Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Weltfestspiele 2013

Weltfestspiele 2013

Berichte

  • · Berichte

    Tschüß, Quito

    Christian Selz, Quito

    Mit dem Ecuador-Tag und etlichen Seminaren zur Entwicklung im Gastgeberland sind am Freitag abend (Ortszeit) die 18. Weltfestspiele der Jugend und Studenten in Ecuador zu Ende gegangen. Eine Woche lang hatten sich rund 10000 Jugendliche aus 83 Ländern rund um den Globus in der Hauptstadt Quito über soziale Kämpfe ausgetauscht, gemeinsam diskutiert, Netzwerke aufgebaut und gefeiert. Höhepunkte waren das antiimperialistische Tribunal und der Auftritt des ecuadorianischen Präsidenten Rafael Correa, der die Delegierten in seiner Eröffnungsrede zum Einsatz für den Sozialismus aufrief.

    »Wir müssen uns die Welt so machen, wie wir sie wollen, und nicht so, wie das Kapital sie haben will«, hatte Correa zum Festivalauftakt gefordert. Zumindest eine Woche lang kamen die Weltfestspielteilnehmer dem schon sehr nahe. Auf dem ehemaligen Stadtflughafen von Quito entwickelte sich eine ausgelassene Atmosphäre. Zwischen spontanen internationalen Fußballspielen auf den Rasenflächen am Rande der alten Startbahn und zahlreichen Erinnerungsfotos quer durch alle Delegationen erklangen immer wieder die Parolen der Freiheitskämpfe rund um die Welt.

    Doch auch inhaltlich tat sich einiges in Quito. Fünf Tage lang diskutierten die Jugendlichen aus aller Welt über Themen wie Militarismus, Imperialismus, Blockaden oder Bildungspolitik. »Sie sind für progressive Jugendverbände ein einzigartiger Treffpunkt«, hob Julia von der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) aus Bochum die Bedeutung der Weltfestspiele zur Vernetzung der weltweiten Jugend hervor: »Nicht die Konferenzen und Workshops stehen im Vordergrund, sondern die Möglichkeit nachzufragen, etwas über die Situation in anderen Ländern zu erfahren.« Für europäische Jugendliche biete das Festival die Gelegenheit, andere Sichtweisen kennenzulernen. »Mein Highlight war einfach, festzustellen, daß sich die Kämpfe weltweit ähneln, vor allem in bezug auf die Krise«, so Julia gegenüber jW. »Deren Auswirkungen werden in Deutschland ja verneint oder als ›nicht so schlimm‹ dargestellt, aber die Leute hier beschäftigt das.«

    Daß es Alternativen zum Kürzungskurs des Krisendiktats gibt, wurde am letzten Festivaltag deutlich, der dem Gastgeberland Ecuador gewidmet war. Im Seminar »Alternativen für den Aufbau eines souveränen Wirtschaftsmodells« erläuterte der Ökonom Raul Zurita am Beispiel zweier Garnelenfarmen – einer »traditionellen« und einer von einer Kooperative betriebenen – die angestrebte »solidarische und populäre« Wirtschaft Ecuadors. »Das Ziel ist nicht, so viel wie möglich zu produzieren«, es gehe auch um den Schutz der Natur, so Zurita.

    Für einen Wandel des ecuadorianischen Wirtschaftssystems setzte sich auch der Soziologe Hector Rodriguez ein. Er kritisierte das Streben nach maximaler Akkumulation und das Messen von Volkswirtschaften anhand ihrer Bruttosozialprodukte. »Dieses System ist überholt, weil es die Welt nur von einem finanziellen Standpunkt aus betrachtet«, so Rodriguez. Er forderte, soziale Aspekte mit einzubeziehen.

    Mit den Auftritten mehrerer Bands, darunter auch der italienischen Ska-Punk-Kapelle Banda Bassotti, endete schließlich der letzte Festivaltag. Die 18. Weltfestspiele der Jugend und Studenten sind seit Freitag Geschichte. Der Weg zum Sozialismus in Ecuador aber, das lag in Quito in der Luft, wird in dem Andenland weitergegangen.

  • Pogo unter Fahnen und freiem Himmel
    Pogo unter Fahnen und freiem Himmel: Abschlusskonzert der 18. Weltfestspiele

    Mit einem Aufruf an die fortschrittliche Jugend der Welt, den Kampf gegen den Imperialismus und den Kapitalismus fortzusetzen, sind am Freitagabend (Ortszeit) in Quito die 18. Weltfestspiele der Jugend und Studierenden zu Ende gegangen. Die Erklärung wurde beim feierlichen Abschluss des eine Woche dauernden Festivals verlesen, an dem sich den letzten Zahlen zufolge rund 10.000 Jugendliche und Studierende aus 89 Ländern beteiligt haben.

    In der Erklärung wird auch die von den USA seit mehr als 50 Jahren gegen Kuba verhängte Blockade verurteilt. Zudem solidarisierten sich die Festivalteilnehmer mit den Kämpfen der Völker Palästinas, der Westsahara und Zyperns um Selbstbestimmung. Unterstützt wurde auch der Friedensprozess in Kolumbien, während die Kriege des Imperialismus gegen Syrien, Afghanistan, Libyen, Eritrea, Mali und den Irak verurteilt werden.

    Verbunden mit einem Dank an das Gastgeberland Ecuador bekräftigten die Jugendlichen auch ihre Unterstützung für die von Präsident Rafael Correa geführte »Bürgerrevolution«.

