Die Republik Chile ist in diesem Jahr als »Ehrenland« der Veranstaltung geladen, was sich auch im Messeprogramm deutlich widerspiegelt. Neben der Vorstellung von aktueller Literatur des Andenstaates und Veranstaltungen zu den bereits in Kuba verlegten Werken chilenischer Autoren steht dabei der 1973 von General Pinochet niedergeputschte demokratisch-sozialistische Aufbruch unter Präsident Salvador Allende im Mittelpunkt. Die zentrale Exposi­tion steht unter dem Titel »Eine Hommage an das Volk Chiles«, weitere Ausstellungen sind dem Dichter Pablo Neruda und politischen Wandmalereien aus Chile gewidmet. Lesungen und Konzerte ehren und erinnern an die Sängerin Violeta Parra und den Liedermacher der Unidad Popular, Victor Jara.

    Neben dem Gastland Chile wird in diesem Jahr der Casa de las Américas besondere Ehrung zuteil. Unmittelbar nach der Revolution 1959 ins Leben gerufen, hat dieses literaturwissenschaftliche Forschungszentrum die lateinamerikanische Literatur und Philosophie insgesamt entscheidend mitgeprägt und gefördert. Es trug kräftig dazu bei, die von den USA betriebene Isolierung der »roten Insel« auf kulturpolitischem Gebiet ins Leere laufen zu lassen. Als Ehrenautoren werden die Poetin und Essayistin Fina Garcia Marruz und Jorge Ibarra als einer der bedeutendsten Zeitgeschichtler Kubas für ihr Lebenswerk gewürdigt.

    Mit seiner Buchmesse weist sich Kuba zum einen selbstbewußt als kulturell fortgeschritten und als echtes Leseland aus. Literatur und Film bieten, oft mit den Mitteln eines kritisch-ironischen Realismus, wichtige Anregungen für unverbrauchte gesellschaftliche Diskurse. In einer weltoffenen und lebensfrohen Atmosphäre bietet die »Feria« zudem ein Forum für öffentliche kulturpolitische Debatten über das Kuba im 51. Jahr nach der Revolution. Über ihren Zweck als Messeplatz hinaus erfüllt sie die Funktion eines multidisziplinären Kongresses. In Symposien werden etwa die neuere kubanische Geschichtsschreibung betrachtet oder die Entwicklung der Sozialwissenschaften bilanziert. Ein internationales Seminar widmet sich der globalen Finanzkrise und ihren Folgen für die Reform der Vereinten Nationen und den Auswirkungen auf die Entwicklungszusammenarbeit.

    Nach Havanna (bis zum 22. Februar) macht das Bücherfest noch bis zum 8. März in den anderen Provinzen Kubas Station. Aufgrund der durch die verheerenden Hurrikans im vorigen Sommer verursachten Schäden mußte die Anzahl der beteiligten Städte allerdings von 42 auf 16 deutlich reduziert werden.

    Die Tageszeitung junge Welt ist in Havanna im Rahmen einer Delegation des Berliner Büros Buchmesse Havanna vertreten. Thematischer Schwerpunkt dieser alternativen deutschen Präsenz ist eine Gegenüberstellung von Integrationsprozessen in Europa und Lateinamerika. Neben der Präsentation von Büchern linker Verlage und Informationen über die internationalistische Arbeit in Deutschland wird eine Extraausgabe der jungen Welt in spanischer Sprache an die Messebesucher verteilt. In einem speziellen Internettagebuch wird über die Höhepunkte und Erlebnisse während der »Feria« und Eindrücke aus dem kubanischen Alltag berichtet.
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    Jagd nach der Fracht

    Peter Steiniger
    Geballte Frauenpower: Mónica Zurbano, Katja Zöllig und Katja Klü
    Geballte Frauenpower: Mónica Zurbano, Katja Zöllig und Katja Klüßendorf

    Bei unserem ersten Besuch auf dem Messegelände herrscht dort überall das emsigste Treiben. In den Kasematten der Festung, auf den Straßen und Plätzen dort, wird gehämmert, gepinselt, montiert, werden Waren und Ausstellungsstücke transportiert.
    Unsere drei Stände haben einen guten Standort bekommen. Schräg gegenüber befindet sich auch der andere deutsche Part, der vom Frankfurter Büro Buchmesse bestritten wird. Wir begrüßen die Kollegen und tauschen Neuigkeiten aus.
    Nun wollen auch wir loslegen mit dem fröhlichen Aufbauwerk. Kistenweise hatten wir Bücher, Zeitungen, Plakate und allerhand Gestaltungsmaterial von Berlin aus auf die Reise geschickt. Mittlerweile sollte dies alles in den Lagerhallen der Messe schon auf uns warten.
    Der knappe Bescheid der Messeleitung lautet: Im Datensystem ist diese Lieferung nicht verzeichnet. Wir sollen mal direkt im Lager nachfragen. Doch auch dort ist die rote Luftfracht unbekannt. »Aus Deutschland ist nichts da.«
    Die »Frankfurter«, die ihr Material auf dem Seeweg geschickt hatten, sitzen ebenso noch auf dem Trockenen. Immerhin wissen sie schon, dass ihre Sachen tatsächlich bereits auf der Messe deponiert sind.
    Der nächste Weg führt in die Niederlassung unserer kubanischen Transporteure in Alt-Havanna. Dort lässt man die Telefone heiß laufen. Das Resultat ist erneut ernüchternd: keine Fracht aus Deutschland. Nun sollen wir direkt zum Frachtterminal des José-Martí-Flughafens fahren, uns dort erkundigen. Vielleicht lässt sich unsere Sendung dort irgendwo ausmachen.
    Havannas Airport liegt allerdings ein ziemliches Stück außerhalb, südlich der Stadt. Was, wenn auch dieser Versuch vergeblich ist? Das wäre ein ziemliches Fiasko.
    Am Mittwoch morgen brechen zwei von unseren drei Katjas und Übersetzerin Mónica zu dieser entscheidenden Mission auf. Für den Hinweg können sie mit einem Taxifahrer einen fairen Preis vereinbaren.
    Die Leute vom Frachtterminal erweisen sich als hilfsbereit und vor allem kompetent. Besonders die Damen sind ausgesprochen taff – Gleichberechtigung im Beruf merkt frau eben. Und das Beste: Unsere Sendung ist nun endlich eingetroffen. Sie kommt gleich mit auf einen Sammeltransport zur Messe.
    Bleibt noch der Rückweg: Unsere drei Gesandtinnen reisen kubanisch, per »Botella«. Vor allem hier in Havanna nutzen viele – meistens Frauen – die Fahrt per Anhalter - auch für tägliche Wege innerhalb der Stadt, etwa, um zur Arbeit oder zur Uni zu gelangen.
    ¡Sí, podemos! Unser Messeauftritt 2009 ist gerettet. 

