Die junge Welt liefert wichtige Informationen für den politischen Kampf und den Alltag
Anfang August wurde die seit 35 Jahren existierende linke Kiezkneipe »Syndikat« in Berlin-Neukölln geräumt. Der Gerichtsvollzieher konnte auf die Hilfe der Berliner Polizei setzen, um die Räumlichkeiten für einen Großinvestor in Besitz zu nehmen. 700 Polizisten terrorisierten mit Reizgas und Schlagstöcken Demonstranten, die gegen die Liquidierung der Kiezkneipe zugunsten von Kapitalinteressen protestierten. Zahlreiche Anwohner zeigten sich solidarisch und unterstützten die Proteste geräuschvoll. Das Aus für ein wichtiges Zentrum alternativer Kultur und Vernetzung in Berlin ließ sich leider nicht verhindern, doch die Syndikat-Betreiberinnen und -Betreiber wollen ihre wichtige Arbeit an anderer Stelle fortführen. Dieses konkrete Beispiel verdeutlicht zudem, wie Gentrifizierung auch unter einem rot-rot-grünen Senat funktioniert. Alles Gründe für die junge Welt, in ihrer Ausgabe vom vergangenen Wochenende darüber ausführlich zu berichten.
Am darauffolgenden Dienstag dann berichtete unser Autor Markus Bernhardt über die aktuellen Attacken von Vermietern und deren Lobbyorganisationen gegen den im Februar dieses Jahres in Kraft getretenen Berliner »Mietendeckel«. Vier Tage später schließlich stellte unsere Zeitung die aktuelle Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes, derzufolge das »Armutsrisiko in Deutschland so hoch wie seit vielen Jahren nicht mehr« ist, in einen größeren Kontext. In dem entsprechenden jW-Artikel wurde auf die Befürchtung der Mietervereine hingewiesen, dass »15 bis 20 Prozent der Mieter künftig in Zahlungsschwierigkeiten geraten könnten«, während gleichzeitig der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen »weiter einen operativen Gewinn auf dem Niveau des Vorjahres von 538 Millionen Euro« erwarte.
Die Themen Mietenwahnsinn und sich dagegen richtender Widerstand sowie die Verdrängung von alternativen Kultureinrichtungen beschäftigen die Redaktion in ihrer Arbeit seit Jahren. Ein gutes Beispiel dafür ist die im vergangenen Monat erschienene Themenbeilage »Kampf ums Wohnen«.
Unsere Berichterstattung beschränkt sich dabei nicht auf die Erscheinungsebene von Protesten und Widerstandsaktionen – wie bei den meisten Medien üblich. Stets benennen wir auch die für die zu bekämpfenden Missstände kausalen Kapitalinteressen, bei denen es um die Profitsicherung für einige wenige auf Kosten der Mehrheit geht. Wenn eine globalisierte Immobilienwirtschaft mit dem Grundrecht auf Wohnen wie mit einem Spielball umgeht, stellt sich unweigerlich die Systemfrage.
All das zeigt: Wer sich heute in die sozialen Kämpfe einbringen will, muss informiert sein. Die junge Welt bietet mit Berichten, Analysen und Hintergründen, die nicht im Interesse der Herrschenden geschrieben werden, die nötige Fakten und zeigt Zusammenhänge auf.
Um dieses Angebot kennenzulernen, bieten wir zur Zeit unser auf drei Monate befristetes »Protestabo« an, welches einmalig 62 Euro kostet und automatisch endet. Man muss es also nicht kündigen.
Interessierten, die sich die Zeitung nicht leisten können, bieten wir die Möglichkeit, sich für ein dreimonatiges Freiabo zu bewerben. Das gilt auch für soziale Zentren oder linke Treffpunkte. Über Abospenden unserer Leserinnen und Leser wird dieses Angebot finanziert.
Wer die Macht des Kapitals brechen will, braucht die richtigen Bündnispartner und Informationen
Dietmar Koschmieder
Leben wir in einer Diktatur? Na ja, jedenfalls nicht in einer des Proletariats. Das war mal. Auch die Bezeichnung »Coronadiktatur« oder »Merkel-Diktatur« treffen die Sache nicht. Denn die Viren und Merkel kommen und gehen, was aber bleibt, ist die Diktatur der Bourgeoisie! Zumindest vorläufig. Sie tritt nur gelegentlich ungeschminkt zutage und wird in Medien, bei Gewerkschaften oder Bewegungen selten als solche gesehen (und wenn doch, dann trotzdem nicht so bezeichnet).
Nicht nur Marx, Engels und Lenin erkannten, dass der Kapitalismus (wie jede Gesellschaftsordnung zuvor) ab einem gewissen Zeitpunkt einer vernünftigen Produktivkraftentwicklung im Wege steht. Dieser Zeitpunkt ist längst gekommen: Die Umwandlung von Produktiv- in Destruktivkräfte führt dazu, dass Wirtschaftskapitäne und Besitzerfamilien ihren Reichtum nicht mehr vermehren können, ohne ein riesiges Zerstörungswerk auf den Weg zu bringen. Zur Sicherung ihres Profits werden mittlerweile weltweit Lebensgrundlagen vernichtet: sei es durch massenhafte Entlassungen, sei es durch brennende Wälder und Umweltvergiftung, sei es durch die Zerschlagung von Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen, sei es durch den Raub von Infrastruktur und günstigem Wohnraum durch Privatisierung, sei es durch die Vorbereitung neuer Kriege, die zerstörerischer sein werden als alles zuvor dagewesene.
Wer dagegen etwas unternehmen will, sollte sich nicht damit begnügen, das Ende der Ära Merkel zu fordern. Denn was danach kommt, ob mit oder ohne AfD, wird nicht besser sein. Die soziale Lage der Menschen ändert sich auch nicht grundlegend, wenn das Tragen eines Mundschutzes und das Einhalten anderer Vorsichtsmaßnahmen nicht mehr verpflichtend sind (es werden wohl »nur« einige tausend zumeist der Ärmsten mehr sterben, wenn Anordnungen zu früh aufgehoben werden). Wer etwas unternehmen will, sollte berücksichtigen: Hauptursache für diese Probleme ist die ungebrochene Diktatur des Kapitals! Erst wenn der Maßstab aller Dinge nicht mehr die Profitsicherung für wenige, sondern eine humane Welt für alle sein wird, erst dann können die Verhältnisse gründlich und nachhaltig verändert werden. Ein bisschen grün angepinselter Kapitalismus hilft nicht weiter. Auch ein noch so lautstarkes »Lügenpresse!«-, »Merkel muss weg«- und »Coronadiktatur!«-Geschrei nicht. Schon gar nicht, wenn dies mit Duldung oder gar in Kooperation mit faschistischen Kräften geschieht. Damit wird nicht nur vom Wesentlichen abgelenkt, sondern herrschaftssichernd die Rechte gestärkt.
Wer die Macht des Kapitals brechen will, braucht Bündnispartner, Freunde, Genossen. Aber auch Analysen, die nicht von den Interessen der Herrschenden oder der Angst wild gewordener Kleinbürger bestimmt werden. Also eine Informationsplattform, mit der man sich täglich eine fundierte Übersicht über das Treiben kapitalistischer Kräfte und der Kämpfe dagegen verschaffen kann. Dafür sorgt in Berlin jeden Tag ein 65köpfiges Team von Verlag und Redaktion der Tageszeitung junge Welt. Für sie schreiben und analysieren zudem viele hundert Autoren weltweit. Von einem klaren linken Standpunkt ausgehend. Nicht ohne Fehl und Tadel. Aber aufrecht und kämpfend, contra Kapitalismus, jeden Tag. Wer die Zeitung kennenlernen will, kann unser dreimonatiges Protestabo nutzen. Wer sie schon kennt und noch nicht abonniert hat, sollte das schleunigst nachholen.