    »Heute ist Ecuador mehr denn je die Mitte der Welt, denn es hat Jugendliche aus allen Teilen des Planeten zusammengeführt«, freute sich der Exekutivsekretär der ecuadorianischen Regierungspartei Alianza País, Galo Mora. Ministerin Betty Tola von der für die Durchführung des Festivals zuständige Secretaría Nacional de Gestión de la Política hob den antiimperialistischen Kampf als die festeste Bande hervor, die die Jugend der Welt vereine. »Hier in Ecuador wollen wir den Sozialismus des Buen Vivir aufbauen, doch das ist nur im Rahmen der regionalen Integrationsprozesse möglich«, hob sie hervor.

    Zum Abschluss des Festivals spielte die italienische Rockgruppe Banda Bassotti. »Wow. Pogo mit über 500 Leuten unter freiem Himmel auf fast 3000 Meter Höhe«, kommentierte dies ein Mitglied der deutschen Festivaldelegation über Facebook.


  • · Berichte

    Antiimperialistisches Tribunal: USA und NATO am Pranger

    Christian Selz, Quito
    Keine Ruhe im Gerichtssaal
    Keine Ruhe im Gerichtssaal

    Schuldig im Sinne der Anklage – das Urteil der Jury auf dem Antiimperialistischen Tribunal, das am Donnerstag abend (Ortszeit) als Höhepunkt der 18. Weltfestspiele der Jugend und Studierenden die weltweiten Verbrechen von Kapital und Weltmächten verhandelte, war absehbar. Die Dringlichkeit der Anklagepunkte auf dem traditionell während der Weltfestspiele stattfindenden symbolischen Prozeß schmälerte das aber keineswegs.

    Ecuadors Außenminister Ricardo Patiño
    Ecuadors Außenminister Ricardo Patiño

    Im Mittelpunkt stand in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito vor allem die Entschädigungsklage von Bewohnern des Amazonas-Quellgebiets gegen den US-Konzern Chevron, der dort massive Umweltzerstörungen durch Erdöl verursacht hat. Die meisten Verschmutzungen »hätten vermieden werden können«, wenn der Konzern die nötigen Schutzmaßnahmen getroffen hätte, erläuterte Ecuadors Außenminister Ricardo Patiño in seiner Klagerede. »Sie hatten die Technologie zu der Zeit bereits, sie hatten sie in den USA bereits angewendet, aber in einem Dritte-Welt-Land, das keine Rolle spielt, haben sie es nicht getan«, so Patiño in seiner beißenden Kritik. Stattdessen verklagte Chevron die Opfer – für den Minister »eine Ironie, daß die Opfer für die Täter zahlen sollen«. Der Fall Chevron zeige, wie Konzerne »die Souveränität von Staaten mit Füßen treten«.

    Beinusz Szmukler
    Beinusz Szmukler

     Es waren allerdings weniger Unternehmen, die im Simón-Bolívar-Pavillon am Pranger standen. Hauptsächlich richtete sich die Kritik gegen imperialistische Staaten, allen voran die USA. Der Parlamentsabgeordnete Yul  Jabour von der Kommunistischen Partei Venezuelas (PCV) warf dem nordamerikanischen Land vor, mit Organisationen wie dem »National Endowment for Democracy« (NED) oder der »United States Agency for International Development« (USAID) in Venezuela gegen die Regierung des verstorbenen Präsidenten Hugo Chávez gearbeitet zu haben. Clarisa López Ramos, Tochter des seit 32 Jahren in den USA inhaftierten puertoricanischen Freiheitskämpfers Oscar López Rivera, forderte die Freilassung ihres Vaters. Der Inselstaat ist de facto bis heute Kolonie Washingtons.

    Elián González
    Elián González

    Gegen den Einfluß der USA wandten sich auch die Ankläger aus Honduras, Kolumbien und Mexiko. Ein Vertreter der US-Delegation bei den Weltfestspielen warf seiner Regierung zudem vor, daß ihr Militarismus »die Erweiterung der Attacken gegen Arbeiter innerhalb der imperialistischen Staaten« sei. Die Parole »Too big to fail« – was bezogen auf Banken in der kapitalistischen Krise das gleiche wie »systemrelevant« bedeutet – sei zur Beschreibung für die USA geworden. Millionen Menschen könnten keine Arbeit mehr finden, Hunderttausende hätten ihre Häuser verloren.

    Yul Jabour
    Yul Jabour

    Den Auftakt am zweiten und abschließenden Verhandlungstag machten allerdings Weltfestspielteilnehmer aus Neuseeland, die ihre Regierung für die Beteiligung am Kriegseinsatz in Afghanistan, die »Verteidigung kapitalistischer Interessen« und Angriffe auf Arbeiterrechte anklagten. Konkretes Beispiel war eine Methangas-Explosion in der Pike-River-Kohlemine im Nordwesten der Südinsel Neuseelands, bei der vor drei Jahren 29 Kumpel zu Tode kamen. Erst am Donnerstag hatte die dortige Staatsanwaltschaft die Anklage gegen den Vorstandsvorsitzenden des Minenbetreibers, Peter Whittall, fallengelassen. Dem Konzern waren massive Arbeitsschutz- und Arbeitsrechtsverletzungen vorgeworfen worden.

    Bitte recht freundlich
    Bitte recht freundlich

    Emotionaler Höhepunkt des Tribunals war der Auftritt von Elián González. Der heute 20jährige war 1999 zum politischen Spielball geworden, als er gegen den Willen seines in Kuba lebenden Vaters über ein halbes Jahr lang von entfernten Verwandten in Miami festgehalten wurde. Der damals Sechsjährige war von seiner Mutter mit auf die illegale Überfahrt von Kuba Richtung USA genommen worden. Das nicht seetaugliche Boot kenterte, nur der  kleine Junge überlebte. In seiner Rede wendete er sich nun mit scharfen Worten gegen »die Völkermordattitüde« der USA gegen Kuba. Detailliert zählte er US-Attacken wie die gescheiterte Invasion in der Schweinebucht 1961 oder den Bombenanschlag auf ein kubanisches Verkehrsflugzeug 1976 auf und appellierte an die lateinamerikanische Einheit. »Ich fordere euch auf, gegen den Imperialismus aufzustehen«, schloß der sichtbar bewegte González seinen Beitrag ab.