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    Staubericht

    Peter Steiniger

    Es ist schon verdammt eng auf Kubas Datenautobahnen und die Mitfahrgelegenheiten sind recht kostspielig. Sechs konvertible Pesos – dem Äquivalent zum Dollar – sind für eine Stunde Internetzugang in den Computerecken der Hotels zu entrichten. Für die meisten Einheimischen ist das nahezu unerschwinglich.
    Wenigstens der ideologischen Diversion über dieses Medium ist der Weg zuverlässig verlegt. Denn beim Surfen würde man ertrinken. Der Seitenaufbau erreicht maximal Schneckentempo und stellt die revolutionäre Geduld auf die allerhärteste Probe – drei, vier E-Mails unter Fluchen und Stöhnen, dann ist das Stündchen verflogen und die Kiste logt sich wieder aus.

    Dem Internet komme eine vitale und unverzichtbare Bedeutung für die Entwicklung Kubas zu, unterstrich vor wenigen Tagen in einem Interview für Juventud Rebelde dessen stellvertretender Minister für Informationstechnologien, Boris Moreno Cordovés. Seit den 90er Jahren ist Kuba an das World Wide Web angeschlossen, allerdings sehr limitiert. Infolge des Toricelli-Aktes – einer Verschärfung der US-amerikanischen Blockadebestimmungen – geschieht die Anbindung nur per Satellit statt über eines der leistungsstarken karibischen Unterseekabel. Trotz einer deutlichen Erweiterung der Kapazitäten in den letzten Jahren verfügt Kuba gegenwärtig nur über 180 Megabyte Upload und 302 Mb für den Dateneingang. Dies liege weit unterhalb des realen Bedarfs und sei darüber hinaus mit hohen volkswirtschaftlichen Kosten verbunden, unterstrich Cordovés.

    Gegenwärtig gibt es in Kuba mehr als 1.400.000 Nutzer von Informationsnetzwerken. Mitgezählt sind dabei diejenigen, die ausschließlich über einen – nationalen oder internationalen - Email-Zugang verfügen sowie jene, die das kubanische Intranet »Red Cuba« nutzen oder einen echten Vollzugang zum Internet haben. Nach den Daten des Nationalen Amtes für Statistik aus dem Jahr 2007, so der Minister, haben 14 Prozent aller Nutzer einen privaten Anschluß in ihrer Wohnung.

    »Wir denken, dass es die verantwortungsvollste Politik ist, kollektive Zugänge zum Netz weiter auszubauen - das ist die Linie, der Kuba gefolgt ist, und die wir weiterhin stimulieren wollen«. Dazu sollen die Angebote in Jugend- und Informatikzentren, im Gesundheitswesen, in Bereichen von Bildung und Kultur sowie in Wirtschaftseinrichtungen von besonderer Bedeutung erweitert werden.

    Die Bereitschaft, mehr Bürgern den Zugang zum Internet zu ermöglichen - in dem Rahmen, den die technischen und ökonomischen Bedingungen gestatten - sei vorhanden, unterstrich Cordovés in der Zeitung des kubanischen Jugendverbandes.

    Kurzfristig benötigen auch wir einen solchen, um während der kommenden Messetage effektiver arbeiten und von hier berichten zu können. Wir hoffen, dass es mit dem Anschluß an unserem Stand ebenso zuverlässig und professionell klappt wie im vergangenen Jahr. Dann geht es zwar auch nur im Schritttempo, aber immerhin kontinuierlich voran auf dem Datenhighway.