Das Aktionsabo ist ein schönes Geschenk. Für Freunde, Bekannte, Enkel oder Oma und Opa. Wenn Sie sich an der Aktion beteiligen möchten, aber keinen Empfänger haben, können Sie so ein Aktionsabo auch spenden. Immer wieder erreichen uns Anfragen von interessierten Leserinnen und Lesern oder Institutionen. Nachkommen können wir ihnen jedoch nur, wenn entsprechende Abospenden (Einmalspende, Dauerspenden) verfügbar sind.
Mit der aktuellen Aboaktion bieten wir Interessenten die Möglichkeit, sich um ein auf drei Monate befristetes Freiabo zu bewerben. So hat das dann Nica aus Berlin gemacht. Auf die Zusage für die Belieferung mit einem Aktionsabo reagierte er mit folgender Nachricht: »Danke! Da für mich als Bezieher von ALG II auch ein Sozialabo auf Dauer immer die Gefahr birgt, mal einen Monat nicht zahlen zu können, kaufe ich die jW immer wieder am Kiosk. Am Monatsanfang täglich und zum Ende des Monats seltener. Nun bin ich dank einer Spende stolzer Bezieher eines Protestabos. Das ist gelebte Solidarität, und ich möchte meinen Dank an alle Spender ausdrücken.«
Gern liefern wir die dreimonatigen Freiabos auch an soziale Zentren oder linke Treffpunkte. Wenn Sie einen Ort kennen, an dem die junge Welt zum Lesen ausliegen sollte, fragen Sie dort nach, ob Interesse besteht, und melden Sie uns die Lieferanschrift. Sobald eine Abospende frei verfügbar ist, richten wir die Belieferung ein. Nicht selten wird ein richtiges Abo daraus.
Die ersten Abospenden sind bereits eingetroffen. Dafür möchten auch wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken! Nicht nur die Zeitung, auch ihre Leserinnen und Leser sind etwas Besonderes.
Das Aktionspaket der jungen Welt enthält aktuelles Werbematerial mit verschiedenen Motiven. Die Plakate und Aufkleber sind eine Möglichkeit für Leserinnen und Leser der jungen Welt, die selbst aktiv werden wollen, ihre Zeitung bekannter zu machen. Sie eignen sich, um an Schwarzen Brettern von Jugendhäusern oder Begegnungszentren über die Tageszeitung junge Welt zu informieren.
Ein Paket enthält zwei Plakate A1, zwei Plakate A2, 20 Aufkleber und 20 A-5-Flyer und kostet jeweils sechs Euro inklusive Versand. Bestellung bitte an aktionsbuero@jungewelt.de, unter jungewelt.de/aktionspaket oder telefonisch unter 030 53 63 55 10.
Liebe Leserinnen und Leser, wie bereits an dieser Stelle angekündigt, müssen wir zum 1. September die Preise für Abonnements und den Einzelverkauf anheben. Im Gegensatz zu anderen Verlagen können und wollen wir auch diesmal so moderat wie möglich vorgehen. Ohne eine Erhöhung kommen wir jedoch nicht aus. Seit einigen Jahren steigen die Zustell- und Logistikkosten regelmäßig. Allein bei der Deutschen Post entstanden im Jahr 2019 Mehrkosten in Höhe von rund 100.000 Euro – was das Management des Unternehmens nicht daran hinderte, auch in diesem Jahr (und im kommenden) die Zustellkosten weiter zu erhöhen. Zum 1. Juli haben wir die noch immer bescheidenen Gehälter der Kolleginnen und Kollegen von Verlag und Redaktion angehoben. Zudem möchten wir die Honorare für freie Autoren, z. B. die Zeilengelder, um mindestens zehn Prozent anheben.
Die Preiserhöhung wird gestaffelt gestaltet: Während wir für das Normalabo (Print) 1,80 Euro und das Solidaritätsabo 2,80 Euro im Monat mehr verlangen, wird das Sozialabo nur um 80 Cent im Monat teurer. Teilabos heben wir im Preis ebenfalls um 80 Cent an. Auch die Onlineabos zum Normal- und Sozialpreis steigen jeweils um 80 Cent im Monat, das Soliabo um 1,80 Euro. Wer ein zusätzliches Onlineabo zum Printabo hat, zahlt dafür ebenfalls 80 Cent pro Monat mehr. Am Kiosk wird die Zeitung pro Erscheinungstag zehn Cent mehr kosten, in der Schweiz zehn Rappen.
Das Sozialabo ist für jene Leserinnen und Leser gedacht, die ein Abonnement zum regulären Preis nicht bezahlen können. Wer es sich leisten kann und uns unterstützen will, kann das Soliabo buchen. Damit können wir die Differenz zwischen Sozial- und Normalabo ausgleichen. Dieses solidarische System funktioniert, weil unsere Leserinnen und Leser damit sehr bewusst umgehen. Deshalb möchten wir Sie heute auch bitten zu prüfen, ob Sie nicht auf eine höhere Preisklasse umsteigen können, trotz der Preiserhöhung.
Für Fragen stehen Ihnen unser Aboservice telefonisch (0 30/53 63 55 80/-81, montags bis donnerstags von 9 bis 18 Uhr, freitags von 9 bis 17 Uhr) oder per E-Mail unter abo@jungewelt.de zur Verfügung.
Europaweite Aktion linker Gruppen und Medien gegen die US-Blockade Kubas mit Höhepunkt im Mai 2021
Internationale Solidarität ist für die Tageszeitung junge Welt nicht nur Maßstab für die Berichterstattung, sie ist für die Mitarbeitenden von Verlag und Redaktion auch eine Frage der Haltung. Das wurde zuletzt am Donnerstag abend dieser Woche unter Beweis gestellt. Per Videokonferenzschaltung trafen sich 26 Aktivisten aus 18 europäischen Ländern und aus Kuba, um über eine gemeinsame europaweite Kuba-Soli-Aktion zu beraten. Eingeladen hatte das ICAP (Kubanisches Institut für Völkerfreundschaft), vorgestellt wurde das Aktionskonzept von Vertretern der Tageszeitung junge Welt.
Schon im vergangenen Sommer hatte diese Zeitung gemeinsam mit 41 Kuba-Solidaritätsgruppen, Parteien, Vereinen und Medien die Aktion »Unblock Cuba« initiiert. Mit Plakaten, Veranstaltungen und Kundgebungen wurde in der Schweiz, in Österreich und Deutschland die völkerrechtswidrige Blockadepolitik der USA öffentlichkeitswirksam angeprangert. Die Aktion lief im Vorfeld der UN-Vollversammlung im November, bei der fast alle Länder der Welt die US-Politik gegenüber Kuba verurteilten. Für die Finanzierung der Aktion sorgten vor allem Leserinnen und Leser der jungen Welt mit Spenden!
Die Lage in Kuba hat sich seither dramatisch verschärft. Verantwortlich ist neben den wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie vor allem die aktuelle US-Regierung, die ihre Wirtschaftssanktionen gegen die rote Insel deutlich verschärft hat. Deshalb sollte auch in diesem Jahr eine Soliaktion gegen die verbrecherische Handels-, Wirtschafts- und Finanzblockade durchgeführt werden. Um den Druck auf die USA, aber auch auf europäische Regierungen, die sich dem Blockadediktat widerspruchslos beugen, zu erhöhen, soll die Aktion zeitgleich in möglichst vielen europäischen Hauptstädten stattfinden. Bereits 57 Organisationen, Medien und Gruppen aus 17 Ländern haben ihre Beteiligung zugesagt.