    Nach einem extrem langen Verhandlungstag verurteilte der als Richter agierende argentinische Menschenrechtsanwalt Beinusz Szmukler schließlich »den Imperialismus Nordamerikas und der NATO-Länder als seiner Komplizen«. Anders als vor drei Jahren bei den 17. Weltfestspielen in Südafrika fehlte allerdings eine detaillierte Begründung des Richterspruchs. Nur noch ein paar Dutzend der tagsüber gut 500 Zuschauer waren überhaupt bis zum Schluß geblieben, selbst die Jury war bereits gegangen, als Szmukler im Schnelldurchlauf imperialistische Aggressionen, Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung verurteilte. »Das Gericht hat heute keine Gerechtigkeit geschaffen, dazu haben wir nicht die Möglichkeiten«, schloß er das Tribunal schließlich ab. »Gerechtigkeit wird von den Völkern geschaffen werden.«

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    Steiniger Weg

    Christian Selz, Quito
    Diego Vintimilla
    Diego Vintimilla

    Paula Romo macht sich keine Illusionen über die Verhältnisse in ihrem Land. »Es gibt tiefe Gräben zwischen den Menschen und den Parteien«, sagt die 34jährige, die seit 2007 für die Partei von Staatspräsident Rafael Correa, Movimiento PAIS, im ecuadorianischen Parlament sitzt. Bis zu dessen Amtsantritt im gleichen Jahr sei das Andenland »vom Kapital, von Spekulanten, dem Internationalen Währungsfonds und der Weltbank« abhängig gewesen, berichtet sie. Das Resultat: »Die Leute hassen die Politik.« Romo versucht seitdem, die Gräben zuzuschütten. Wie die Regierungsallianz, der sie angehört, das in Ecuador erreichen will, erklärte sie am Dienstag bei einer Gesprächsrunde im Rahmen der 18. Weltfestspiele der Jugend und Studenten im Gebäude der Nationalversammlung in der Hauptstadt Quito.

    Es ist ein steiniger Weg zum Sozialismus des 21. Jahrhunderts, den die Regierung Correa anstrebt. Er orientiert sich mehr an den sozialen und ökonomischen Realitäten Ecuadors, als an den Idealen von »Superlinken«. So jedenfalls hat der Präsident seine Kritiker getauft, die ihm einen zu unentschlossenen, zu langsamen, zu wenig marxistischen Kurs vorwerfen. »Wir haben die Ölverträge neu verhandelt, und wir sind dabei, unsere Rohstoffvorkommen wieder in Besitz zu nehmen«, verweist Romo auf erste wirtschaftspolitische Meilensteine. Damit einher gehe der Aufbau des Sozialstaats. »In dieser Phase versuchen wir, die Armut zu bekämpfen. Wir arbeiten am Gesundheitswesen, an der Bildung und an der sozialen Sicherung«, erklärt sie. Lange Jahre sei viel Geld dafür verwendet worden, internationale Kredite zu bedienen. »Jetzt investieren wir in die Infrastruktur für unser Volk, in Schulen und Krankenhäuser.« In gestochen scharfer Rhetorik verweist die junge Frau auf die Gesetze, die den politischen Wandel in ihrem Land ausmachen, und auf die neue Verfassung, die endlich die Rechte der indigenen Bevölkerung anerkennt und ihre Gerechtigkeitsvorstellungen in eigenen Gesetzen abbildet.

    Die historisch ausgeschlossenen Gruppen werden zudem mit einem Programm »affirmativer Aktionen« unterstützt, das ihnen den Zugang zu Arbeitsplätzen im öffentlichen Dienst und zum Bildungssystem erleichtert, fügt Diego Vintimilla hinzu. Der Sekretär für internationale Beziehungen der Kommunistischen Jugend Ecuadors (JCE) ist ein weiterer Politiker aus der visionären Riege und ebenfalls Teil der Regierungsbewegung. 43 Prozent der Parlamentsabgeordneten sind unter 40 Jahre alt, ebenso hoch ist der Frauenanteil in der Nationalversammlung. Es ist eine junge Legislative, die sich da anschickt, die Probleme des Landes anzugehen.

    Einfach wird das nicht. Die sozialen und wirtschaftspolitischen Herausforderungen sind sieben Jahre nach der Überwindung postkolonialer Marionettenregime noch immer groß in Ecuador. 40 Prozent der arbeitenden Bevölkerung wird dem »informellen Sektor« zugerechnet und lebt beispielsweise von Selbstangebautem und kleinen Verkaufsständen am Straßenrand. Diese Menschen sollen nun mit die Volkswirtschaft aufbauen, Genossenschaften bilden, Zugang zu formellen Märkten bekommen – nicht mit Krediten großer Banken, sondern als Gemeinschaftsorganisationen. Ein Gesetz zur Kontrolle der Marktkräfte soll dafür die Voraussetzungen schaffen.

    Diese neue Regierung Ecuadors, das wird bei allen noch existierenden Problemen klar, ist weit davon entfernt, wie ihre Vorgänger als Sprachrohr der Großkonzerne zu agieren. Der politische Prozeß in Ecuador sei nur im Zusammenhang mit den Entwicklungen in Lateinamerika zu verstehen, unterstreicht Romo die politischen Visionen ihrer Regierung. Eine Prise Pathos darf aber auch nicht fehlen: »Nichts für uns, alles für das Land, alles für das Volk«, beendet sie ihre Rede zu den Weltfestspielgästen mit einer Parole des liberalen Revolutionärs Eloy Alfaro, der von 1895 bis 1901 und von 1906 bis 1911 Präsident Ecuadors war.

