Dänen auf dem Weg nach Gaza
Die dänische Delegation für die zweite internationale Freiheitsflottille nach Gaza ist bereits am Mittwoch nach Griechenland gereist. Dort sind die Mitglieder der Organisation Free Gaza Denmark mit Teilnehmern aus mehr als 20 Ländern zusammengetroffen und bereiten sich nun auf die Fahrt vor. Am 27. Juni sollen die Schiffe Richtung Gaza in See stechen.
Eine Teilnehmerin der dänischen Delegation ist Annette Ekebjaerg-Jakobsen, Vorstandsmitglied der dänischen Post- und Dienstleistungsgewerkschaft LPSF. Sie sagt, daß sie nach den Ereignissen im letzten Jahr, als neun Teilnehmer der Gazaflottille vom israelischen Militär getötet wurden, Angst habe.
Sie sei aber davon überzeugt, das Richtige zu tun. »Als Mutter und Großmuter trifft es mich sehr, von Frauen in Gaza zu hören, die dieselben Träume für die Zukunft ihrer Kinder und Enkelkinder haben wie ich«, so Ekebjaerg-Jakobsen. »Wir sehen es als unsere Pflicht, etwas gegen die unwürdige Situation der Menschen in Gaza zu unternehmen.«
Free Gaza Denmark hat sich am Kauf des Bootes »Tahrir« beteiligt, das mit 45 Passagieren an der Flottille teilnehmen soll. Das Schiff transportiert eine Ladung Hilfsgüter. Das Wichtigste an der Aktion sei es aber, die durch Israel verhängte Blockade zu durchbrechen, so Anna Tarding von Free Gaza Denmark. »Wir weisen die Einschüchterungsversuche durch den israelischen Staat zurück. Wir werden die 1,6 Millionen im Gazastreifen lebenden und leidenden Menschen nicht vergessen.«
John Ekebjaerg-Jakobsen, Aktivist beim größten dänischen Gewerkschaftsverband 3F, sieht seine Aufgabe darin, andere auf die Lage im Gazastreifen aufmerksam zu machen: »Wir hoffen, daß wir weitere Kollegen und Freunde aus den Gewerkschaften für dieses wichtige Thema interessieren können«, so Ekebjaerg-Jakobsen.
In der öffentlichen Debatte in Dänemark spielt die Flottille keine große Rolle. Von den im dänischen Parlament Folketing vertretenen Parteien befürwortet lediglich die rot-grüne Enhedslisten die Aktion. Viel Unterstützung für die Flottille kommt hingegen von den dänischen Gewerkschaften und von der Dänischen Kommunistischen Partei.
Die Autorin ist Redakteurin der dänischen Tageszeitung Arbejderen