Käfighaltung in Rostock
junge Welt veröffentlicht exklusiv Bilder aus der »Gefangenensammelstelle« in der Industriestraße in Rostock, siehe Fotostrecke. Eine Weiterverbreitung ist unter Quellenangabe »junge Welt« ausdrücklich erwünscht.
Die Käfige, in denen jeweils mehr als ein Dutzend Globalisierungskritiker festgehalten werden, sind im Inneren einer früheren Fabrikanlage, die nun als Gefangenensammelstelle genutzt wird. Von der Polizei festgenommene Männer und Frauen sind dort, nach jW vorliegenden Informationen, direkt gegenüber ohne Sichtschutz untergebracht. In den Käfigen gibt es keine Sitz- oder Liegemöglichkeiten. Einige der Festgehaltenen können immerhin auf Isomatten schlafen. Nach jW-Informationen erhalten die Inhaftierten von den Beamten sogenannte Begleitnummern, mit denen sie angesprochen werden. Lesen Sie über die Haftbedingungen auch das Interview mit dem Berliner Elektriker Klaus Döweland, der am Dienstag von der Polizei dorthin verschleppt worden war.
Nach Aussage des Anwaltlichen Notdienstes nahm die Polizei im Zusammenhang mit den Gipfelprotesten seit Samstag rund 1100 Personen in Gewahrsam, die inzwischen mehrheitlich wieder entlassen wurden. Eine Sprecherin der zuständigen Polizei-Sondereinheit Kavala erklärte soeben, in der Nacht von Mittwoch auf heute seien insgesamt 300 Personen festgenommen worden - sowie 245 im Laufe des heutigen Tages.