  • · Berichte

    Antiimperialistisches Tribunal eröffnet

    Sala Abdel-Aity aus Palästina berichtet
    Sala Abdel-Aity aus Palästina berichtet über die Unterdrückung durch die Besatzungsmacht

    Unter dem Vorsitz des bekannten argentinischen Rechtsanwalts Beinsz Szmukler ist am Mittwoch in Quito das Antiimperialistische Tribunal eröffnet worden. Traditionell sind die symbolischen Gerichtsverhandlungen unter dem Motto »Die Jugend der Welt klagt den Imperialismus an« inhaltlicher Höhepunkt der Weltfestspiele der Jugend und Studenten. »Das Ziel dieses Tribunals ist es, die vom Imperium gegen die Bürger dieses Planeten begangenen Verbrechen symbolisch und ethisch zu bestrafen«, erklärte Szmukler zum Auftakt der Verhandlungen, die über Internet live in alle Welt übertragen werden.

    Die Regie wollte es, dass die erste Anklage sich gegen Deutschland richtete. Zwei junge Frauen prangerten vor dem Auditorium an, dass die Bundesregierung sich bis heute weigert, für Verbrechen aufzukommen, die von deutschen Besatzungstruppen im Zweiten Weltkrieg etwa in Griechenland an der Zivilbevölkerung begangen wurden. Angeklagt wurde zudem die Beteiligung am Angriffskrieg gegen Jugoslawien Ende der 90er Jahre sowie die Destabilisierung der Wirtschaft der europäischen Länder durch die Anwendung neoliberaler Rezepte, deren Opfer die Bürger Europas seien.

    Die Delegation aus Zypern forderte den sofortige Abzug aller ausländischen Truppen und Militärstützpunkte von ihrer geteilten Insel.

    Nordkorea erinnerte an die Verbrechen der USA und ihrer Verbündeten im Krieg 1950 bis 1953. So seien damals allein 150.000 Bürger der Hauptstadt Pjöngjang durch die Angriffe der Imperialisten getötet worden. Zu beklagen seien jedoch nicht nur unzählige Menschenleben, sondern auch schwere Zerstörungen an Flora und Faune sowie dem kulturellen Erbe der koreanischen Halbinsel. Die Delegation aus der DVRK wies zudem darauf hin, dass die Bedrohung ihres Landes bis heute nicht beendet sei. Verurteilt wurde die durch eine Wirtschaftsblockade begleitete internationale Kampagne, durch die Korea vor der Welt militärisch, politisch und moralisch diskreditiert werden solle.

    Die ecuadorianische Parlamentsabgeordnete Susana Cajas berichtete, wie sie selbst in den 80er Jahren vom Geheimdienst ihres Landes mit Unterstützung der CIA entführt und gefoltert wurde, weil sie einer Widerstandsbewegung mit dem Namen Alfaro Vive Carajo (AVC) angehörte. Sie selbst habe überlebt, andere Mitglieder dieser Gruppe seien jedoch während der Amtszeit des Präsidenten León Febres Cordero (1984-1988) »verschwunden« und ermordet worden.

    Fausto Dután, ein bekanntes Mitglied der ecuadorianischen Bauernbewegung und Mitglied des Präsidiums des Tribunals, erhob zudem die Forderung nach einer Beendigung der Blockade Kubas, solidarisierte sich mit dem Unabhängigkeitskampf Puerto Ricos und forderte die Rückgabe der Malwinen (Falkland Islands) an Argentinien. Zudem verurteilte er die Präsenz ausländischer Militärbasen in aller Welt sowie die Verbrechen des Imperialismus an Flora und Fauna, wie zum Beispiel am Fall des US-Konzerns Chevron in Ecuador deutlich wurde.

    Das Antiimperialistische Tribunal tagt
    Das Antiimperialistische Tribunal tagt

    Detailliert informierte die Delegation der Westsahara über die Verbrechen der marokkanischen Besatzungsmacht gegen die saharauische Bevölkerung. Die Rednerin machte eindringlich darauf aufmerksam, dass die Teilnahme ihrer Delegation an diesem Tribunal für sie lebensgefährlich sein könne: »Wir wissen nicht, was in drei Tagen bei unserer Rückkehr passieren wird, welcher Folterer diesmal auf uns wartet.« Schon bei ihrer Abreise sei sie brutalen Schikanen ausgesetzt gewesen, doch das saharauische Volk werde sich von seinem Freiheitskampf nicht abhalten lassen.

    Vietnam erinnerte an den Einsatz des Giftgases Agent Orange durch die US-Truppen während deren schmutzigem Krieg bis 1975. Noch heute leiden und sterben unzählige Menschen an den Spätfolgen, werden Kinder mit Behinderungen geboren, die auf das Versprühen des Giftes zurückzuführen sind.

    Zum Abschluss des ersten Verhandlungstages wies das Präsidium darauf hin, dass am Donnerstag ein Schwerpunkt auf dem amerikanischen Kontinent liege. Erwartet werden die Anklagen unter anderem aus Venezuela, Kuba und Honduras, aber auch die spanische Delegation wird ihre Stimme erheben.

    Die Verhandlungen können im Internet live verfolgt werden: http://www.18fmje.org/index.php/transmision-en-vivo


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    Verschwunden auf dem Weg nach Quito

    Fernando Madina
    Fernando Madina

    Update: Spanischen Medienberichten zufolge wurde Fernando Madina von den US-Behörden festgenommen und hält sich noch immer im Flughafen von Miami auf. Die spanische Konsulin in Miami, Cristina Barrios, kümmert sich vor Ort um den Gefangenen. Die Gründe für die Inhaftierung sind der Agentur Europa Press zufolge noch unklar.

