Warum wir uns von Ihnen 750 Abos zum Geburtstag wünschen
Verlag, Redaktion, Genossenschaft junge Welt
Zeitungen, die offen danach fragen, in wessen Interesse etwas geschieht, sind in diesem Land selten. Aber eine Tageszeitung, die mit jeder Ausgabe belegt, dass der kapitalistische Zwang zum Erzielen maximaler Profite nur im Interesse weniger ist, gibt es nur einmal. Sie können sich selbst ausrechnen, wem so eine Zeitung nicht gefällt – und wem deshalb daran gelegen ist, ihr den Nährboden zu entziehen. Sie wissen aber auch, dass Sie und viele andere genau aus diesem Grund diese Zeitung lesen und weiterempfehlen.
Allerdings gibt es noch viele mehr, die so einen Ansatz zwar gut finden, aber die junge Welt nicht oder nur vom Hörensagen her kennen. Natürlich können Sie diese Zeitung auch weiterhin in Ihrem Freundeskreis oder unter Verwandten empfehlen. Noch besser wäre es deshalb aber, wenn Sie unser aktuelles Aktionsabo empfehlen oder gar verschenken würden. Denn wer 75 folgende Ausgaben der jungen Welt gelesen und genutzt hat, kann sich sehr gut ein eigenes Bild von dieser Zeitung machen und ist nicht allein auf unsere Werbesprüche oder Ihre Empfehlung angewiesen: Die Zeitung selbst liefert die besten Argumente für ein Abonnement. Aber, wie gesagt: Um die junge Welt für sich entdecken zu können, muss man erst einmal wissen, dass es so ein journalistisches Angebot überhaupt gibt.
Und hier spielen unsere Leserinnen und Leser eine zentrale Rolle: Sie kennen in Ihrem Umfeld sicher jemanden, der sich für diese Zeitung interessieren könnte. Schlagen Sie doch vor, 75 Euro für eine dreimonatige spannende Entdeckungsreise zu investieren. Oder schenken Sie Ihrem Enkel oder dem progressiven Opa ein Aktionsabo, auch um mit ihm gemeinsam über all das zu diskutieren, was in der Zeitung steht. Sie werden überrascht sein, wie offen viele Menschen für fortschrittliche Gedanken sind. Aus Erfahrung wissen wir, dass nicht wenige von ihnen nach dem Aktionsabo diesen Kontakt zu anderen Informationen, Analysen und Menschen nicht abreißen lassen wollen. Deshalb abonnieren sie die junge Welt oft gleich dauerhaft oder kaufen sie regelmäßig am Kiosk. Das stärkt sie – und die junge Welt.
Und weil diese Zeitung am 12. Februar 2022 auf den Tag genau seit 75 Jahren gegen Profitlogik anschreibt, wünschen wir uns von unseren Leserinnen und Lesern ein besonderes Geburtstagsgeschenk: Bis zum 19. Februar 2022 sollen 750 solcher Aktionsabos bei uns bestellt werden! Bis heute sind bereits 562 Bestellungen beim Aboservice eingegangen, wir müssen uns also noch mächtig ranhalten, wenn wir die noch fehlenden 188 Aktionsabos zusammenbekommen wollen: Egal, ob Sie Ihre Freundin oder Ihren Freund zu so einem Abo bewegen können, Abos an Bekannte verschenken oder eine Kneipe, eine WG oder ein Jugendhaus Ihrer oder unserer Wahl mit einem Aktionsabo beglücken: Sie bereiten viel Freude damit! Den Nährboden, den manche der jungen Welt entziehen wollen, stärken Sie damit und unterstützen uns dabei, die Reichweite Ihrer progressiven Tageszeitung deutlich zu vergrößern.