Allerdings wird der Höhepunkt der Aktion nicht, wie geplant, in den letzten beiden Oktoberwochen dieses Jahres stattfinden. Denn die UN-Vollversammlung, die sich mit der menschenverachtenden Blockadepolitik der USA beschäftigen wird, findet erst im Mai 2021 statt (siehe Seite 1). Deshalb haben die beteiligten Gruppen auf der Videokonferenz vom Donnerstag vereinbart, die zentralen europäischen Aktionswochen auf April oder Mai des kommenden Jahres zu verlegen. Bis dahin sollen Kontakte und Vorbereitungen intensiviert und Spenden gesammelt werden, um in möglichst vielen europäischen Hauptstädten mit möglichst vielen Werbemitteln und Veranstaltungen präsent sein zu können. Wir bitten unsere Leserinnen und Leser auch diesmal um aktive Unterstützung!
Wie sich Bundeswehr und Bundesregierung auf Krieg im eigenen Land vorbereiten
Dietmar Koschmieder
Dass Pegida, AfD und andere Rechtsradikale es immer erfolgreicher verstehen, den gesellschaftlichen Diskurs nach rechts zu drücken, gehört mittlerweile zum Alltag und wird zumindest gelegentlich auch in bürgerlichen Medien kritisch reflektiert. Wenn dieses Geschäft allerdings von der Regierung besorgt wird, juckt das offensichtlich kaum. Jüngstes Beispiel ist der Auftritt der deutschen Kriegsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, die am Donnerstag das Konzept für einen freiwilligen Bundeswehrdienst im »Heimatschutz« vorstellte. Während sie blumig vom Dienst als »Kitt, der die Gesellschaft in schwierigen Zeiten zusammenhält« spricht, redet die Bundeswehrführung auf ihrer Internetseite in Sachen Heimatschutzsoldaten Klartext: Die »Erfahrungen der Vergangenheit und Gegenwart zeigen (…) die hohe Wahrscheinlichkeit, dass Unterstützungsleistungen (…) bei Naturkatastrophen und schweren Unglücksfällen oder andersartigen Krisenlagen durch die Bundeswehr bereits im Frieden erforderlich sind (…) Das Aufgabenspektrum reicht somit von wahrscheinlichen Einsätzen im Rahmen der Hilfeleistung (Katastrophenschutz), bis hin zur militärischen Verteidigung des deutschen Territoriums.«
Erfahrungen der Vergangenheit
Spätestens wenn sich deutsche Militärs ausdrücklich auf Erfahrungen aus der Vergangenheit beziehen, sollte man wachsam sein! Das letzte Mal haben deutsche Politiker und Militärs 1944 Heimatschutztruppen »zur militärischen Verteidigung des deutschen Territoriums« aufgestellt. Für Hitlers Volkssturm musste man 16 Jahre alt sein, auch dort blieb man von Auslandseinsätzen verschont und sollte nur den »Heimatboden« des deutschen Reiches verteidigen, »bis ein die Zukunft Deutschlands und seiner Verbündeten und damit Europas sichernder Frieden gewährleistet« sei. Allerdings waren die Heimatschützer damals schlecht ausgebildet und bewaffnet und zudem kein Teil der Wehrmacht. Das soll sich nun ändern. Zwar führt Deutschland zur Zeit Kriege nur im Ausland. Aber die Vergangenheit lehrt ja, dass das nicht so bleiben muss. Und wer seine Kriegsfähigkeit deutlich erweitern will, um wirtschaftliche Interessen weltweit auch militärisch durchsetzen zu können, muss darauf achten, dass die eigene Bevölkerung Kriegstreiberei und Aufrüstung zumindest nicht ablehnen.
Endlich wieder Kriege führen
Während die Bevölkerung auf kommende Kriege noch vorbereitet werden muss, arbeiten bundesdeutsche Regierungen schon seit Jahren an der Option, von deutschem Boden aus wieder Kriege führen zu können. Dafür wurde das Grundgesetz geändert, um 1956 die Bundeswehr einführen zu können. Dafür mussten verschärfte Notstandsgesetze her, die trotz starker Protestbewegungen 1968 verabschiedet wurden. Neben vielen Grundrechtseinschränkungen hat der Deutsche Bundestag auch den Paragraphen 87 a ins Grundgesetz eingeführt. Mit welcher Absicht, beschreibt die Bundeswehr heute auf ihrer aktuellen Internetseite mit erstaunlicher Offenheit: »Dieser Artikel ermöglicht den Einsatz von Streitkräften durch die Bundesregierung zur Unterstützung der Polizei und der Bundespolizei zur Abwehr einer drohenden Gefahr für den Bestand oder die freiheitliche demokratische Grundordnung des Bundes oder eines Landes, wenn das Land, in dem die Gefahr droht, nicht selbst zur Bekämpfung der Gefahr bereit oder in der Lage ist und die Kapazitäten der Polizeien der Länder und der Bundespolizei nicht ausreichen. Die Streitkräfte können in diesem Fall zur Unterstützung beim Schutz von zivilen Objekten und bei der Bekämpfung organisierter und militärisch bewaffneter Aufständischer eingesetzt werden.«
Heimatschützer gegen Streikende
Eine der »andersartigen Krisenlagen« könnte so aussehen, dass die Bundeswehr in ein Bundesland einmarschiert, weil es »nicht selbst zur Bekämpfung der Gefahr bereit« ist. Wenn da schon eine spezialisierte Heimatschutzeinheit vor Ort ist, kann das nur hilfreich sein. Und wäre es nicht denkbar, dass zu den von der Bundeswehr als »andersartigen Krisenlagen« umschriebenen Einsatzmöglichkeiten auch Streiks zählen könnten? Diese Befürchtungen hatten wohl auch einige Mitglieder des Bundestages, weshalb Artikel 9 des Grundgesetzes um folgende Formulierung erweitert wurde: »Maßnahmen nach den Artikeln (…) 87 a Abs. 4 (…) dürfen sich nicht gegen Arbeitskämpfe richten, die zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen von Vereinigungen im Sinne des Satzes 1 geführt werden.« Das bedeutet aber nichts anderes, als dass deutsches Militär gegen streikende Arbeiter eingesetzt werden kann, falls diese beispielsweise für politische Ziele streiken (wenn sich die Herrschenden in so einer »andersartigen Krisenlage« überhaupt noch an Recht und Gesetz halten). Auch bei solchen Einsätzen kann der Heimatschutz wertvolle Dienste leisten.