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    Auf Sendung

    Peter Steiniger

    Da sind wir wieder - direkt aus Havanna, »live und in Farbe«. Noch ist die Verbindung etwas wacklig. Der einzig freie Computer in der Lobby des Colina-Hotels, gleich neben der Universität von Havanna gelegen, ist natürlich auch der ohne funktionierende Verbindung mit dem Internet. Also heißt es warten, warten, warten. Dann ist es endlich soweit für einen ersten Nachtrag für diesen Blog.
    Der Weg zum Sozialismus ist bekanntlich weit und beschwerlich. Am Sonntag morgen trudeln wir mit Sack und Pack auf dem Flughafen Berlin-Tegel ein. Via Paris soll es mit Air France über den großen Teich gehen. Dort holt uns noch einmal der Winter ein. Die Landschaft um die Stadt an der Seine zeigt sich schneebekrümelt. Der Jumbo-Jet hat es nicht eilig, von dort wegzukommen.
    Gelegenheit für etwas Palaver in der Gruppe und den Austausch von Reiseerfahrungen. Späher werden ausgesandt, um die moderatesten Preise für Schokoriegel und Wasser zu erkunden. Die Raucher unter uns atmen noch einmal kräftig blauen Dunst durch, um eine Nikotinreserve für den Langstreckenflug aufzunehmen. Mit zweistündiger Verspätung heben wir dann ab.
    Meterologische Beobachtung: Über dem gesamten Atlantik zeigt sich eine dicht geschlossene Wolkendecke, welche noch die kommenden zwei Wochen über Mitteleuropa ziehen dürfte.
    In Havanna hat sich pünktlich mit unserer Ankunft die Kältewelle verabschiedet. Nur eine steife Brise erinnert noch an das, was man in der Karibik unter Winter versteht.
    Für die Kuba-Neulinge unter uns ist der bunt zusammengewürfelte Fuhrpark, der über die Straßen braust, darunter die zahlreichen Ladas, MZ-Motorräder und die von der Mittelklasse der fünfziger Jahre zurückgelassenen amerikanischen Straßenkreuzer, die erste Attraktion. Ab und an rauscht ein Service-Fahrzeug der Telekommunikationsgesellschaft Etecsa vorbei. Diese soll mehr Autos als Telefone haben, meint der kubanische Volksmund.
    Alt-Havanna, wo wir die nächsten beiden Wochen residieren werden, schmückt sich mit prächtigen Bauten aus seiner reichen kolonialen Epoche, perfekt restaurierte Gebäude und krasser Verfall sind dicht beeinander zu finden. Das kleine Hotel, in dem wir absteigen, liegt nahe dem Prado-Boulevard und erweist sich als recht komfortabel.
    Der Zeitunterschied zu Deutschland beträgt volle sechs Stunden, doch einen Jet-Leg können wir uns nicht leisten. Am Montag morgen steht bereits ein erstes Gespräch mit der kubanischen Gesellschaft für Völkerfreundschaft, ICAP, auf dem Programm. Wir berichten über die Arbeit des Berliner Büro Buchmesse Havanna, die Situation in Deutschland, die Rolle von junge Welt und die deutsche Kuba-Solidaritätsbewegung. Wir sprechen über Möglichkeiten der Zusammenarbeit in den kommenden Tagen und in einer längerfristigen Perspektive.
    Nach einem kleinen Stadtbummel durch das Vedado-Viertel beraten wir noch einmal detailliert die vor uns liegenden Aufgaben. Welche Veranstaltungen der Buchmesse – deren Anzahl ist immens, das Themenspektrum breit - sollten wir wahrnehmen, über was wollen wir hier berichten? Neben den rein literarischen Höhepunkten geht es auf der »Feria« auch um Politik, Geschichte, Wissenschaft und Kunst. Das diesjährige Ehrengastland Chile ist auf allen Gebieten hochkarätig vertreten. Einen Schwerpunkt in diesem Teil des Programms bildet die Ära der Unidad Popular unter dem 1973 von Reaktion und CIA totgeputschten Präsidenten Salvador Allende.
    Dann folgt noch der obligatorische Gang zur Akkreditierung im Pressezentrum. Viele Fragen sind zu beantworten und organisatorische Punkte zu klären. Der Terminkalender füllt sich um weitere nützliche Einträge.
    Nach einer ersten Besichtigung des Messegeländes beginnen wir heute mit der Gestaltung unserer Stände, holen Bücher, Materialien und Paletten voller Zeitungen aus den Lagerräumen. Wir wollen bereit sein, wenn es morgen los geht mit dem großen Kultur-Volksfest.

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    Die Quote stimmt

    Nur die fittesten kommen für den Langstreckenflug auf die rote Insel in Frage. Vier Frauen und vier Männer sollen an der karibischen Systemgrenze ihren Dienst leisten.
    Das sind die Auserwählten, die das Berliner Büro Buchmesse Havanna in diesem Jahr auf der »Feria del libro« vertreten und auch an diesem Blog mitwirken werden:
    Katja Boll (Gewerkschaftssekretärin, Dienstleistungsgewerkschaft ver.di), Marion Leonhardt (ver.di-Gewerkschaftssekretärin, Vertreterin der Freundschaftsgesellschaft BRD Kuba e.V.), Katja Klüßendorf (Leiterin Berliner Büro Buchmesse Havanna), Dietmar Koschmieder (Geschäftsführer der Tageszeitung junge Welt), Gunnar Siebecke (Freundschaftsgesellschaft BRD Kuba e.V.), Peter Steiniger (jW-Onlineredaktion), Katja Zöllig (Abo-Abteilung des Verlags 8. Mai GmbH) und Ruben Wesenberg (freier Journalist und Fotograf).
    Sie lesen von uns!