Generalversammlung der jW-Genossenschaft am Sonnabend, 25. Juni 2022, in Berlin
Vorstand und Aufsichtsrat LPG junge Welt eG
Auf einer gemeinsamen Sitzung von Vorstand und Aufsichtsrat der LPG junge Welt eG am vergangenen Mittwoch in Berlin wurde beschlossen, dass die nächste ordentliche Generalversammlung der Genossenschaft am Sonnabend, den 25. Juni 2022, von 13 bis 17 Uhr in Berlin stattfinden wird. Neben der Neuwahl des Aufsichtsrates und einigen Satzungsänderungen soll vor allem die Umsetzung der Beschlüsse und die Entwicklung der beiden genossenschaftseigenen Betriebe (Verlag 8. Mai GmbH, AVZ GmbH) diskutiert werden. Mit großer Sorge haben Vorstand und Aufsichtsrat zur Kenntnis genommen, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz auch die Genossenschaft als Gruppierung mit verfassungsfeindlichen Zielen bewertet und mit geheimdienstlichen Mitteln verfolgt. Insofern ist die Klage, mit der zur Zeit junge Welt und Verlag 8. Mai GmbH gegen diese rechtswidrige Praxis vorgehen, auch von Bedeutung für die Genossenschaft. Die Mitglieder sollen aufgefordert werden, mit Spenden für den Prozesskostenfonds die aufwendige Prozessführung zu unterstützen.
Da das Bundesamt für Verfassungsschutz mit seinen haltlosen Beschuldigungen vor allem die weitere Verbreitung der Tageszeitung junge Welt im deutschsprachigen Raum verhindern will, sehen es Aufsichtsrat und Vorstand als besonders wichtig an, gerade dieses Ziel zu durchkreuzen. Um die Reichweite der jW weiter zu erhöhen, sollen mit 75-Euro-Abos (Laufzeit drei Monate) viele neue Leserinnen und Leser angesprochen werden. Vorstand und Aufsichtsrat unterstützen dieses Vorgehen und empfehlen allen Genossinnen und Genossen der LPG, sich mit konkreten Beiträgen aktiv an der Aktion zu beteiligen.
Zum Jahresende zählte die Genossenschaft 2.602 Mitglieder. Da mit dem Jahreswechsel 33 Kündigungen wirksam wurden, wird die Tageszeitung junge Welt zur Zeit von 2.569 Genossinnen und Genossen herausgegeben. Vorstand und Aufsichtsrat weisen darauf hin, dass eine Mitgliedschaft in der Genossenschaft bzw. eine Aufstockung von weiteren Anteilen eine weitere Möglichkeit darstellt, die Arbeit der Tageszeitung junge Welt und der Kulturzeitschrift Melodie & Rhythmus zu unterstützen.
Ein paar Zahlen zur XXVII. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz
Die Veranstalter und Unterstützer der Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz sorgten auch in diesem Jahr dafür, dass Gäste aus sieben Ländern (Libanon, Kuba, USA, Großbritannien, Italien, Bolivien, Russland) ihre Positionen, Erfahrungen und Ansichten vorstellen konnten. Das geht auch digital, und trotzdem freuen wir uns darauf, im kommenden Jahr diese Kontakte und Kommunikation wieder vor Ort gemeinsam erleben zu können. Immerhin gelang es uns aber, durch die Onlineausstrahlung einen neuen Teilnehmerrekord zu erzielen: 23.981 Endgeräte wurden allein über unseren Dienstleister Vimeo registriert, hinzu kommen Kontakte über soziale Medien (Facebook, Twitter, Instagram) und die Übernahme des Programms in englischer und spanischer Sprache durch verschiedene Streamingpartner in Europa und Lateinamerika. Das soll für die kommende Konferenz, die am 14. Januar 2023 in Berlin stattfinden wird, noch ausgebaut werden.