Das Schweigen der Medien
An all diese Optionen erinnerte Frau Kramp-Karrenbauer natürlich nicht von selbst, als sie am Donnerstag Pläne vorstellte, die von der Bundeswehr bereits umgesetzt werden. Man durfte also auf die kritische Berichterstattung in den deutschen Medien am Folgetag gespannt sein. Aber nur die junge Welt hält das Thema für wichtig genug, um daraus die Titelgeschichte zu machen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung kommentiert in ihrem kleinen Beitrag kurz und bündig: »Durch Freiwilligendienst der Bundeswehr sollen mehr Mitarbeiter für den Wachschutz gewonnen werden«. Was damit gemeint sein könnte, darf man dann im Bericht der Süddeutschen Zeitung auf Seite sieben nachlesen. Die Heimatschutz-Rekruten bekämen nur die nötigsten militärischen Fähigkeiten vermittelt, heißt es da. »Dazu zählt der Umgang mit Pistolen und Gewehren, aber nicht die Ausbildung an komplexen Waffensystemen. Im Krisenfall sollen sie als ›Sicherungs- und Schutzsoldaten‹ in der Lage sein, etwa kritische Infrastruktur wie Kraftwerke verteidigen zu können.« Der Heimatschützer soll also, mit der Knarre in der Hand, das Atomkraftwerk vorm Russen oder Terroristen schützen? Im Handelsblatt und in Springers Die Welt findet man kein einziges Wort über den Vorgang. Und andere, sogenannte »linke Medien«? Im nd (das früher mal Neues Deutschland hieß) wird auf Seite fünf kurz berichtet (und auf Seite acht kommentiert) mit dem Tenor, der Heimatschutzdienst sei ein Wahlkampfmanöver und löse keines der bestehenden Bundeswehrpobleme. Besonders interessant wäre es gewesen, zu erfahren, wie die Tageszeitung (Taz) den Vorgang einschätzt, immerhin pflegt sie bis hinein in die Anzeigenabteilung gute Kontakte mit der Bundeswehr. Allerdings verzichtet auch die Taz in ihrer Freitagsausgabe komplett auf eine Berichterstattung dazu. Wohin die Debatte führen wird, das werden die nächsten Jahre zeigen, sagte Frau Kramp-Karrenbauer am Donnerstag. Falls überhaupt eine stattfindet.
Für den Protest in Coronazeiten (hier am 18. Mai 2020 in Berlin) sind Durchhaltevermögen und Kreativität gefragt. Von denjenigen, die jetzt wieder freitags für eine lebenswerte Zukunft demonstrieren, wissen die allermeisten, dass der Raubbau an der Natur und der Ausbruch von Pandemien etwas miteinander, aber vor allem mit kapitalistischer Produktionsweise zu tun haben. Für unseren Leserfotowettbewerb, den wir dieses Jahr erstmals in Eigenregie veranstalten, haben wir uns neben den »Aufgabenstellungen« für Erwachsene als Jugendthema für »Kampf um die Zukunft – Eine andere Welt ist nötig« entschieden. Mit Fotos zu diesem Slogan sind die jungen Leute bis 18 Jahre unter sich. Es ist also eure Kreativität gefragt. Vielleicht findet ihr ja mit Fotos einen persönlichen Ausdruck dafür, warum eine andere Welt nötig ist. Oder ihr haltet mit eurer Kamera einen solchen Moment auf einer Demonstration fest, der über das Übliche hinausgeht. Zukunft braucht Kreativität, wir freuen uns auf eure Fotos. (mis)
Folgende Themen stehen zur Auswahl:
Nachbarschaft – Meine Welt aus einer neuen Perspektive
8. Mai 1945 – Tag der Befreiung
Krankes System – Covid 19 und die Folgen
Jugendthema (für alle bis 18): Kampf um die Zukunft – Eine andere Welt ist nötig
Teilnahmebedingungen
Teilnahmeberechtigt am Fotowettbewerb der Tageszeitung junge Welt sind alle Fotoamateure. Ausgenommen sind Mitarbeiter der Verlag 8. Mai GmbH und deren Angehörige. Zu jedem Thema können maximal drei Bilder in Farbe oder Schwarzweiß eingereicht werden, die frühestens 2020 entstanden sind.
Mit der Teilnahme versichern die Autorinnen und Autoren, dass alle Rechte an den Bildern bei ihnen liegen und keinerlei Einwände gegen eine Veröffentlichung bestehen, dass insbesondere Rechte abgebildeter Personen gewahrt sind. Die junge Welt/die Verlag 8. Mai GmbH darf die eingesandten Fotos in junge Welt sowie zur Herstellung von Postkarten, Plakaten und Kalendern kostenfrei verwenden. Je Thema für Erwachsene vergibt die jW-Jury drei Preise. Sie entscheidet außerdem über drei Preise für Jugendliche, die Fotos zu dem Jugend- bzw. einem anderen Thema geschickt haben.
Einsendeschluss : Mittwoch, 14. Oktober
Zusendungen bitte möglichst digital. Zum Upload Ihrer Motive nutzen Sie bitte folgenden Link: jungewelt.de/fotoupload
Die minimale Seitenlänge beträgt 2.000 Pixel. Die maximale Seitenlänge darf 6.000 Pixel nicht überschreiten. Maximale Dateigröße: 15 MB.
Bei der Einsendung von Papierfotos: Auf jedem Foto bitte gut lesbar vermerken: Name, Vorname, Alter, Anschrift, Bildtitel und zu welchem Thema es gewertet werden soll. Für eventuell notwendige Nachfragen geben Sie bitte Ihre E-Mail-Adresse oder Telefonnummer an. Verraten Sie uns bitte auch, wo das Bild aufgenommen wurde und was es zeigt. Postalische Einsendungen (Papierfotos oder Datenträger) gehen in stabiler Verpackung mit beigelegten 2,90 Euro (in Briefmarken, Bearbeitungsgebühr) für eine Rücksendung an:
Braucht man denn heute noch jeden Tag eine gedruckte Zeitung? Eine mit Klamauk und Klimbim jedenfalls nicht, genauso wenig wie eine, in der meistens nur das steht, was auch in allen anderen Medien zu finden ist. Und wer Zeit hat, stundenlang und weltweit im Internet zu recherchieren, kommt womöglich auch ohne Tageszeitung aus.
Aber wie ist das mit einer Tageszeitung, deren Redaktion sich in der realen und virtuellen Welt umsieht und für ihre Leserinnen und Leser das herausfischt, was für die Beurteilung gesellschaftlicher Entwicklungen relevant ist? Die dabei kapitalistische Ausbeutungsverhältnisse nicht verschleiert, sondern beschreibt, wie sie sind? Und die solche Verhältnisse für veränderbar hält und an deren Veränderung mitwirkt?
So eine Zeitung wie die junge Welt wird heute mehr als je zuvor gebraucht, das zeigen jedenfalls die gegen alle Trends steigenden Verkaufszahlen. Obwohl das effektive Lesen der jungen Welt etwas Mühe erfordert. Denn man sollte nicht nur lesen können und wollen, sondern auch eine eigene Art entwickeln, Inhalte aufzunehmen und zu verarbeiten. Mit etwas Zeit findet jeder seine Lieblingsautoren, persönlichen Themenschwerpunkte und einen individuellen Leserhythmus, also eine persönliche Lesestrategie. Dabei helfen neben der klaren inhaltlichen Positionierung der jungen Welt auch Gliederung und Dramaturgie der Zeitung. Dazu kommt die konkrete eigene Erfahrung im Umgang mit der Zeitung. Dafür sollte man schon ein wenig Zeit investieren.
Auch deshalb bieten wir unser dreimonatiges Testabo zu einem besonders günstigen Preis an. Für weniger als einen Euro pro Ausgabe bekommen Sie die junge Welt drei Monate lang werktäglich nach Hause geliefert. Das Testabo endet automatisch, muss also nicht abbestellt werden. Wer dann allerdings seine Lesestrategie weiter pflegen und sich täglich mit der jungen Welt vergnügen will, sollte dann ein passendes Abo bei uns buchen.