    Wo ist Fernando Madina? Die spanische Rockgruppe »Reincidentes« musste vor wenigen Stunden ihr im Rahmen der Weltfestspiele geplantes Konzert in Quito absagen, weil ihr Sänger und Bassist seit einer Zwischenlandung in Miami verschwunden ist. Die aus Sevilla stammende Band hatte einen Flug nach Ecuador gewählt, bei dem sie am vergangenen Freitag in den USA umsteigen musste. Dabei wurde Madino jedoch aus nicht näher definierten »Sicherheitsgründen« am Weiterflug gehindert, während die übrigen Mitglieder der Gruppe das wartende Flugzeug besteigen mussten.

    »Nach zahlreichen Versuchen, mit ihm Kontakt zu bekommen, unter anderem durch Lautsprecherausrufe im Flughafen, und nachdem zwölf Stunden ohne Nachricht von ihm verstrichen waren, setzten wir uns mit den Einwanderungsbehörden des Staates Florida, der Flughafenpolizei, der Luftfahrtgesellschaft und anderen betroffenen Einrichtungen in Verbindung. Nach den entsprechenden Überprüfungen wurde keine laufende Anzeige gegen ihn festgestellt, und er ist auch nicht festgenommen worden«, teilte die Gruppe in einer Stellungnahme mit.

    Nachdem 48 Stunden verstrichen waren, erstatteten Familienangehörige bei der Polizei eine Vermisstenanzeige für Fernando Madina. Auch die spanische Botschaft in Washington wurde informiert, doch bis zum heutigen Montag hat diese ihre Verbindungen zu den nordamerikanischen Behörden nicht aktiviert.

    Daraufhin musste die Band ihren geplanten Auftritt in Quito absagen. »Die Gruppe Reincidentes möchte allen mit der Organisation des Festivals betrauten Personen für ihr Verständnis, ihre Unterstützung und ihre Herzlichkeit in diesen für uns alle so schwierigen Stunden danken. Wir bedauern es, dass wir nicht mit euch an diesem für die Jugend Lateinamerikas so wichtigen Ereignis teilnehmen können, das in diesem Fall für uns auch noch die besondere Bedeutung hatte, dass es das erste Konzert unserer Aniversario-Tournee sein sollte,« schreibt die Gruppe.

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    Vereinigt gegen den Imperialismus: 18. Weltfestspiele in Quito eröffnet

    Christian Selz, Quito
    Die deutsche Delegation kommt an
    Die deutsche Delegation kommt an

    Unter den Klängen von Trommeln, Flöten und Trompeten des 300 Mitglieder zählenden Spielmannszugs des Instituto Nacional Mejia haben am Samstagnachmittag (Ortszeit) in Ecuador die 18. Weltfestspiele der Jugend und Studenten begonnen. Schon die musikalische Begleitung zum Einlaufen der Delegationen in der Hauptstadt Quito hatte dabei einen historischen Hintergrund. Die Gründung des Instituto Nacional Mejia geht zurück auf den liberalen Revolutionär Eloy Alfaro, von 1895 bis 1901 und von 1906 bis 1911 Präsident Ecuadors. In seinem Bestreben, den Einfluss der katholischen Kirche zu beschneiden, gründete Alfaro, eine der drei Ikonen der diesjährigen Weltfestspiele, die Schule 1897 als erste laizistische in Quito. Bis zum kommenden Samstag treffen sich in der auf 2800 Meter über dem Meeresspiegel höchstgelegenen Kapitale der Welt nun 116 Jahre später über 10.000 Jugendliche aus mehr als 100 Ländern. Auch René González, der einzige bisher Freigelassene der kubanischen Los Cinco, hat sich in Quito angekündigt. Die Festspiele stehen unter dem Motto »Jugend vereint gegen Imperialismus – Für eine Welt des Friedens, der Solidarität und des sozialen Fortschritts«.


    Gleich hinter der Delegation Südafrikas, wo 2010 die 17. Weltfestspiele stattgefunden hatten, durfte die deutsche Delegation auf dem windigen Rollfeld des im Februar geschlossenen Stadtflughafens Quitos einlaufen. Während sich im Wechsel mit strahlendem Sonnenschein dicke Quellwolken über die Berge der Anden schoben, setzte sich die scheinbar endlose Karawane der Weltfestspielteilnehmer über die volle Länge des Flugfeldes in Bewegung. Neben den starken und farbenfrohen Delegationen aus Namibia und Angola dominierten auch hier bereits die lateinamerikanischen Länder mit Sprechchören, Gesängen und einem Meer aus Fahnen. Das sollte sich auch inhaltlich in den Reden zur Festivaleröffnung widerspiegeln. Nach einigen Worten zum Gedenken an den in der Vorwoche verstorbenen südafrikanischen Freiheitshelden Nelson Mandela und einigen Musikbeiträgen, schritt Ecuadors Präsident Rafael Correa aus dem Publikum kommend zur Bühne. Jubel, langanhaltender Applaus und Sprechchöre brandeten auf, während er links und rechts Hände schüttelnd auf das Podium trat.


    Zu Wort kam jedoch erst Luisa Pazmino, Präsidentin des Nationalen Vorbereitungskomitees. Sie lobte die Zusammenarbeit Ecuadors mit Kuba und Venezuela und griff das „Imperium" scharf an. Ohne die USA namentlich zu erwähnen beschuldigte die Delegierte der revolutionären Jugend Alianza País (JRAP), der Jugendorganisation von Correas Bewegung Movimiento PAIS, »die Neoliberalen« dafür, »dass wir nur noch Arbeit exportieren, unsere Leute auswandern«. Noch deutlicher wurde die ecuadorianische Parlamentspräsidentin Gabriela Rivadeneira. »Wir wollen keine Militärbasen, keine Medienkampagnen, die uns und unseren politischen Prozess beleidigen, und kein Freihandelsabkommen«, rief sie den jubelnden Jugendlichen zu. Sie kündigte für ihr Land an, die sozialen Programme zu vertiefen und die Politik zu radikalisieren, »damit die Welt uns glaubt, dass wir diesen Prozeß ernst nehmen«.