Trotz dieser hohen Beteiligung und trotz der interessanten Gäste konnte man später in keiner deutschen Tageszeitung nachlesen, was etwa Jeremy Corbyn aus Großbritannien, Dmitri Nowikow aus Russland oder Juan Ramón Quintana aus Bolivien zur wachsenden Kriegsgefahr zu sagen hatten. Nachdem in den vergangenen Jahren nach und nach alle bürgerlichen Medien ihre Berichterstattung über die Konferenz eingestellt hatten, schlossen sich dem nun auch Taz und ND an. Immerhin wurde am Konferenzsamstag im sogenannten Morgenbriefing vom Nachrichtenmagazin Spiegel ein Hinweis auf die Veranstaltung gegeben. Da beschäftigte sich Melanie Amann aus der Chefredaktion auch mit der aktuellen Rosa-Luxemburg-Konferenz. Sie trage das Motto »Hände weg von Russland und China«, berichtete sie, um dann anzumerken: »Das Timing für diesen Appell könnte kaum schlechter sein in einer Zeit, in der sich Russland die Hände schmutzig macht in der Ukraine oder bei der Niederschlagung der Bürgerproteste in Kasachstan.« Als Medium muss man sich eben entscheiden: Wirkt man mit bei der Vorbereitung des nächsten großen Krieges oder tut man alles dafür, diesen zu verhindern. Immerhin hat der Spiegel das getan, was viele andere Medien tunlichst vermeiden: Er informiert darüber, dass es eine andere Meinung als die allgemein veröffentlichte gibt und dass diese mit der Rosa-Luxemburg-Konferenz ein Forum hat. Wir schlussfolgern daraus, dass Veranstalter und Unterstützer der Konferenz künftig noch stärker für die Teilnahme werben und ihren Stellenwert für die europäische Linke überall bekanntmachen sollten.
Gleiches gilt übrigens auch für die Gewinnung neuer Abonnements für die Tageszeitung junge Welt. Nur mit mehr Leserinnen und Lesern wird diese Zeitung für Gegenöffentlichkeit noch besser zur Kenntnis genommen. Und eine starke junge Welt wird nicht zuletzt auch dafür gebraucht, um solche Projekte wie die Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz organisieren und finanzieren zu können. Um so erfreulicher ist es, dass auf der diesjährigen Konferenz so viele Abos gewonnen werden konnten wie nie zuvor im Rahmen einer Konferenz: 267 Bestellungen gingen am Samstag und in den Tagen danach bei unserem Verlag ein, vor allem Aktionsabos. Und das darf gerne in den nächsten Wochen noch so weitergehen, denn dieses 75er Aktionsabo kann noch bis zum 19. Februar 2022 bestellt werden. Damit stärken wir gemeinsam nicht nur die junge Welt für die vor ihr liegenden Aufgaben, sondern schaffen auch Spielräume für die kommende XXVIII. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz.
Die Erfahrungen der Rosa-Luxemburg-Konferenz anderen Menschen täglich verfügbar machen
Che Guevara wird die Aussage zugeschrieben, dass Solidarität die Zärtlichkeit der Völker sei. Für die junge Welt ist internationale Solidarität seit ihrer Gründung vor fast 75 Jahren wesentlicher Bestandteil ihres Selbstverständnisses. Sie unterstützt Arbeitskämpfe und Befreiungsbewegungen in der ganzen Welt, aber auch jene, die nach dem Sieg über Kolonialherren und Profitlogik versuchen, ihren eigenen unabhängigen Weg zu gehen. Das kann ganz praktische Solidarität sein, vor allem aber ist es Information und Analyse, die nicht von den Interessen der Kolonialherren und Industriekapitäne ausgeht, sondern von denen der sogenannten Bevölkerung. Deshalb legt die junge Welt auch großen Wert darauf, auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz über den deutschen und europäischen Tellerrand hinauszublicken. Doch die Konferenz findet nur einmal im Jahr statt, sozusagen als eine Ausgabe der Tageszeitung junge Welt mit anderen Mitteln. Wer täglich mit Themen und Analysen wie auf der RLK versorgt werden möchte, liest die junge Welt.