Verlag, Redaktion und Genossenschaft junge Welt
Jetzt das Sommerabo bestellen: 3 Monate junge Welt für 62 € (statt 121,60 €). Das Abo endet automatisch. jungewelt.de/protest-abo
Wie Leserinnen und Leser uns dabei unterstützen können
Mit unserer aktuellen Testaboaktion wollen wir vor allem jene erreichen, die die junge Welt bereits kennen, sich aber noch nicht für ein Abo entscheiden konnten. Wir wenden uns aber auch an alle Leserinnen und Leser, die unsere Zeitung bereits regelmäßig nutzen mit der Bitte, im persönlichen Umfeld auf unser dreimonatiges Probeabo hinzuweisen. Denn gerade in schwierigen Zeiten sind viele Menschen auf der Suche nach einem zuverlässigen journalistischen Begleiter, der auf der Seite der Ausgebeuteten und Unterdrückten weltweit steht und entsprechende Informationen, Analysen und Hintergrundberichte liefert. Unsere Erfahrung zeigt: Ein Hinweis, eine Empfehlung aus dem Freundeskreis führt nicht selten dazu, dass die junge Welt für drei Monate ausprobiert wird.
Eine weitere Möglichkeit, uns bei dieser Aktion zu unterstützen, ist die Finanzierung von Aktionsabos! Entweder finden Sie in ihrem Bekanntenkreis selber jemanden, dem Sie das Abo schenken können. Oder aber Sie spenden eine entsprechende Summe, damit wir interessierten Personen oder Institutionen auf Anfrage die junge Welt drei Monate lang kostenlos liefern können. Falls Sie selbst nicht über die Mittel für ein Geschenkabo verfügen, können Sie ja Ihren Freunden den guten Tipp geben, sich für ein dreimonatiges Freiabo zu bewerben. Nutzen Sie auch dafür das nebenstehende Bestellformular.
Immer weniger Zeitungen sind bereit, für eine täglich gedruckte Ausgabe zu kämpfen. Andere verabschieden sich schrittweise, zunächst von fortschrittlichen Inhalten und schließlich ganz vom Tageszeitungsmarkt. Um so wichtiger ist es, der jungen Welt den Rücken zu stärken, damit diese weiter in die Offensive gehen kann. Je besser die junge Welt von Leserinnen und Lesern unterstützt wird, um so wirksamer kann sie dies tun!
Mit aktiver Unterstützung der jungen Welt Widerstand stärken
Spätestens seit den Demonstrationen der Bündnisse »Black Lives Matter«, »Unteilbar« und »gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn« ist klar: Der Protest auf der Straße nimmt wieder Fahrt auf. Das ist auch bitter nötig, mangelt es doch weder an Gründen noch Anlässen. Diese werden in der jungen Welt auf marxistischer Grundlage beschrieben und analysiert. Doch geht es auch um Praktisches. Der sogenannte Verfassungsschutz nimmt wie in den vergangenen Jahren an beidem Anstoß und versucht in seinem jüngsten Bericht abermals, die junge Welt zu kriminalisieren (siehe jW vom 10.7). Man darf es wohl als Prädikat auffassen, wenn das Amt unterstreicht, dass unsere »Zeitung (…) auch für Aktionen mobilisieren und den Widerstand formieren« möchte. Dazu brauchen wir allerdings das Zusammenwirken mit unseren Unterstützerinnen und Unterstützern, also mit jenem besonders aktiven Teil der Leserschaft, der eigene politische Aktivitäten mit dem Bekanntmachen dieser Tageszeitung verbindet. Sie haben verstanden, dass selbst der beste linke Journalismus nichts nützt, wenn er nicht genügend Menschen erreicht. Und dass erfolgreicher, zielklarer Widerstand unabhängige und der Aufklärung verpflichtete Medien benötigt.
Nicht wenige sind seit Jahren unermüdlich und tatkräftig in diesem Sinne tätig, und das nicht nur bei Großevents. Vom Kuba-Filmabend über Konzerte bis zum DDR-Oldtimer-Treffen werden vielfältige Möglichkeiten genutzt, um für diese Zeitung zu werben. Diese praktische Solidarität ist entscheidend für den Erfolg der Tageszeitung junge Welt und verdient gerade an dieser Stelle ausdrücklichen Dank!
Unterstützung kann dabei ganz verschieden aussehen. Unverändert wichtig bleibt die Mund-zu-Mund-Propaganda für die junge Welt im Bekanntenkreis. Zu jeder Kampagne, aber auch ohne besonderen Anlass können Aktionspakete mit Plakaten, Flyern und Aufklebern geordert werden. Das am besten erprobte Mittel sind Zeitungsbestellungen. Sei es für Demos oder Veranstaltungen – ein oder mehrere Pakete mit jW-Exemplaren zum Verteilen zu bestellen, ist jederzeit unkompliziert möglich. Achtet aber bitte darauf, es mindestens drei Werktage im voraus zu tun. Sobald wir von einer geplanten Verteilaktion wissen, können wir mit weiteren Sympathisanten in der Nähe wegen möglicher Mitwirkung Kontakt aufnehmen. Zusammen agiert es sich besser. Weil dem so ist, hat sich solche Zusammenarbeit vielerorts in Leserinitiativen verstetigt. Dabei bewährt sich die junge Welt oft als verbindendes Element strömungsübergreifender Zusammenarbeit.
Letzten Endes hat sich gezeigt, dass der direkte Kontakt mit den Menschen im Umfeld durch nichts zu ersetzen ist. Insofern möchten wir Euch ermuntern, nach der Zwangspause wieder beherzt zur Tat zu schreiten. Zentraler Ansprechpartner für Unterstützungswillige ist das Aktionsbüro. Wendet Euch bitte an uns, damit wir Euch bestmöglich beim Unterstützen unterstützen können!
Während der Ferien lassen sich junge Welt und M&R besonders gut genießen
Jetzt, da bei gebotener Vorsicht Reisen – zumeist im Inland – wieder möglich ist, stehen Sie, liebe Leserinnen und Leser, vor der Frage: Was mache ich mit meiner jungen Welt? Bestelle ich sie für den Zeitraum ab? Geht, ist jedoch nicht die beste Idee. Lasse ich sie mir an meinen Urlaubsort schicken? Wir sagen: Gute Wahl! Oder überlasse ich sie für meinen Urlaub dem Nachbarn oder Bekannten und kaufe mir am Erholungsziel am Kiosk die unverzichtbare Morgenlektüre? Hervorragend! – Aber wie geht das eigentlich? Wir bieten für alle drei Varianten Lösungen an.
Mit nur drei Tagen Vorlauf können Sie per Telefon (030 53 63 55-80), per E-Mail (abo@jungewelt.de) oder über das dafür eingerichtete Onlineformular (www.jungewelt.de/abo-service/urlaub.php) Ihr Abo zum Erholungsort umlenken. Ebenso ist es möglich, dort statt der eigenen Urlaubsadresse jemanden einzutragen, der die junge Welt in diesem Zeitraum lesen möchte. Sollten Sie auf eine Weise unterwegs sein, die eine Umbestellung ausschließt, können Sie auch uns die Auswahl überlassen. Mit dieser Form der Spende erfreuen Sie dann jemanden, der sich ein jW-Abo gerade nicht leisten kann. Sie selbst brauchen auf den jW-Print-Lesegenuss währenddessen nicht zu verzichten, denn im bundesdeutschen Verbreitungsgebiet finden Sie über unsere Serviceseite www.jungewelt. de/kiosk rasch den nächstgelegenen Kiosk, der die junge Welt führt.