    Als Correa schließlich als letzter Redner im inzwischen strömenden tropischen Regen an die Bühnenkante trat und an die südamerikanische Einheit appellierte, war der politische Takt für die kommende Woche endgültig klar. »Wir müssen uns die Welt so machen, wie wir sie wollen, und nicht so, wie das Kapital sie haben will«, rief der kämpferische Präsident, klitschnass geregnet den ausharrenden Jugendlichen entgegen. »Deshalb«, so Correa, empfange Quito die Jugend der Welt mit offenen Armen. Mit einem kräftigen »Viva el Socialismo« schloss er den Abend ab, der mehr als nur der Auftakt zu den 18. Weltfestspielen gewesen sein könnte.

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    Die Weltfestspiele sind eröffnet

    Mit lauter Musik und kämpferischen Ansprachen unter anderem von Ecuadors Präsident Rafael Correa sind heute die 18. Weltfestspiele der Jugend und Studenten eröffnet worden. Trotz strömendem Regen feierten 10.000 aus aller Welt angereiste Jugendliche und Tausende junge Ecuadorianer auf der Plaza Bicentenario, die auf dem früheren Flughafen der Hauptstadt Quito entstanden ist. Erste Eindrücke von der Veranstaltung gibt es auf einer Bilderstrecke - Bitte hier klicken

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    Willkommen in Quito

    Claudia Schröppel und Christian Selz, Quito
    Am Flughafen von Quito
    Am Flughafen von Quito

    Ein Wandbild an der Schnellstraße zwischen dem Flughafen und dem Zentrum von Quito grüßt im reflektierten Scheinwerferlicht die Betrachter »Bienvenido« – »Willkommen«. Angesprochen sind die Teilnehmer der 18. Weltfestspiele der Jugend und Studenten, die am heutigen Samstag unter dem Motto »Jugend vereint gegen Imperialismus – für eine Welt des Friedens, der Solidarität und des sozialen Fortschritts« in der ecuadorianischen Hauptstadt beginnen. Über 15000 Jugendliche aus aller Welt werden dazu in dem Andenland erwartet – und einen ersten Eindruck davon gab es am Donnerstag abend (Ortszeit) bereits am Flughafen. Delegationen aus Kanada, Libanon, Portugal, Rußland, Schweden, Senegal, Spanien und Deutschland fanden sich an den Gepäckbändern ein.

    Willkommen geheißen wurden sie auch hier: Bereits vor der Paßkontrolle wies ein erster Freiwilliger der Festivalorganisatoren den Weg zu den eigens für die Weltfestspielteilnehmer reservierten fünf Schalter. Auch danach kümmerten sich engagierte Helfer darum, die internationalen Gäste vom Kofferband durch die Empfangshalle zu den Bussen zu geleiten, die sie schließlich völlig übermüdet vom langen Flug, aber auch froh, in Ecuador zu sein, in die Unterkünfte brachten. Federführend bei der Organisation sind neben dem Weltbund der Demokratischen Jugend (WBDJ) die gastgebenden Verbände der Kommunistischen Jugend Ecuadors (JCE) und der Revolutionären Jugend Alianza País (JRAP).

    Auf dem Weg in das Zentrum von Quito fanden sich an den Mauern neben der einen oder anderen Begrüßung auch Graffitis, die einen politischen Vorgeschmack auf die Spiele liefern. »Chevron muß zahlen«, steht so beispielsweise verziert mit Hammer und Sichel an einer Fußgängerbrücke über die Schnellstraße. Die Auseinandersetzung mit dem US-Ölkonzern um Entschädigungsleistungen für die im Regenwald verursachte Umweltzerstörung (jW berichtete) soll eines der zentralen Themen des Festivals werden. So will die ecuadorianische Delegation das Verhalten von Chevron zum Anklagepunkt beim traditionellen antiimperialistischen Tribunal machen. An anderer Stelle verlangt ein Wandbild in großen Buchstaben »kostenlose Bildung für alle«.

    Darüber und über andere zentrale Themen der internationalen Jugend wird im Zentrum von Quito in der kommenden Woche ausführlich informiert und diskutiert werden. Dann werden sich auch die Berge der Anden, die sich während des ständigen auf und ab der Straßenführung im Dunkel der Nacht nur erahnen ließen, in voller Pracht zeigen. Quito jedenfalls ist gewappnet, die 18. Weltfestspiele können losgehen.

    Die Eröffnungsveranstaltung im Parque Bicentenario, auf dem Gelände des Anfang des Jahres geschlossenen früheren Stadtflughafens, beginnt den offiziellen Angaben zufolge am Samstag um 16 Uhr Ortszeit. Ihre Teilnahme zugesagt haben demnach Ecuadors Präsident Rafael Correa, Quitos Bürgermeister Augusto Barrera und Parlamentspräsidentin Gabriela Rivadeneira.