Damit aber möglichst viele Menschen von diesem journalistischen Angebot Kenntnis erlangen, bieten wir in diesem Jahr ein besonderes Aktionsabo an: 75 Ausgaben dieser Zeitung für 75 Euro – und dann ist erst mal Schluss. Also ein gutes Format, diese Zeitung kennenzulernen, ohne sich schon auf ein richtiges Abo einzulassen. Und eine gute Möglichkeit, Freunde und Bekannte auf Zeitung und Aktionsabo hinzuweisen oder gar so ein Abo gezielt zu verschenken. Nach dem dreimonatigen Bezug kann jeder für sich einschätzen, ob sie oder er die Zeitung weiter abonnieren möchte. Dieses Angebot gibt es jetzt noch fünf Wochen – also bis kurz über den 75. Geburtstag der jungen Welt am 12. Februar 2022 hinaus. Wir wünschen uns, dass möglichst viele weitere Leserinnen und Leser dieses Angebot nutzen, um die jW bekannter zu machen. Zudem ist es die beste Form, wie Sie uns zum 75. Geburtstag gratulieren können! Nutzen Sie dazu den nebenstehenden Coupon, oder bestellen Sie die Zeitung direkt über über das Aktionsbüro oder den Aboservice.
jW-Kommunikation
Zeitung für internationale Solidarität abonnieren unter jungewelt.de/75 oder telefonisch unter 030 53 63 55 80
Warum die junge Welt auch 75 Jahre nach ihrer Gründung für manche gefährlich bleibt
Die Tageszeitungsbranche steckt schon seit längerem in einer dramatischen Krise. Das betrifft zum einen die ökonomische Seite, weil mit Zeitungen immer schwieriger Gewinne zu erwirtschaften sind. Zum anderen verlieren Tageszeitungen an Relevanz und Glaubwürdigkeit. Beide Punkte hängen eng zusammen: Wer starken Aboabgängen und enormer Kostenentwicklung vor allem mit saftigen Preiserhöhungen bei gleichzeitiger Qualitätsminderung (beispielsweise durch den Abbau von Personal) begegnet, macht sich selbst zum Auslaufmodell.
junge Welt atypisch
Die junge Welt bewegt sich hier atypisch: Zum einen konnte die verkaufte Auflage seit Gründung der Verlag 8. Mai GmbH im Jahr 1995 positiv entwickelt werden. Zum anderen beschäftigen Verlag und Redaktion heute deutlich mehr Kolleginnen und Kollegen als damals. Auch jW ist von dramatischen Preissteigerungen in Herstellung und Distribution betroffen. Aber wir mussten nicht (wie andere) zusätzlich die durch Aborückgänge verursachten Einnahmeverluste über Preisaufschläge ausgleichen.
Marxistische Orientierung
Wie aber ist dies zu erklären? Die guten Verkaufszahlen liegen vor allem im inhaltlichen Profil und damit im Nutzwert der Zeitung begründet. Mit unseren sehr bescheidenen Möglichkeiten (die junge Welt hat noch immer die mit Abstand kleinste Redaktion unter den überregionalen deutschen Tageszeitungen) versuchen wir jeden Tag, die Dinge zu beschreiben, so wie sie sind. Bei deren Analyse und Bewertung nutzen unsere Mitarbeitenden bewährte Methoden, die marxistisch geprägte Philosophie und politische Ökonomie zur Verfügung stellen. Ob in Lateinamerika, Asien, Afrika oder Europa: Es geht bei jedem Konflikt um konkrete Widersprüche. Jene, die über Produktionsmittel im großen Stil verfügen, haben sehr oft ganz andere Interessen als jene, die im wesentlichen vom Verkauf ihrer Arbeitskraft leben. Diesen Zwiespalt beschreiben wir, und zwar ausgehend von einem historisch-optimistischen Standpunkt. Wie bisher in der Geschichte aller Klassenkämpfe werden im Ergebnis – trotz aller Rückschläge – bestehende Verhältnisse durch bessere, humanere und produktivere aufgehoben: Eine andere Welt ist nötig und möglich!