Denselben Service bieten wir für die Melodie & Rhythmus auf www.melodieundrhythmus.com/kiosk. Viele junge Welt-Leserinnen und -Leser kennen unser Gegenkulturmagazin noch nicht. Da ist der Urlaub die optimale Gelegenheit, Abhilfe zu schaffen und sich das aktuelle Heft mit dem Titelthema »Eliten« am Kiosk zu holen. Es enthält viele spannende Interviews, darunter ein ausführliches mit dem namhaften Elitenforscher Michael Hartmann. Der Schriftsteller Enno Stahl hat die Romane von Autoren aus Elitefamilien gelesen – eine Welt, in der es anscheinend keine Probleme gibt. Besonders empfehlenswert sind die Betrachtungen des Kurators der junge Welt-Kunstedition, Andreas Wessel, über den Wandel der Kunst vom lebensnotwendigen Bedürfnis zur Parallelwährung in heutigen Zeiten. Wir wünschen maximalen Lese- und Erkenntnisgenuss!
Buchbasar am 18. Juli sichert geistige Kost und Erbauung
Zu Recht galt die DDR als Land der Lesenden und der Bücher. Beschäftigung mit hochwertiger Literatur gehörte zum Alltag, Gedrucktes zum alltäglichen Bedarf. Was in 40 Jahren an Editorischem geleistet wurde, ist auch heute noch Weltspitze. Mehr noch: Im heutigen realkapitalistischen Umfeld kultureller Verflachung sind viele der damals verlegten Werke zu Überlebensmitteln ohne Verfallsdatum avanciert. Wenn darin die Geschichte des antifaschistischen Widerstandskampfes, der imperialistischen Kriege und des Internationalismus im Fokus stehen, trifft das im besonderen Maße zu. Gerade zu diesen Schwerpunkten hat sich unser leider viel zu früh verstorbener Redakteur Peter Rau in den fünf Jahrzehnten seines verdienstvollen Wirkens für die junge Welt eine respektable Handbibliothek angelegt. Er hinterließ sie uns mit der Maßgabe, Teile davon für die eigene Recherche zu nutzen, einen größeren Teil aber unseren Leserinnen und Lesern zur Verfügung zu stellen, damit sie sich im Kampf für eine bessere Welt noch besser geistig wappnen können. Wie die DDR-Lebensmittel sollen die Bücher zu »proletarischen Preisen« abgegeben und der Erlös für die Stärkung dieser Zeitung verwandt werden.
Wer Freude hat, in einem spannenden Sortiment gesellschaftswissenschaftlicher Literatur und Belletristik mit politischen Intentionen zu stöbern, kann das am Samstag, dem 18. Juli 2020, in der Zeit von 10 bis 18 Uhr in aller Ruhe auf der jW-Terasse bzw. bei regnerischem Wetter in der jW-Ladengalerie tun. Ingo Höhmann und Anne Pasold präsentieren den umfangreichen Nachlass nach Schwerpunkten geordnet und freuen sich auf möglichst zahlreichen Besuch. Mangeln wird es auch nicht an LPG-Broschüren und Beitrittsformularen. Schließlich ist jeder Genossenschaftsanteil ein ganz besonders wertvolles Überlebensmittel – für Verlag und Genossenschaft ebenso wie für die Nutzerinnen und Nutzer ihrer Produkte.
Genossenschaft junge Welt eG will im Jubiläumsjahr deutlich wachsen
Die diesjährige Generalversammlung der Genossenschaft LPG junge Welt eG fand unter besonderen Bedingungen statt. Eigentlich waren im Anschluss eine Feier und ein Jubiläumskonzert zum 25. Geburtstag der Genossenschaft vorgesehen. Die Feierlichkeiten mussten aufgrund der Coronapandemie leider ausfallen, aber die Vollversammlung fand unter Berücksichtigung der strengen Hygiene- und Abstandsregeln im Berliner Kino Babylon statt. Einen ausführlichen Bericht dazu haben wir in der jW-Ausgabe vom Montag, dem 29. Juni, veröffentlicht.
Die Genossenschaft ist Haupteigentümer der Verlag 8. Mai GmbH, die die Tageszeitung junge Welt und die Kulturzeitschrift Melodie & Rhythmus herausbringt. Bereits bei der Gründung war es das Ziel, dass der Verlag sein Tagesgeschäft aus eigenen Einnahmen finanziert und die Genossenschaft ihn bei Sonderaufgaben unterstützt. Über viele Jahre musste die Genossenschaft den Verlag jedoch immer wieder beim Ausgleich der Bilanz oder mit Krediten unterstützen, um das Tagesgeschäft abzusichern. Zur Zeit finanziert sich der Verlag selbst – das kann aber nur dann so bleiben, wenn er sich weiterentwickelt. Dafür und für die Absicherung bei Angriffen aller Art braucht er auch weiterhin die Unterstützung der Genossenschaft.
Nachdem der Generationswechsel in der Redaktion der jW bereits eingeleitet wurde, steht er nun für Verlag und Genossenschaft an. Nach 25 Jahren wurde das langjährige Aufsichtsratsmitglied Heinzjürgen Hagenmüller verabschiedet, der nicht mehr zur Wahl angetreten war. Ihm danken wir für sein langjähriges Engagement an dieser Stelle noch einmal herzlich. Neu in das Gremium wurde mit Claudia Kratofil eine aktive Leserin und Unterstützerin gewählt, die regelmäßig mit Zeitungen bei Veranstaltungen in der Lausitz unterwegs ist und für junge Welt und Melodie & Rhythmus wirbt.
Bis zum Jubiläum der Genossenschaft am 7. Oktober wollen wir das 2.500. Mitglied begrüßen. Noch fehlen aktuell 173 neue Genossinnen und Genossen, um dieses Ziel zu erreichen. Die notwendige Einlage in Höhe von 500 Euro kann auch in Raten à 25 Euro gezahlt werden. Nutzen Sie den nebenstehenden Coupon und werden Sie Mitherausgeber der Tageszeitung junge Welt.
Vielleicht ist gerade für jüngere Leserinnen und Leser die Möglichkeit der Ratenzahlung attraktiv, um Teil der Genossenschaft zu werden.
Jüngere Mitglieder sind auch nötig, um das langfristige Bestehen der Genossenschaft zu sichern. Viele unserer Mitglieder sind bereits älter, auch auf der diesjährigen Vollversammlung wurden wir von einzelnen Genossinnen und Genossen mit der Frage konfrontiert, wie sie ihre Anteile im Fall ihres Todes der Genossenschaft oder dem Verlag überlassen können. Hier wollen wir künftig besser beraten und werden den Vorschlag eines Genossen aufgreifen, doch einen Ansprechpartner für solche Fragen zu benennen.
Ohne die Genossenschaft hätten weder der Verlag noch die junge Welt die letzten 25 Jahre überlebt. Es gäbe also genug Gründe für ein Fest. Weil das 25. Doppeljubiläum am vergangenen Sonnabend nicht stattfinden konnte, hat die Vollversammlung beschlossen, eine weitere Versammlung mit anschließender Feier zu veranstalten. Dies kann frühestens im Oktober geschehen, wahrscheinlich aber erst im neuen Jahr. Wir werden an dieser Stelle berichten, sobald der Termin steht.
Vorstand der Genossenschaft LPG junge Welt eG
Jetzt Mitherausgeber/in werden: Informationen und Beitrittsformular gibt es unter jungewelt.de/genossenschaft
Später gestartet, dafür aber mit voller Kraft: die junge Welt-Kioskaktion
Es fing so schwierig an. Unsere ab Ende April geplante Werbeaktion für den Kauf am Kiosk mussten wir wegen der Coronapandemie absagen. Die schöne Strategie, der erfolgreichen Probeaboaktion die werblichen Aktivitäten für den Einzelhandel folgen zu lassen, konnte nicht umgesetzt werden. Der Kontakt zu jenen Probeleserinnen und -lesern, die noch kein festes Abo gemacht haben, wurde unterbrochen. Auch die große 100.000er Verteilaktion rund um den 1. Mai konnte nicht stattfinden. Probeleser wie 1.-Mai-Demonstranten sollten dafür gewonnen werden, die junge Welt wenigstens gelegentlich am Kiosk zu kaufen. Statt dessen Funkstille, denn auch die geplanten Radiospots, die zum Kioskbesuch anregen sollten, gingen nicht über den Sender.
