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Aus: Ausgabe vom 02.11.2024, Seite 2 / Ausland
Ukraine-Krieg

Moskau und Pjöngjang einig

Verbindung beider Streitkräfte betont. Zahlenspiele in Kiew und Washington
Von Jörg Kronauer
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Herzlicher Empfang bei Freunden: Choe Son Hui mit ihrem Kollegen Sergej Lawrow am Freitag in Moskau

Nordkoreas Außenministerin Choe Son Hui hat bei einem Besuch in Moskau erklärt, beide Länder seien dabei, ihre Beziehungen auf »eine neue Ebene einer unbesiegbaren militärischen Kameradschaft« zu heben. Pjöngjang zweifle nicht daran, dass Russland im Kampf um »seine souveränen Rechte und Sicherheitsinteressen« siegen werde, sagte Choe am Freitag nach Gesprächen mit ihrem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow: »Wir versichern, dass wir bis zum Tag des Sieges fest an der Seite unserer russischen Kameraden stehen werden.« Lawrow lobte die »sehr engen Bindungen« zwischen den Streitkräften beider Länder und äußerte, sie ermöglichten es, »wichtige Sicherheitsaufgaben« gemeinsam zu lösen. Russland sei »unseren koreanischen Freunden zutiefst dankbar« für ihre Haltung zu den »Ereignissen«, die sich in der Ukraine »als Ergebnis« insbesondere der NATO-Ostexpansion entwickelt hätten.

Während Choe und Lawrow in Moskau zusammentrafen, wurden im Westen neue Angaben zum Eintreffen nordkoreanischer Truppen in Russland verbreitet. US-Außenminister Antony Blinken erklärte, inzwischen seien »bis zu 8.000« nordkoreanische Soldaten »in der Region Kursk« stationiert; Washington gehe davon aus, sie würden »in den nächsten Tagen« in den Krieg eingreifen. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij dagegen sprach von etwa 3.000 nordkoreanischen Soldaten, die sich in russischen Ausbildungslagern aufhielten; ihre Zahl werde in Kürze auf 12.000 steigen. Die Quellen blieben weiterhin unklar.

Außenminister Lawrow warnte unterdessen vor einer erneuten Eskalation des Krieges. Während in Seoul die Forderungen lauter wurden, Südkorea solle nun auch im großen Stil Kriegswaffen an die Ukraine liefern, sagte Lawrow der türkischen Zeitung Hürriyet mit Blick auf die USA: »Unsere Länder stehen am Rande eines direkten militärischen Konflikts.« In Moskau gehe man nicht davon aus, dass sich die Beziehungen im Falle eines Wahlsieges von Donald Trump verbessern würden. Schließlich habe Trump im Verlauf seiner ersten Amtszeit die bislang »höchste Zahl antirussischer Sanktionen gebilligt«. »Egal, wer die Wahlen gewinnt«, fuhr Lawrow nüchtern fort, »wir glauben nicht, dass sich die antirussische Haltung der Vereinigten Staaten ändern wird.«

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  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Franz S. (4. November 2024 um 10:45 Uhr)
    Wenn man Beweise für das »Eintreffen nordkoreanischer Truppen in Russland« hat, sollte man sie auch nennen. Kleine Ergänzung zum Besuch der Außenministerin der DVRK: »Die Gedenktafel für den ersten offiziellen Besuch des Präsidenten Kim Il Sung in der Sowjetunion wurde an der Wand des Bahnhofs Yaroslabli (Jaroslawl) angebracht. An der Tafel stehen die Schriften ›Der Ministerpräsident der Demokratischen Volksrepublik Korea, Kim Il Sung, traf am 3. März 1949 im Bahnhof Yaroslabli der UdSSR ein‹ in Russisch und Koreanisch. Am 1. November fand eine Veranstaltung zur Enthüllung der Gedenktafel vor Ort statt. Vor der Veranstaltung wurde an der Gedenktafel ein Blumenkorb niedergelegt. Die Außenministerin der DVRK, Choe Son Hui, und der Außenminister der Russischen Föderation, Sergei Lawrow, nahmen daran teil (…)« (www.vok.rep.kp/index.php/detail_com/comde/ign241102007/18/ge). Es soll ja Linke oder sogar Kommunisten geben, die Russland als ein ganz normales kapitalistisches Land wie jedes andere, wenn nicht gar als imperialistisch, bezeichnen. Am 22. November 2022 wurde in Moskau im Beisein des russischen Präsidenten und des kubanischen Staatschefs ein Denkmal für Fidel Castro eingeweiht (jW, 24.11.2022). In welchem kapitalistischen bzw. imperialistischen Land wären aktuell solche Ehrungen möglich? Ebenfalls am 1. November fand die Kranzniederlegung am Grab der namenlosen Soldaten durch die DVRK-Außenministerin statt: www.vok.rep.kp/index.php/detail_com/comde/ign241102010/18/ge

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