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    Chile im Mittelpunkt

    Bild 1

    Als offizielles Gastland der kubanischen Buchmesse ist in diesem Jahr die Republik Chile eingeladen. Zur Eröffnung in Havannas historischer Festung Fortaleza de San Carlos de La Cabaña wird Chiles Präsidentin, Michelle Bachelet, die Kuba vom 10. bis 13. Februar einen Staatsbesuch abstattet, erwartet.
    Namhafte Künstler und Intellektuelle aus dem Andenstaat werden auf der Buchmesse vertreten sein. Zwei Ausstellungen widmen sich dessen Geschichte und Kultur: «Eine Hommage an das Volk Chiles» sowie «100 Jahre El Peneca», welche diese traditionsreiche Kinderzeitschrift mit Verbreitung in ganz Lateinamerika würdigt.
    Auf der Messe werden verschiedene in Kuba verlegte Werke chilenischer Autoren präsentiert werden, darunter »Neruda und Kuba« von Vladimir Ferro, Volodia Teltelboims Arbeit über die Literaturnobelpreisträgerin Gabriela Mistral (»Gabriel Mistral, pública y secreta«) sowie »Víctor, un canto inconcluso« (Victor. Ein unvollendetes Lied) von Joan Jara über ihren von den Pinochet-Schergen 1973 ermordeten Mann, den Sänger der Unidad Popular, Victor Jara. Isabell Parra wird eine Biographie über ihre Mutter, der Folkloristin und bildenden Künsterlin Violeta Parra (1917-1967) vorstellen (»El libro mayor de Violeta Parra«).

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    Orkanschäden beeinträchtigen Kubas Buchmesse

    Trümmerfelder: Holguin nach dem Durchzug von »Ike«
    Trümmerfelder: Holguin nach dem Durchzug von »Ike«, September 2008

    Aufgrund der durch die Stürme der letzten Hurrikansaison verursachten Schäden und ökonomischen Folgen wird der Umfang der Buchmesse in diesem Jahr deutlich reduziert.
    Die 18. Ausgabe des landesweiten Kulturevents vom 12. Februar bis 8. März wird nur in 16 der bisher 42 beteiligten Städte ausgerichtet.

    Kuba wurde im letzten Sommer von drei verheerenden tropischen Orkanen getroffen, die sieben Menschenleben forderten und Schäden in Milliardenhöhe anrichteten.

    Trotz dieser Einschränkungen erwarten die Veranstalter, daß sich das Volumen der auf Messe vertriebenen Printerzeugnisse in einem ähnlichen Rahmen wie im Vorjahr bewegen wird, berichtet die kubanische Zeitung Juventud Rebelde. Auf den Expositionen 2008 - Gastland war das spanische Galicien - wurden mehr als acht Millionen Exemplare an Leserinnen und Leser gebracht.

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    Auf gepackten Koffern

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    Am kommenden Sonntag startet unsere Delegation nach Kuba zur 18. Buchmesse von Havanna, die vom 12. bis 22. Februar 2009 stattfindet.
    Das Berliner Büro Buchmesse Havanna, das Netzwerk Cuba - informationsbüro e. V. und die Tageszeitung junge Welt werden dort erneut einen alternativen deutschen Messeauftritt bestreiten.
    Neben der Berichterstattung in unserer Print- und Onlineausgabe über dieses wichtige politisch-kulturelle Ereignis werden wir Sie in diesem Blog auf dem laufenden halten. Mit Beiträgen über Erfahrungen und Begegnungen auf der Messe und im kubanischen Alltag, Interviews und Fotoreportagen.
    Wir freuen uns über Ihr Interesse!

  • · Berichte

    Extranummer

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    Unsere achtseitige Extraausgabe von junge Welt in spanischer Sprache zur Internationalen Buchmesse Havanna (12.-22. Februar 2009) ist auch in Deutschland über unser Aktionsbüro oder direkt in der jW-Ladengalerie, Torstraße 6, 10119 Berlin, erhältlich.

    Schwerpunkte:
    - Die EU und Lateinamerika
    - Kubas Bild in den deutschen Medien
    - Kubanisches Leben in Berlin

    Bestellung:

    Preise bei Zustellung: Zehn Expl. 4 Euro, 50 Expl. 15 Euro, 100 Expl. 25 Euro, 200 Expl. 41 Euro. Jede weiteren 50 Exemplare 7 Euro.

    aktionsbuero@jungewelt.de
    Telefon: 030 536355-10

    Im Internet sind die Texte aus der jW für Kubas Buchmesse hier im Blog sowie auch in der deutschen Fassung zugänglich (siehe: Beilagen).

  • · edición especial

    Una revolución verde

    Por Peter Steiniger

    La organización Deutsche Welthungerhilfe (DWHH) refuerza su actividad en Cuba. Ayuda para la autoayuda en la producción de alimentos


    Para Cuba, un país que depende en gran medida de las importaciones, incrementar el abastecimiento de alimentos de producción nacional constituye uno de sus mayores desafíos.
    Después de la última temporada ciclónica, que destrozó una gran parte de las cosechas, esta realidad se ha hecho más evidente. En la actual fase de recuperación la colaboración internacional para desarrollar los potenciales cubanos ha adquirido una mayor importancia.

    Desde hace ya casi 15 años la organización la DWHH cuenta con una representación en la Isla. Esta es una de las mayores organizaciones independientes de cooperación para el desarrollo y la ayuda humanitaria en Alemania. Su labor es posible, en gran medida, gracias a donaciones privadas y recursos provenientes de programas de instituciones estatales, de la Unión Europea y de la ONU. La misma se basa en el principio de colaboración a largo plazo con organizaciones regionales afines en igualdad de derechos.