Aber mit etwas Verspätung sind wir dann doch noch in die vollen gegangen: Seit Tagen hängen in einigen Städten der Bundesrepublik jW-Plakate, U-Bahnen fahren mit jW-Werbung, im Radio ist unser Werbespot zu hören, und manche Kioskbetreiber haben unseren Werbesticker in die Ladentür geklebt. Es wurde einiges Geld in die Hand genommen, um im Gewimmel der Stadt sichtbar zu sein. Aber soll diese linke Tageszeitung nur gesehen werden? Wie bei einem Pferderennen Männer mit besonders auffällig karierten Anzügen und Frauen mit großen Hüten? Nein! Sie soll auch gekauft werden! Deshalb zeigt sie, was sie hat und was sie ist: nicht eine, sondern die linke überregionale Tageszeitung mit einer täglich einzigartigen Hintergrundberichterstattung.
Ob unser Plan aufgeht, ob die Zeitung nicht doch nur gesehen wurde, wissen wir erst in ein paar Wochen, wenn die aktuellen Verkäufe im Einzelhandel bei uns abgerechnet werden. Bis dahin und darüber hinaus können Sie, liebe Leserin und lieber Leser, zum Gelingen etwas beitragen. Reden Sie mit Ihrem Zeitungshändler über die junge Welt. Sicherlich kann man sie im Geschäft vorteilhafter präsentieren – etwa nicht zweifach gefaltet, sondern die obere Hälfte der Titelseite sichtbar; nicht als Bückware, sondern weiter oben im Zeitungsregal. Vielleicht schaffen Sie es auch, dass die jW für ein paar Tage auf dem Verkaufstresen liegt. Und selbstverständlich können Sie auch all Ihre Bekannten auf darauf hinweisen, dass es die junge Welt am Kiosk zu kaufen gibt. Wir schicken Ihnen gerne Werbematerial – Plakate und Aufkleber – für Kioske zu. Nur Mut! Auf der Internetseite www.jungewelt.de/kiosk zeigen wir Ihnen auch, bei welchen Einzelhändlern in Ihrer Umgebung die junge Welt erhältlich ist.
Zur aktuellen wirtschaftlichen Lage der Verlag 8. Mai GmbH
Jeden Monat muss die Verlag 8. Mai GmbH, in der unsere Tageszeitung junge Welt erscheint, 450.000 Euro erwirtschaften, damit sie kostendeckend arbeiten und das Erscheinen der Zeitung absichern kann. Keine leichte Aufgabe, aber das ist die Herausgabe einer marxistischen Tageszeitung in diesem Lande ohnehin nicht.
Der Verlag gehört zu 96,6 Prozent der Genossenschaft LPG junge Welt eG, und die lädt diesen Sonnabend zur regulären Vollversammlung ein, unter anderem um die Jahresbilanz der Genossenschaft zu beschließen. Vorgestellt wird aber auch die des Verlages, und die sieht gut aus: Das Geschäftsjahr 2019 konnte mit einem kleinen Überschuss abgeschlossen werden. Allerdings wird das Umfeld, in dem wir agieren, nicht einfacher. Die Kosten steigen ständig. So sieht unser Tarifvertrag vor, dass die vergleichsweise bescheidenen Gehälter der Kolleginnen und Kollegen von Verlag und Redaktion auch in diesem Jahr wieder zum 1. Juli angehoben werden. Und auch für unsere freien Autoren ist nach mehreren Jahren endlich mal wieder eine Zeilengelderhöhung fällig. Besonders dramatisch ist jedoch die Entwicklung der Zustellkosten – allein bei der Deutschen Post entstanden im Jahr 2019 Mehrkosten in Höhe von rund 100.000 Euro. Dass wir trotzdem das Jahr mit einem Überschuss abschließen konnten, liegt auch an der positiven Entwicklung im Bereich der verkauften Auflage, an der guten Arbeit der Kolleginnen und Kollegen und natürlich an der Unterstützung unserer Leserinnen und Leser.
Aber wir können die Kostenexplosionen nicht allein über die Zuwächse der verkauften Exemplare ausgleichen. Während andere Verlage die Preise jährlich oder gar halbjährlich stark erhöhen, wissen wir, dass wir hier sehr vorsichtig vorgehen müssen. Wenn Preiserhöhungen unumgänglich sind, sollen sie so niedrig wie möglich ausfallen. Schließlich muss man sich das Lesen der Tageszeitung junge Welt noch leisten können. Unsere Preispolitik führte dazu, dass sich die junge Welt von der einst teuersten überregionalen Tageszeitung in den neunziger Jahren zur mittlerweile mit Abstand preiswertesten entwickelt hat.
Derzeit bereiten wir eine Preiserhöhung vor, die voraussichtlich ab dem 1. September wirksam werden wird. Zum 1. Juli soll die Mehrwertsteuer für Tageszeitungen für sechs Monate von sieben auf fünf Prozent sinken. Noch liegt kein Gesetz mit Ausführungsbestimmungen vor. Die kurzfristige Umstellung stellt viele Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen und zusätzliche Kosten für technische Umrüstungen. Wir verzichten auf eine Preisanpassung ab dem 1. Juli, aber wegen der Einsparungen im Mehrwertsteuerbereich können wir die Preiserhöhung im September etwas niedriger ansetzen.
Sobald die Kalkulationen abgeschlossen sind, werden wir frühzeitig über die neuen Preise informieren. Auch hier agiert unser Verlag anders als andere Medienhäuser, die Preiserhöhungen in der Regel mit einem Vorlauf von nur wenigen Tagen verkünden.
Die Generalversammlung der LPG junge Welt eG am kommenden Samstag findet unter besonderen Bedingungen statt. So kann nur teilnehmen, wer sich bis Freitag, den 19. Juni 2020, angemeldet hat. Rund 80 Genossinnen und Genossen haben dies getan – und damit ist klar, dass die Veranstaltung nicht, wie gewohnt, in der Berliner jW-Ladengalerie stattfindet. Da passen in normalen Zeiten zwar mehr hinein, aber nicht unter den strengen Coronaauflagen. Deshalb zieht die Versammlung ins Kino Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz um, das gerade mal fünf Minuten Fußweg von der jW-Ladengalerie entfernt zu finden ist.
Aber auch dort sind strenge Auflagen zu berücksichtigen. Schon der Einlass wird komplizierter sein als üblich. Zunächst muss festgestellt werden, ob der Besucher tatsächlich Mitglied der Genossenschaft ist und sich fristgerecht angemeldet hat. Dann müssen Name und Adresse gesondert erfasst werden. Die angemeldeten Teilnehmer werden deshalb gebeten, sich bereits ab 12 Uhr am Veranstaltungsort einzufinden, damit die Versammlung pünktlich um 13 Uhr starten kann. In das Kino hinein kann, wer Nase und Mund bedeckt. Dieser Schutz darf nur am Sitzplatz abgenommen werden. Weil lediglich ein Bruchteil der vorhandenen Kinosessel genutzt werden darf, ist die Kapazität des Kinos mit der Zahl der Angemeldeten bereits erschöpft. Eine Teilnahme ohne Voranmeldung ist leider nicht möglich.