Denkverbote
Gerade dieser Ansatz mache unsere Zeitung, deren Verlag und die LPG junge Welt eG gefährlich, meint der Inlandsgeheimdienst der Bundesrepublik Deutschland. Denn schon das Denken in marxistischen Kategorien gründe auf »Kompromisslosigkeit, Intoleranz und Feindschaft gegenüber abweichenden Politikvorstellungen« und sei schon deshalb gegen die »freiheitliche demokratische Grundordnung gerichtet« (aus einem Schriftsatz der Bundesregierung auf die jW-Klageschrift). Gerade weil die junge Welt in einem »nicht unerheblichen Teil der Öffentlichkeit Relevanz und damit eine Wirkmächtigkeit« entfalte, sei es das Ziel, ihr den »weiteren Nährboden entziehen zu können«. (Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Die Linke). Deshalb werden die junge Welt, der Verlag 8. Mai GmbH und die Genossenschaft mit geheimdienstlichen Mitteln drangsaliert und im jährlichen Verfassungsschutzbericht als gesichert »linksextremistische«, also verfassungsfeindliche Strukturen gelistet. Gegen diese seit über 24 Jahren andauernde Praxis ist der Verlag 8. Mai nun juristisch vorgegangen und verlangt deren sofortige Unterlassung. Eine erste grundsätzliche Entscheidung des Berliner Verwaltungsgerichtes wird schon in den nächsten Wochen erwartet.
Alle Linken im Visier
Dabei muss jedem klar sein, dass es hier nicht nur um die junge Welt geht. Der Angriff gilt allen Personen und Organisationen, die marxistische Erkenntnisansätze nutzen. Gewerkschafter, Künstler, Wissenschaftler, Journalisten, Lehrende, auch linke Christen und Sozialdemokraten oder nicht wenige Gliederungen und Mitglieder der Partei Die Linke werden mit diesem aktuellen Ansatz des Geheimdienstes ins Visier genommen. Betroffen sind auch unsere Leserinnen und Leser sowie sehr viele von jenen, die es noch werden könnten. Dieser Angriff gilt allen, die mit bestehenden Verhältnissen nicht einverstanden sind und für Veränderung eintreten. Wenn diese perfide Attacke auf die Vernunft nicht abgewehrt wird, verschlechtern sich die Kampfbedingungen für alle konsequent linken Kräfte in Deutschland deutlich. Gemeinsam mit anderen fortschrittlich eingestellten Personen und Organisationen können wir dies aber verhindern.
Auf Veränderungen einstellen
Schon heute kostet uns dieser Kampf viel Kraft, Zeit und Geld, die uns für andere zentrale Aufgaben fehlen: Um die anstehenden Kostenentwicklungen stemmen zu können, müssen wir Relevanz, Reichweite und die Verkäufe der jungen Welt deutlich steigern! Dabei sind wir auch weiterhin auf die Unterstützung durch unsere Leserinnen und Leser angewiesen. Sie ist ein weiterer Grund dafür, dass wir trotz aller Probleme in der Zeitungsbranche relativ gut dastehen. Zwar gibt es immer wieder auch Auseinandersetzungen, Zweifel, Verärgerung über einzelne Aspekte unserer Arbeit – aber die junge Welt bleibt trotz aller Probleme und Schwächen unverwechselbar und gerade deshalb unverzichtbar. 75 Jahre nach der Gründung der Zeitung und 27 Jahre nach Entstehen der Verlag 8. Mai GmbH sind jetzt einige Weiterentwicklungen nötig, um den kommenden Anforderungen gerecht werden zu können. Deshalb wollen wir 2022 eine Reihe von strukturellen Änderungen umsetzen. Das betrifft im Verlag vor allem den Umbau der Bereiche Aktion und Kommunikation sowie die Umgestaltung der jW-Ladengalerie zu einer Kunstgalerie mit TV-Studio. Produktion und Gestaltung der Zeitung und anderer Verlagsprodukte sollen auf eine stabilere Grundlage gestellt werden. Redaktionell sind für den Onlinebereich einige Neuerungen vorgesehen, etwa die Einführung einer jW-App im Frühjahr. In unserer Printausgabe wird endlich eine Wissenschaftsseite eingeführt. Gerade der aktuelle Angriff der Bundesregierung auf unseren wissenschaftlichen Ansatz hat uns die Notwendigkeit dazu noch einmal sehr deutlich vor Augen geführt.