    En un principio, esta organización se encargó principalmente de la donación de productos alimenticios durante el Período Especial, pero en la actualidad su labor primordial se concentra en apoyar a las cooperativas y fincas agrícolas en la producción. La ganadería, la industria lechera y sobre todo la agricultura urbana constituyen factores esenciales de su actividad en Cuba. Todo esto debe contribuir a que los mercados locales estén mejor surtidos y al aumento de los ingresos provenientes de las faenas agrícolas. La Agro Acción Alemana, que coordina los proyectos de la DWHH, realiza un trabajo de conjunto con el Instituto Nacional de Ciencias Agrícolas (INCA), el Ministerio de la Agricultura, las administraciones locales y organizaciones no gubernamentales. De esta forma ya ha sido posible realizar 36 proyectos por un costo de 22 millones de euros. Además de ofrecer asesoramiento técnico y contribuir al desarrollo tecnológico se trata, en primer lugar, de facilitar un mayor acceso a medios de producción agrícola. Proyectos de este tipo se están desarrollando en ocho provincias del país. En La Habana la DWHH ha contribuido notablemente al abastecimiento de agua potable en los círculos infantiles y en los últimos meses, que han sido bastante precarios, priorizó el cultivo de vegetales de ciclo corto y de plantas amiláceas. Además, apoyó las labores de reparación de casas y la reconstrucción de la infraestructura productiva y social de las cooperativas.

    El trabajo de la DWHH en Cuba ha contribuido a mejorar de forma sostenible la calidad de vida de aproximadamente 350 000 personas. En los últimos años la organización no ha podido contar con los recursos del gobierno alemán para cumplir sus tareas. A partir del 2003 la Unión Europea aplicó sanciones diplomáticas referentes a la cooperación para el desarrollo. El gobierno cubano, por su parte, manifestó su negativa a una colaboración bilateral. Estos problemas se solucionaron en el transcurso del año 2008 y ahora, en vez de recibir reprimendas gratis por su política, Cuba cuenta de nuevo con un presupuesto proveniente de programas humanitarios. Para esto la Unión Europea dispone de un total de 25 a 30 millones de euros. La DWHH está lista para participar con un proyecto en el marco del programa ECO para el desarrollo sostenible.

    Welthungerhilfe / Agro Acción Alemana Oficina de Coordinación de Proyectos en Cuba c/o ACPA Calle 10 No. 351, e/ 15 y17 Plaza, Vedado CP.12300 La Habana, Cuba Tel./ Fax: +53-7-838 21 31 E-Mail: programa.cuba@ welthungerhilfe.de Internet: www.welthungerhilfe. de

  • · edición especial

    El frente invisible contra Pinochet

    Por Peter Wolter
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    La Moneda, Santiago de Chile, 11 de Septiembre de 1973

    La RDA salvó a muchos chilenos de la persecución, la tortura y la muerte después del 11 de Septiembre de 1973


    Después de la Segunda Guerra Mundial surgieron dos estados alemanes: Uno fue la República Federal de Alemania, en la que siempre el gran capital dominó y responsable del crimen más grande de la historia hasta nuestros días. El gobierno de este estado no tuvo impedimentos en poner a su servicio a criminales de la SS, altos oficiales y generales del ejército nazi.

    Por el contrario, los líderes políticos del otro estado, la RDA, pasaron en el extranjero los doce años que duró el fascismo alemán, ya sea como partisanos en Francia o en Rusia, combatientes en la Guerra Civil Española, o como presos políticos en prisiones o campos de concentración. Esta diferencia de experiencias vividas caracterizó también a la política exterior de los dos estados. La RFA se alió rápidamente a la alianza del oeste que lideraba EE.UU., adoptó métodos violentos para llevar a cabo la reconstrucción y se abasteció de armamento. La RDA, mucho más atrasada económicamente, se acogió a las filas socialistas, al Pacto de Varsovia y al principio de ayuda mutua económica. La solidaridad con los comunistas y con los movimientos de liberación en todo el mundo fueron desde un principio factores decisivos de la política exterior de la RDA. Ya en los años ´50 la RDA apoyó a los argelinos en la lucha por su independencia. Más tarde ayudó a muchos pueblos africanos que querían liberase del régimen colonial, y apoyó masivamente a Cuba, Nicaragua y Chile, entre otros. Esta ayuda consistió en el envió de armas, dinero, bienes para el fomento de la producción, la formación profesional o incluso el flujo de informaciones secretas. Cuando en los años ´80 Cuba apoyó militarmente al movimiento de liberación en Angola frente a la Unita y a las tropas sudafricanas, la RDA también colaboró: Fidel Castro llevaba cada semana una lista al embajador de la RDA y pocos días después las armas y el equipamiento solicitado se enviaban al lugar indicado, sin cobrar nada por ello, naturalmente.

    En la historiografía occidental no se reconoce el papel de Cuba en la liberación de Sudáfrica ni la ayuda que brindaron la RDA y otros países socialistas en aquella ocasión. Pero más desconocido aún resulta el papel de la RDA en el caso de Chile: la declaración de la administración central de que el servicio secreto externo de la RDA había descubierto que el ejército chileno preparaba un golpe de estado. El presidente Salvador Allende fue advertido de esto aproximadamente seis semanas antes, pero lamentablemente éste no actuó acorde a la situación.

    Entonces cuando el 11 de septiembre de 1973 el ejército chileno baleó a Allende en el palacio presidencial La Moneda, y apresó y asesinó de forma masiva a comunistas, socialistas y sindicalistas, muchos perseguidos se refugiaron en la Oficina de Comercio de la RDA en Santiago de Chile, que estaba bajo la tutela diplomática de Finlandia.