Die Tagesordnung ist vor allem durch diverse Pflichtaufgaben bestimmt, die die Versammlung zu leisten hat. Es geht darum, die Bilanz und ein Aktionsprogramm der Genossenschaft zu beschließen. Informiert wird auch über die Entwicklung der Verlag 8. Mai GmbH, die zu 95,6 Prozent der Genossenschaft gehört. Zudem steht turnusgemäß die Neuwahl des Aufsichtsrates der Genossenschaft an. Darüber hinausgehende Themen und Anfragen werden unter dem Punkt »Sonstiges« behandelt. Die Tageszeitung junge Welt wird am Montag, den 29. Juni, ausführlich über die Veranstaltung berichten.
Vorstand LPG junge Welt eG
Die Tagesordnung der Vollversammlung der LPG junge Welt eG finden Sie hier.
Helfen Sie mit bei der Kioskaktion: Empfehlen Sie uns weiter
Endlich läuft die große Kioskaktion! Wir mussten sie coronabedingt verschieben. Nun ist die junge Welt an deutlich mehr Verkaufsstellen erhältlich. Damit das möglichst viele Leute wissen und sich ein Exemplar besorgen, machen wir jede Menge Werbung. In Schwerpunktstädten haben wir zusätzlich Plakate, Radiospots und Flächen in öffentlichen Verkehrsmitteln gebucht. Allerdings: Unsere Finanzen und andere Möglichkeiten sind begrenzt. Nicht überall können oder dürfen wir werben. Hier helfen, wie so oft, unsere aktiven Leserinnen und Leser. Ihnen bieten wir mit dem Aktionspaket Plakate und Aufkleber, so dass die Werbung auch in Kassel, Hannover, Torgau und anderen Orten gesehen werden kann. Melden Sie sich bei uns, dann schicken wir Ihnen auch ein solches Paket zu.
Erhältlich ist ebenfalls ein Hinterglasaufkleber, mit dem der Pressehändler an der Ladentür auf die junge Welt hinweisen kann. Fragen Sie einfach bei Ihrem Kiosk nach, ob ein solcher Aufkleber gewünscht ist, und wenn ja, melden Sie sich bei uns.
Natürlich gibt es zahlreiche gute Gründe, die junge Welt Tag für Tag zu lesen. Ab heute kommt ein weiteres Argument dazu: die Serie vom renommierten Finanzjournalisten Lucas Zeise, deren erster Beitrag auf Seite fünf zu lesen ist. In zehn Teilen vermittelt er einen Überblick zur Entstehung des Geldes vom Tauschwert einer Kaurimuschel bis zum Handel mit Kryptowährungen. Das ist eine gute Gelegenheit, die junge Welt, die Serie und den Kauf am Kiosk Ihren Freunden, Bekannten oder Kollegen zu empfehlen. Alle belieferten Verkaufsstellen finden Sie unter jungewelt.de/kiosk.
Endlich ist es soweit – seit Kurzem läuft die diesjährige jW-Kioskaktion: in ausgewählten Städten in Deutschland, der Schweiz und Österreich hängen unsere Plakate, die ersten Radiospots sind geschaltet, Anzeigen in verschiedenen Zeitungen und Magazinen und auch auf U-Bahn-Bildschirmen verbreiten die klare und deutliche Message: Kauf am Kiosk!
Nun kommt es auch auf Eure Mithilfe an, denn schließlich können wir nicht überall präsent sein. Um unsere junge Welt im Einzelhandel zu stärken, kann jeder etwas beitragen:
Mit Plakaten könnt Ihr in Eurer Nähe auf die Aktion aufmerksam machen. Es gibt solche mit und ohne kleinem Freifeld, auf dem ihr die nächstgelegene Verkaufsstelle selber eintragen könnt, damit Interessierte und Passanten gleich sehen, in welchem Geschäft in der Nähe es die junge Welt gibt. Bitte darauf achten, keine kommerziellen Flächen zu nutzen.
Auch wenn Ihr noch ein kooperierenden Kiosk habt, der Werbemittel der jungen Welt anbringen möchte, meldet Euch bei uns unter aktionsbuero@jungewelt.de!
Streut die Kioskempfehlung außerdem im Bekanntenkreis und über Eure »sozialen« Kanäle und digitalen Kontakte! Schließlich ist der Kauf am Kiosk für viele die direkteste und unverbindlichste Art, konsequent linken Journalismus kennenzulernen.
Eine Übersicht über alle belieferten Verkaufsstellen findet Ihr unter www.jungewelt.de/kiosk.
Die junge Welt hat einen hohen Gebrauchswert. Davon kann man sich überall am Kiosk überzeugen
Den hohen Gebrauchswert der Tageszeitung junge Welt wissen vor allem jene zu schätzen, die diese Zeitung regelmäßig am Kiosk kaufen oder sie abonniert haben. Um noch viel mehr Menschen davon zu überzeugen, starten wir gerade eine Aktion, mit der wir den täglichen jW-Einzelverkauf – entgegen allen Trends – steigern wollen. Denn wer über die destruktive Entwicklung des Kapitalismus und der sich daraus ergebenden Konsequenzen für viele Menschen täglich informiert sein und wissen will, wie sich Gewerkschaften und andere linke Organisationen dagegen wehren, findet dazu fast jeden Tag etwas in der jungen Welt. Dabei behaupten Redaktion und Verlag dieser Zeitung keineswegs, neutral zu sein. Praktisch heißt das, dass die junge Welt nicht einfach nur über Kriege und deren Vorbereitungen schreibt, sondern dass sie dies von einem klar antimilitaristischen Standpunkt aus tut. Sie berichtet über Streiks und Aktionen aus der Perspektive der Kämpfenden. Auch in der Auslandsberichterstattung stehen nicht die Interessen der deutschen Industrie, sondern die der dort arbeitenden Menschen im Mittelpunkt. Solche Informationen, Analysen, Berichte und Kommentare können auch deshalb nicht nur für die Erweiterung des eigenen Horizonts genutzt werden, sondern helfen zugleich bei Diskussionen im Betrieb, in Schule und Studium, beim Gespräch mit Freunden und Kollegen.
Der Gebrauchswert der jungen Welt geht aber weit darüber hinaus. Titelseiten werden nicht selten von Demonstranten als Plakatvorlagen genutzt. So setzt die Bewegung gegen die Münchener Sicherheitskonferenz, aber auch die Friedensbewegung in Belgien und viele andere, die jW-Titelseite vom 4. April 2009 mittlerweile als Logo und Gestaltungsmittel ein (siehe Abbildung). Unsere Titelseite vom 27. Mai 2020 gegen den brutalen Umgang des Handelsriesen »Galeria Karstadt-Kaufhof« mit seinen Beschäftigten gefiel Verdi-Gewerkschaftern und Betriebsräten im Raum Stuttgart so gut, dass Motiv und Zeitung für Protestaktionen genutzt wurden (siehe Abbildung). Und aus unserer Grafik gegen die unmenschliche Blockadepolitik der USA gegenüber Kuba ist die Unblock-Cuba-Bewegung entstanden, die auch in diesem Jahr im Spätherbst in mehreren europäischen Hauptstädten gegen den brutalen Wirtschaftskrieg protestieren wird.
Das ändert aber alles nichts an der Tatsache, dass die junge Welt vor allem ein journalistisches Produkt ist, das für möglichst viele Leserinnen und Leser gemacht wird. Und die entdecken nicht selten die erste Ausgabe dieser Zeitung im Einzelhandel – weshalb wir in den nächsten Wochen verstärkt darauf hinweisen werden, welche Schätze dort zu finden sind.