Feste arbeiten und feiern
Leider können wir coronabedingt nicht, wie ursprünglich geplant, unseren 75. Geburtstag im Februar mit einer großen Kulturveranstaltung feiern. Aber wie Sie sehen, haben wir auch im 76. Jahr unseres Bestehens viele Pläne: Aus unserer Vergangenheit schöpfen wir viel Kraft für die Zukunft! Und zum Feiern kommen wir dann doch noch: Für Mai ist ein Straßenfest geplant, und im Festzelt von jW und M & R beim UZ-Pressefest Ende August 2022 wird es ein besonderes Geburtstagsprogramm geben, wozu wir Sie schon heute herzlich einladen!
Wie Sie helfen können
Es gibt viele Möglichkeiten, uns bei der Umsetzung dieser Pläne zu helfen. Die wichtigste bleibt das Einwerben neuer Abonnements und der Kauf der Zeitung am Kiosk. Unsere Genossenschaft LPG junge Welt eG freut sich über neue Mitglieder oder jeden zusätzlich gezeichneten Anteil. Wichtig bleiben auch Spenden, etwa für den Prozesskostenfonds oder für die Finanzierung der Rosa-Luxemburg-Konferenz. Und das Aktionsbüro freut sich über jede Form der praktischen Unterstützung beim Bekanntmachen der Tageszeitung junge Welt, etwa durch Verteilaktionen. Für welchen Beitrag Sie sich auch entscheiden: Gemeinsam lassen wir es nicht zu, dass in diesem Land die Kräfte des Friedens und des Fortschritts behindert oder gar zum Schweigen gebracht werden!
Die Rosa-Luxemburg-Konferenz bietet Beiträge aus sieben Ländern. Spenden sind gefragt
RLK-Vorbereitungskollektiv
Seit Mittwoch wird die Ladengalerie der Tageszeitung junge Welt zum Aufnahmestudio umgebaut. Das Aktionsbüro kommt ins Schwitzen, denn die Umstellung von einer Präsenzveranstaltung mit Onlineübertragung zu einem Livestream ist doch komplexer als gedacht. Es muss noch an einigen Schrauben gedreht werden.
Aber als Zeitung für historischen Optimismus wissen wir, dass wir am 8. Januar ab 10.30 Uhr online sind. Spätestens, denn wir wollen auf die Eröffnungsband Skazka Orchestra nicht verzichten. Sie wird von der Rosa-Luxemburg-Statue aus ab 10.20 Uhr musizierend zum Aufnahmestudio wandern – begleitet von einer mobilen Kamera, die Ihnen die Bilder ins Haus schickt. Um halb elf wird dann die Kunstausstellung eröffnet.
Es geht also am Konferenztag schwungvoll los. Und Schwung wünschen wir uns auch bei den Unterstützerkarten und Spenden für die finanzielle Absicherung der XXVII. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz. Fast alle, die schon Karten für die Präsenzveranstaltung gekauft hatten, haben ihren Betrag gespendet und erhalten die entsprechenden kleinen Aufmerksamkeiten – wie die besonders layoutete »Eintrittskarte«, den Kühlschrankmagneten und das Buch »Die Pöhlands im Krieg«, passend zum Titel der RLK »Keine Krieg gegen Russland und China«. Wir bedanken uns herzlich dafür.
Aber – das müssen wir feststellen: Es reicht nicht. Wir stehen am Ende der Konferenz mit vielen zehntausend Euro in den Miesen, wenn die Spendenaktivität nicht noch deutlich zunimmt. Darum senden wir hier erneut ein Signal an die Leserschaft: Jede und jeder kann die Konferenz kostenfrei anschauen. An diesem Tag werden Beiträge aus sieben Ländern über das Netz verbreitet; alle sollen das wissen. Dafür spenden Sie bitte entsprechend Ihren Möglichkeiten. Laden Sie, wenn Sie wollen und die pandemische Lage dies zulässt, Gäste zum Zuschauen ein. Spenden Sie am Konferenztag oder gerne schon vorher. Wir danken herzlich.