    En Berlín el Servicio Secreto de la RDA, conjuntamente con el Ministerio de Asuntos Exteriores organizaron la salida de estas personas del país. Se logró llevar a un lugar seguro a una gran cantidad de chilenos con la ayuda de Finlandia. A muchos de ellos les fue otorgado asilo en la RDA. Lo más significativo de estas acciones fue el traslado de Carlos Altamirano, Secretario General del Partido Socialista de Chile, que escondido en un carro, fue trasladado en secreto pasando por Argentina y Cuba.

    El libro "Flucht vor der Junta" (Fuga de la Junta) que también se presentará en la Feria del Libro de La Habana, ilustra la ayuda múltiple brindada por la RDA a los perseguidos en Chile. Éste reúne artículos de antiguos diplomáticos de la RDA así como de implicados en esta operación. Además, ofrece una panorámica de los diversos contactos que la RDA mantuvo con el Chile de Salvador Allende.

    Peter Wolter es redactor del periódico junge Welt y jefe de la sección de entrevistas.

    Hechos reales conmovedores: El rescate de los chilenos perseguidos después del golpe de Pinochet. Gotthold Schramm (Ed.), »Flucht vor der Junta – die DDR und der 11. September «, edition ost, Berlin
  • · edición especial

    Centro del progreso mundial

    Por André Scheer
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    Renovar al Socialismo. América Latina alienta a la las fuerzas de izquierda en todo el mundo

    Europa, la crisis y el nuevo despertar latinoamericano


    Los Estados de Europa y Norteamérica están sufriendo las consecuencias de la grave crisis del sistema financiero internacional. En Alemania, por ejemplo, los bancos perdieron miles de millones de euros por créditos invalidados en EEUU y la falta de recursos en el mercado financiero. Aún más grave para el "campeón mundial de las exportaciones" son las consecuencias de la crisis para la industria automotriz alemana, que tiene cada vez más dificultades en la venta sus productos, sobre todo si se trata de autos de precios caros como de las marcas BMW o Mercedes-Benz. Varias plantas de los consorcios alemanes como Daimler, Volkswagen, BMW o Opel, la filial alemana del estadounidense General Motors, ya redujeron o suspendieron su producción. Los primeros que tienen que sufrir las consecuencias de esas medidas son los trabajadores, que pierden parte de sus salarios o temen por sus puestos de trabajo.

    En esta crisis, los gobiernos europeos han tomado medidas que hasta ahora siempre rechazaban como "viejas recetas marxistas" o "sueños comunistas". Varios bancos e institutos financieros ya han sido nacionalizados totalmente – como en Francia e Irlanda – o parcialmente para impedir así la quiebra de esas empresas.

    Sin embargo, "esta llamada nacionalización parcial mediante la compra de acciones de los bancos, no es una nacionalización seria, sino sólo una nacionalización de las pérdidas bancarias", criticaron representantes de los partidos comunistas en Holanda, Bélgica y Luxemburgo, después de que sus gobiernos habían invertido miles de millones de euros para rescatar los bancos Fortis y Dexia. "Los gobiernos de Bruselas, La Haya y Luxemburgo ahora declaran que quieren deshacerse de las acciones en la mayor brevedad posible, e incluso que la UE les está diciendo que las vendan. Pero en nuestra opinión debe evitarse una nueva venta general," destacó Ali Ruckert, presidente del Partido Comunista de Luxemburgo (KPL). Jo Cottenier del Partido del Trabajo de Bélgica (PTB) añadió por su parte que "en lugar de la inyección realizada una y otra vez a las empresas privadas, demandamos otra distribución de la riqueza pública, de los ingresos y de la propiedad para poder alcanzar una revalorización de la propiedad colectiva y pública." Por eso, los comunistas de los tres países insisten en que el ahorro nacional de los bancos de Bélgica, Holanda y Luxemburgo, el crédito nacional y las entidades de inversión así como las participaciones públicas de Fortis y Dexia deberían concentrarse en un "Banco Benelux" público. "La principal tarea del banco no debería ser producir máximos beneficios para los accionistas, sino apoyar a las pequeñas y medianas empresas, financiar la construcción de viviendas, apoyar la creación de nuevas empresas de industrias y servicios públicos, y auxiliar a las empresas que están en problemas financieros."

    Para muchos ciudadanos europeos, que hace décadas – especialmente desde la desaparición del campo socialista europeo – son víctimas de la propaganda permanente del neoliberalismo, esas propuestas parecen imposibles.

    Es por eso que las transnacionales de la comunicación – TV, radio, prensa y agencias – intentan sin cesar desviar la atención de una región en que los gobiernos y los pueblos ya están tomando medidas que no sólo protegen a sus naciones de las consecuencias de la crisis actual, sino también de los efectos generales del sistema capitalista neoliberal, que en sus regiones ya provocó miseria y pobreza.