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    Ecuador trauert um Nelson Mandela

    Trauer um Nelson Mandela in Südafrika
    Trauer um Nelson Mandela in Südafrika

    In Südafrika ist am gestrigen Donnerstag der frühere Präsident Nelson Mandela, Held des Kampfes gegen das rassistische Apartheidregime, im Alter von 95 Jahren verstorben. »Er ist im Kreis seiner Familie verstorben, nun ruht er sich aus. Unsere Nation hat ihren besten Sohn, das Volk seinen Vater verloren«, erklärte der amtierende Staatschef Jacob Zuma. »Wir alle wussten, dass dieser Tag kommen würde, aber nichts kann das Gefühl eines tiefen Verlustes mindern.«

    In Ecuador, wo derzeit aus aller Welt die Delegierten der 18. Weltfestspiele der Jugend und Studierenden eintreffen – die zuvor Mandelas Südafrika ausgerichtet hatte – wurde die Nachricht vom Tod des Friedensnobelpreisträgers mit Trauer aufgenommen. Der Präsident des südamerikanischen Landes, Rafael Correa, richtete einen »herzlichen Gruß an das Volk Südafrikas und diesen außerordentlichen Menschen Nelson Mandela, der uns alle so viel gelehrt hat«.

    In seiner Fernsehsendung »Enlace Ciudadano« hatte Correa schon vor Monaten daran erinnert, dass die USA Mandela als »Terrorist« bezeichnet hatten, nur weil sich dieser für ein diskriminierungsfreies Südafrika eingesetzt hatte. »Nelson Mandela hat immer das Ideal einer freien und demokratischen Gesellschaft bewahrt, in der die Gesellschaften gemeinsam und mit gleichen Chancen zusammenleben können.«

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    85 Vietnamesen beim Festival

    Pressekonferenz der vietnamesischen Delegation
    Pressekonferenz der vietnamesischen Delegation in Hanoi

    Eine Delegation von 85 vietnamesischen Jugendlichen wird an den 18. Weltfestspielen der Jugend und Studierenden in Quito teilnehmen. Das berichtete der staatliche Auslandssender Stimme Vietnams. Konzentrieren wollen sich die Vertreter der Sozialistischen Republik auf die Veranstaltungen, die sich mit dem zentralen Thema der Großveranstaltung beschäftigen: »Jugendliche kämpfen gemeinsam gegen den Imperialismus, zugunsten einer Welt mit Frieden, Solidarität und Fortschritt«.

    Die vietnamesische Delegation wird in diesem Rahmen ein Forum zum Thema »Vietnamesische Jugendliche und der Prozess der Erneuerung, des Aufbaus und der Verteidigung des Landes« durchführen. Außerdem wird sie eine Fotoausstellung über die Aktionen der vietnamesischen Jugendlichen und die vietnamesischen Agent-Orange-Opfer veranstalten.

    Die Weltfestspiele sind eine der wichtigsten politischen Aktivitäten und werden vom Weltbund der demokratischen Jugend (WBDJ) organisiert, hob die Stimme Vietnams hervor.  

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    Namibia: 250 Jugendliche und ein Minister

    New Era
    New Era

    Namibia wird mit einer starken Delegation bei den 18. Weltfestspielen der Jugend und Studierenden in Quito präsent sein. Wie die staatliche Tageszeitung New Era berichtet, leitet der Jugendminister des südwestafrikanischen Landes, Jerry Ekandjo, eine 250 Mitglieder starke Delegation, der, so das Blatt, auch Jugendliche mit Behinderung sowie Angehörige marginalisierter Gemeinden angehören. »Es gibt für die namibische Jugend nur wenige solche Plattformen politischer Bildung und Meinungsäußerung« hob der Vorsitzende des namibischen Vorbereitungskomitees, Edward Kafita, hervor.

    Die Teilnahme am Festival sei für die beteiligten Jugendliche die »Chance ihres Lebens«, unterstrich Kafita, der auch internationaler Sekretär der SWAPO-Jugendliga ist. In Ecuador könnten sie ihre ideologischen Überzeugungen in der Diskussion mit anderen Jugendlichen aus aller Welt diskutierten und stärken. Zudem werde die namibische Delegation in Quito ihre Solidarität mit dem Volk der letzten Kolonie Afrikas, der Westsahara, demonstrieren.

    Kafita wies auch von der Opposition geäußerte Kritik an der staatlichen Unterstützung für die Weltfestspiele zurück. »Ich glaube nicht, dass das Geldverschwendung ist, denn die Anliegen der Jugend können nicht mit Geld aufgewogen werden,« sagte er der Tageszeitung New Era. Zahlreiche heutige Staatssekretäre und Botschafter hätten an früheren Festivals teilgenommen, warum solle man der heutigen Generation diese Möglichkeit verweigern. Seit seiner Unabhängigkeit hat Namibia an allen Weltfestspielen teilgenommen: 1997 in Kuba, 2001 in Algerien, 2005 in Venezuela und 2010 in Südafrika.

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    Kubas Delegation auf dem Weg nach Quito

    Verabschiedung der Delegation der Provinz Granma
    Verabschiedung der Delegation der kubanischen Provinz Granma

    Am Sonntag sind die Mitglieder der kubanischen Delegation zu den 18. Weltfestspielen der Jugend und Studierenden in Havanna zusammengekommen, um gemeinsam die letzten Tage bis zum Abflug nach Ecuador zu verbringen. Die 200 Jugendlichen wurden bei regionalen Festivals nominiert, die seit Wochen in allen Provinzen des Karibikstaates stattgefunden haben. Nun ist die zentrale Schule des Kommunistischen Jugendverbandes in Havanna zum »Festivaldorf« erklärt worden. Als erste trafen am Sonntag die Abgesandten von der Insel der Jugend (Isla de la Juventud) ein.

