Nachschlag: Einen zum Abgewöhnen

Es wird Ihnen mitgeteilt, dass Sie gestorben sind, was Ihnen bei Ihrer Ankunft in einem Raum, der nur von kühlen Tageslicht erhellt wird, das von irgendwo jenseits der Fenster kommt, wahrscheinlich noch nicht aufgefallen ist. Sie werden gebeten, eine einzige Erinnerung aus Ihrem Leben auszuwählen; die Menschen, die sich durch die Hallen des Gebäudes bewegen, versprechen, ihr Bestes zu tun, um die Erinnerung für Sie wiederherzustellen, damit Sie sie auf dem Weg, der vor Ihnen liegt, behalten können. Ob eine solche Entscheidung möglich ist, bleibt dem Zuschauer von »After Life« (auf japanisch »Wandafuru Raifu«) überlassen. Der 1998 erschienene Film von Hirokazu Koreeda zeigt eine Auswahl von Hunderten von Interviews, die der Regisseur selbst führte und in denen er Menschen fragte, welche Erinnerung sie für immer bewahren wollen würden. Von dem Personal des Hauses weiß man relativ wenig: Es wirkt fast selbst wie die Vermenschlichung von Erinnerungen, die nicht mitgenommen werden konnten. (esh)
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Feuilleton
-
Rotlicht: Kredit
vom 26.03.2025 -
Vorschlag
vom 26.03.2025 -
Veranstaltungen
vom 26.03.2025 -
Vier Druckfehler
vom 26.03.2025 -
Holland-Moritz, Pietsch, Jurichs
vom 26.03.2025 -
Frieden sichern
vom 26.03.2025 -
Spur der Steine
vom 26.03.2025 -
Er kennt keinen Schmerz
vom 26.03.2025