    América Latina y el Caribe se han convertido en un centro del progreso mundial. Con el ejemplo heroico de Cuba al frente, con su solidaridad internacionalista y humanista, se suman cada vez más pueblos y gobiernos a la marcha hacia un destino mejor. Desde hace diez años, la Revolución Bolivariana en Venezuela, dirigida por el Presidente Hugo Chávez, muestra ante el continente y ante todo el mundo que otra vía de desarrollo sí es posible. Es un mérito histórico de Chávez, haber rescatado la alternativa del Socialismo del olvido y silencio en que la teoría socialista había caído tras la supuesta victoria definitiva del capitalismo. En Bolivia, por primera vez en siglos, un indígena llegó a decidir el destino de su país, impulsando un desarrollo justo y pacífico según los intereses de la gran mayoría de su población. En el Ecuador, el economista presidente Rafael Correa cuestiona la deuda externa que oprime a los pueblos latinoamericanos. En Nicaragua resurge el espíritu de Sandino, retomando la vía de liberación nacional. Y todos los pueblos se unen cada vez más a través de nuevos mecanismos de integración, como la Alternativa Bolivariana para los Pueblos de Nuestra América (ALBA), Unasur y otros.

    El carácter social y progresista de esos nuevos mecanismos son la gran diferencia al modelo de integración en el "viejo continente". La UE es un proyecto de dominación y explotación capitalista hacia el interior de sus estados afiliados y de expansión y subordinación hacia el exterior, en el marco de los crecientes conflictos entre los bloques imperialistas. Por eso, cuando en Honduras miles de personas se mostraron a favor de la adhesión de su país al ALBA, en Francia, Irlanda, Holanda y otros países la gente rechazó en un referendo tras otro el proyecto neoliberal de la UE.

    El ejemplo de América Latina muestra también ante los pueblos de Europa que otra integración internacional es posible. Por eso pretenden callar las voces de América Latina, por eso difaman a los presidentes socialistas, bolivarianos y martianos del continente. Pero ya no lo están logrando. Cada vez más gente se entera de la verdad de los procesos de emancipación y liberación en América Latina y el Caribe pide de sus gobiernos el fin de las agresiones contra la región. Cada día surgen más medios de comunicación alternativos para difundir la información real sobre los procesos revolucionarios, entre ellos también nuestro diario junge Welt.

    André Scheer es periodista independiente de Berlín y autor del diario junge Welt y de la revista digital RedGlobe.
  • · edición especial

    Quo vadis?

    Por Ute Evers
    “El deber de todo revolucionario es hacer La Revolución”. Fue el
    “El deber de todo revolucionario es hacer La Revolución”. Fue el movimiento estudiantil del ‘68 quien se identificó con los ideales de la revolución cubana

    Sobre la imagen de la Cuba actual en la prensa alemana


    Cuba es Cuba es Cuba. Esta isla caribeña ha provocado tantos aspavientos en las últimas décadas como ninguna otra nación y, hasta hoy, el debate está cargado, a veces de manera excesiva, tanto de preconceptos políticos como de emociones propiamente humanas.

    Independientemente de la tendencia política, hay una avalancha de publicaciones sobre la Revolución Cubana y sus perspectivas, ya sean mediante reportajes, entrevistas, comentarios, ensayos o informes. Los medios de comunicación de Alemania se dieron cita en las fechas del Triunfo de la Revolución Cubana.

    Pero antes, permítanme una pequeña retrospectiva: La antigua República Democrática Alemana (RDA) era una aliada natural y una colaboradora activa de la Cuba socialista. Mucha gente de la Alemania Oriental consideraba la isla el refugio del romanticismo revolucionario, que la cotidianidad del socialismo real no le podía brindar, para muchos la revolución cubana era más auténtica e idealista.

    En la Alemania Occidental, por el contrario, fue el movimiento estudiantil del '68 quien se identificó con los ideales de la revolución cubana. Un papel significativo desempeñaba el líder estudiantil Rudi Dutschke, que se había entregado tanto a forjar una revolución socialista en la entonces República Federal Alemana como por la lucha contra las deformaciones estalinistas y post-estalinistas de las sociedades en el Este de Europa. Las famosas palabras "El deber de todo revolucionario es hacer La Revolución" se convirtieron en el lema de la rebeldía estudiantil. Finalmente, no hubo revolución, y para el llamado Establishment y sus medios de comunicación, Cuba pasó a estar del otro lado en la Guerra Fría.

    Con el derrumbe del campo socialista de Europa a finales de los ochenta, no tardaron en profetizar el mismo destino para el "socialismo tropical". Ahora bien, sabemos que Cuba no cumplió ni unas ni otras esperanzas.

    El interés por la isla y su posición singular como "último bastión comunista" tuvo un renacer explosivo en el verano del 2006: ¿Qué pasará después de la era fidelista?, ¿Cuba llegará a abrirse bajo el mando de Raúl Castro? Incluso hubo quienes veían, o llegar a los cubanos de Miami a una nueva Bahía de Cochinos para la liberación de la Isla, o una sublevación popular inundando las calles habaneras. En fin, como había ocurrido en los años noventa del siglo pasado, volvieron los augurios de un final definitivo para el "Régimen". Nueva desilusión: Ni al gobierno de Raúl Castro le hicieron doblar las rodillas supuestos cubanos invasores, ni hubo una rebelión cívica que lo pusiera en fuga.

    Volvamos al presente y dediquémonos, entonces, a cómo se ven la Cuba y la revolución cubana de hoy desde la cuna de Alexander von Humboldt, segundo descubridor de Cuba, para dejar constancia de la manera en que nuestra prensa procura crear un debate sobre la evolución de la revolución cubana y su futuro en el Siglo XXI. "¿50 años de Revolución Cubana no son ya demasiados? El capitalismo es revolucionario.": titula el periodista Thomas Schmid en el diario conservador Die Welt (El Mundo) sus reflexiones. En este sentido, presenta a Cuba como una gerontocracia y asevera que Fidel Castro "verdaderamente, ha dejado de ser el sueño de las mujeres occidentales." Del mismo Schmid, aprendemos que "La Revolución era un golpe rápido de independencia, el cual debiera acabar de inmediato con todo tipo de trauma – también con el inevitable trauma de la chatura." Subjetividad y tergiversación de conceptos dominan la argumentación de Schmid para concluir: "El mundo en que vivimos y cuyos frutos estamos comiendo, arriesgó y logró más que los revolucionarios políticos nos quieren hacer creer."