    »Gemeinsam werden die Delegierten unvergessliche Tage erleben, zuerst in Havanna und dann in Quito, das vom 7. bis 13. Dezember zur Hauptstadt der demokratischen und fortschrittlichen Jugend der Welt wird«, berichtet Maria Elena Alvarez Ponce von der Nachrichtenagentur AIN. Am heutigen Abend soll der Delegation die kubanische Fahne übergeben werden, die sie in Ecuador würdig repräsentieren sollen. Das Datum und der Ort dafür sind bewusst gewählt. Am heutigen 2. Dezember jährt sich die Landung der kubanischen Revolutionäre mit der Yacht »Granma«, die 1956 der Auftakt zum Guerillakrieg gegen das Batista-Regime war. In Kuba wird dieses Datum traditionell als »Tag der Revolutionären Streitkräfte« begangen. Übergeben wird die Fahne den Vertretern des sozialistischen Kuba am Revolutionsmuseum, wo die »Granma« ausgestellt ist.

    Übernommen von weltfestspiele.de

  • · Berichte

    Kubanische Helfer in Ecuador bei den Weltfestspielen

    Ärztinnen aus Kuba und Ecuador mit Präsident Rafael Correa
    Kubanische und ecuadorianische Ärztinnen mit Präsident Rafael Correa

    46 junge Kubaner, die derzeit in Ecuador in sozialen Projekten tätig sind, werden als Teil der kubanischen Delegation an den 18. Weltfestspielen der Jugend und Studierenden teilnehmen, die am 7. Dezember in Quito eröffnet werden. Das berichtete am Donnerstag die Nachrichtenagentur Prensa Latina. Eine Abordnung von ihnen kam gestern in Latacunga mit Mitgliedern des Internationalen Organisationskomitees (IOC) zusammen.

    Bei der Begegnung im Ecuadorianisch-Kubanischen Augenheilzentrum Eloy Alfaro in der Hauptstadt der Provinz Cotopaxi berichteten die Kubaner dem IOC, dass ihre Vertreter bei Versammlungen unter den jeweiligen Arbeitskollektiven ausgewählt worden seien. Zu ihnen gehört die Ärztin Yeilin Vento. Gegenüber Prensa Latina erklärte sie, sie fühle sich sehr geehrt, die kubanischen Unterstützer in dem Andenland repräsentieren zu dürfen.

    Kuba leistet in Ecuador seit 2006 umfangreiche medizinische Hilfe. Im Januar sollen weitere rund 200 Ärzte aus Kuba eintreffen, um die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung zu verbessern, berichtete die Nachrichtenagentur ANDES. Insgesamt sollen 1000 Allgemeinmediziner aus Kuba nach Ecuador kommen. Das sei am 15. November bei einem bilateralen Treffen beider Regierungen vereinbart worden und gehe auf eine Bitte des Staatschefs zurück, die dieser im September bei einem Besuch in Havanna geäußert habe.

    Vor dem Treffen mit den Kubanern war die Delegation des COI, dem Vertreter von 25 Jugendorganisationen aus aller Welt angehören, vom Gouverneur der Provinz Cotopaxi, Fernando Suárez, empfangen worden. Dieser betonte, es sei die Wahl von Präsident Rafael Correa an die Spitze des Staates gewesen, durch die es möglich wurde, dass Ecuador zum Austragungsort der Weltfestspiele werden konnte. Die Regierung setze auf die Jugend, und der Kampf der neuen Generation sei wichtig wie nie, denn auch der Imperialismus sei »lebendig wie nie zuvor«.

    Das spiegele sich in dem Motto des Festivals wieder, das die Jugend zum vereinten Kampf gegen den Imperialismus aufrufe, stimmte COI-Vertreter Hanoi Sánchez zu.  Erwartet werden zu dem Großereignis rund 12000 Jugendliche und Studierende aus aller Welt.

    Übernommen von weltfestspiele.de

  • · Berichte

    Einschreibefrist für Ecuadors Delegierte endet

    Tausende haben sich schon in die Anmeldelisten eingeschrieben
    Tausende haben sich schon in die Anmeldelisten eingeschrieben

    In Quito sind am Mittwoch Vertreter des Internationalen Organisationskomitees (IOC) der 18. Weltfestspiele mit Abgeordneten des ecuadorianischen Parlaments zusammengekommen, um sich über einige der zentralen Themen des Festivals auszutauschen. Zu diesen gehören, wie die kubanische Nachrichtenagentur Prensa Latina berichtet, Fragen der Sicherheit, der Kampf gegen gentechnisch veränderte Pflanzen sowie der Fall der vom US-Konzern Chevron verursachten Umweltzerstörung in Ecuador. Zu dem am 7. Dezember in der ecuadorianischen Hauptstadt beginnenden Festival werden dem Bericht zufolge 12000 Jugendliche aus aller Welt erwartet, unter ihnen rund 5000 Menschen aus Ecuador.

    Ecuadors Parlamentspräsidentin Gabriela Rivadererira hob bei dem Treffen mit den IOC-Mitgliedern hervor, dass die sich in dem südamerikanischen Land vollziehende »Bürgerrevolution« die »Stimme der Alternative gegenüber der Weltwirtschaftskrise« sei. Der Abgeordnete Diego Vintimilla pflichtete ihr bei, Ecuador sei als Austragungsort für diese größte antiimperialistische Festival ausgewählt worden, weil das Land für die internationale Linke zu einem wichtigen Bezugspunkt im Kampf um Gleichberechtigung und wirkliche Unabhängigkeit geworden sei .

    An diesem Samstag endet auch die Einschreibungsfrist für Jugendliche und Studierende aus Ecuador, die am Festival teilnehmen wollen. Von den 16 bis 35 Jahre alten Bewerbern verlangt wird die Mitgliedschaft in einer der Organisationen, die sich den Vorbereitungskomitees in den Provinzen des Landes angeschlossen haben. Die Auswahl der Bewerber soll am Wochenende in Guayaquil beim »V. Nationalen Treffen der Provinzvorbereitungskomitees« getroffen werden.

    Übernommen mit freundlicher Genehmigung von weltfestspiele.de