    Los logros dentro del proceso revolucionario de Cuba desde el 1959, sobre todo en los sectores de la salud y la educación, son innegables, como dice Karl Grobe en el diario de izquierda liberal Frankfurter Rundschau (Diario de Frankfurt, del Meno): "El sistema educacional supera fácilmente los resultados de estados como Brasil, Argentina o Chile, y lo mismo en cuanto a la atención médica." A pesar de esto hay quienes encuentran la forma para desacreditarlo todo, convirtiendo las carencias y los problemas en la esencia del asunto, pues según el diario conservador Frankfurter Allgemeine Zeitung (Diario General de Frankfurt, del Meno), la atención médica "teóricamente es gratuita", sólo que "para cortar el tiempo de la espera en la consulta o de una operación" habrá que pagarles algo a los médicos y a las enfermeras. En el semanal Der Stern (La Estrella), Toni Keppeler describe el sistema de la salud y la educación en el reportaje "Un pueblo, siempre con un pie en la sombra" como absurdo y disfuncional por la falta de profesionales ya que "miles de médicos y profesores renuncian a su profesión" para trabajar en otro sector de servicio más lucrativo. Las informaciones que nos ofrece Keppeler, igual que su colega profesional Rüb, se basan en las conversaciones con nativos, sostenidas en el transcurso de sus viajes a Cuba.

    En el diario socialista Neues Deutschland, Leo Burghardt aporta un punto de vista diferente del mismo tema, o sea, de la falta de personal. En su artículo "Tiempos de pensar y reflexionar" dice, por ejemplo, que "40 000 médicos y enfermeros trabajan en el extranjero, lo que le trae al Estado divisas necesarias."

    Son dos versiones distintas que se deberían completar, no sólo para que el lector pueda sacar su propia conclusión al respecto, sino para dar una visión más realista y menos tendenciosa, sobre todo si las informaciones se nutren únicamente del chisme en la calle.

    Pero el poder de la opinión pública está en manos de los grandes medios masivos de comunicación, cuya misión es, como acabamos de ver en los pocos pero suficientes ejemplos, dar pruebas de la insuficiencia de la revolución cubana y todos los proyectos que se realizan en ella. Y para dar más énfasis en la opinión rígida e irreversible que ellos mismos tienen, porque pocos reconocen que en la actualidad existen debates abiertos en Cuba sobre dónde y cómo la revolución cubana debe y tiene que mejorar y donde ya está mejorando, se le da la voz a intelectuales cubanos que en su mayoría son contrarios al sistema actual de Cuba. Entre ellos destacan la periodista independiente Yoani Sánchez, quien está teniendo cada vez más espacio en la prensa de habla alemán, escritores como Antonio José Ponte y Amir Valle, también la cantante Gloria Estefan y el editor Pio E. Serrano. Todos ellos aparecen ahora, con motivo de los 50 años de la revolución cubana, en nuestra prensa, y a ellos se les escucha como si fueran los auténticos barómetros de la opinión pública cubana.

    Y si se entrevista a intelectuales como a Leonardo Padura, se le presenta como "uno de los pocos conocidos escritores cubanos que todavía se han quedado en Cuba" y que, a pesar de que sus críticas son bastantes constructivas, lo identifican como "partidario de la revolución".

    Tampoco les falta al público alemán voces que se presentan como amantes desilusionados de la revolución cubana, pues siempre ha estado de moda dar una visión supuestamente crítica, inteligente y con tendencias izquierdistas sobre los Barbudos. En el fondo, la mayoría de ellos ha dejado de creer en la revolución, mas no tiene el valor de admitirlo públicamente porque estarían fuera del juego de los llamados "izquierdistas de salón".

    Los múltiples reportajes que están apareciendo alrededor del cincuentenario de la Revolución, pretenden dar la verdadera imagen de la realidad cotidiana, precisamente por las cercanías en la vida real. Sin embargo, no cumplen su pretendida objetividad porque estas informaciones no pasan de ser casuales y anecdóticas, aunque el rumoreo cubano es fuente informativa importante. Pero es un error pensar que por medio de informaciones informales se pueda encausar un debate político-cultural serio a propósito de Cuba o de no importa qué. En fin, lo que aparece en la prensa alemana sobre esa isla santa y maldita es tan prejuiciada, parcial e inexacta, que estos informativos podrían comenzarse a llamar desinformativos, si de Cuba se trata.


    "La Cuba actual es el resultado de esta revolución y de una historia mucho más profunda, y no sólo el resultado del poder de una sola Dictadura o de dos hermanos, como se suele pintar en las mesas redondas, los suplementos culturales y los programas televisivos." (Michael Zeuske, Lateinamerika Nachrichten / Noticias de América Latina, Berlín, enero 2009)

    Ute Evers es latinoamericanista. Se dedica, sobre todo, a la crítica y promoción literarias. Publica en revistas y diarios en Alemania, Austria y Suiza.

                                               Heute 8 Seiten extra – Beilage zum Thema: Weihnachten