Tageszeitung junge Welt - eine tägliche Waffe gegen Lügen und Kriegsvorbereitungen. Jetzt weitersagen!
jW Kommunikation
Noch jeder Angriffskrieg hat mit einer Lüge begonnen. Die junge Welt hat die westlichen »humanitären Interventionen« der letzten Jahre stets beim Namen genannt: Es handelt sich – ob beim Überfall auf Jugoslawien, beim Einmarsch im Irak und in Afghanistan oder jüngst in Mali – um imperialistische Angriffskriege. Doch was unseren Leserinnen und Lesern klar ist, erreicht längst nicht alle Menschen in diesem Land – tatsächlich erreicht es noch viel zu wenige, um die sich abzeichnenden Gefahren abzuwehren. Richtigstellung von Fake News über Russland und China ist mittlerweile eine tägliche Herausforderung geworden.
Wer in die bürgerlichen Massenmedien blickt, muss das Gefühl bekommen, kurz vor einem Angriff »aus dem Osten« zu stehen: Russland zieht Truppen »an der Grenze zur Ukraine« zusammen! China »missachtet die taiwanesische Flugverbotszone«! Das klingt alles alarmierend, doch ist es nicht einmal die halbe Wahrheit. Russische Truppen befinden sich zwecks Militärmanövern auf dem Gebiet ihres eigenen Landes, das ist das gute Recht einer jeden Nation. China hingegen soll beim Überfliegen des eigenen Territoriums gegen eine einseitig und willkürlich verhängte »Verbotszone« eines international nicht anerkannten Landes verstoßen, die sogar Teile des chinesischen Festlandes umfasst. Die Bundeswehr hingegen stellt sich, denselben Blättern zufolge, nur mutig diesen »Aggressionen« entgegen, indem sie deutsche Fregatten im Südchinesischen Meer patrouillieren lässt oder, wie am Dienstag gemeldet, eine »neue Kaserne in Litauen« bauen will. Weder das Südchinesische Meer noch Litauen gehören zum deutschen Staatsgebiet, das – so das Grundgesetz – durch die deutsche Armee geschützt werden soll.
Dieses Wissen zu teilen und weiterzugeben ist unser Ziel. Die junge Welt bekannter zu machen ist dabei hilfreich und ein wichtiger Schritt gegen Kriegsvorbereitungen. Dabei sind wir sicher: Eine gedruckte Zeitung bietet handfeste Vorteile. Das Forschungsinitiative E-Read (Evolution of Reading in the Age von Digitisation), in der sich 200 Wissenschaftler zusammengeschlossen haben, sieht das genauso. Sie stellten länderübergreifend fest, dass auf Papier gedruckte Informationen ein tieferes Verständnis fördern; vor allem lange, informative Texte blieben so besser im Gedächtnis. Und auch das folgende wissenschaftliche Resultat deckt sich mit unserer Erfahrung: Leser gedruckter Medien sind weniger anfällig für Fake News.
Wenn Sie, liebe Leserin und lieber Leser, dabei mithelfen wollen, Fakten gegen Fake News zu setzen, bietet sich das Aktionsabo zum 75. Geburtstag dieser Zeitung an: 75 gedruckte jW-Ausgaben für 75 Euro – zum Weiterempfehlen und Verschenken an Freunde, Verwandte und Nachbarn. Eine gute Maßnahme gegen die Verbreitung von Fake News, gleichzeitig ein Geschenk auch an die junge Welt. Am 8. Januar 2022 wird die XXVII. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz als kostenloser Livestream (jungewelt.de/rlk) unter dem Motto »Hände weg von Russland und China« stattfinden. Auch dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen.
Verschenken Sie ein Aktionsabo über 75 Ausgaben für 75 Euro unter jungewelt.de/75!
Die junge Welt dient als Handreichung für jung und alt
jW-Kommunikation
Vor dem Untergang der DDR war die Junge Welt das Zentralorgan der Freien Deutschen Jugend (FDJ) und wurde auch als eine Zeitung der Jugend wahrgenommen. »Wer jung ist, liest die Junge Welt«, hieß es damals, was allerdings ebenso für Junggebliebene galt, denn schließlich war sie die auflagenstärkste Tageszeitung im sozialistischen Deutschland.
Was in der DDR galt, trifft auch heute noch zu: Die Tageszeitung junge Welt ist ein Blatt für alle Generationen. Von den Problemen in Schule und Ausbildung oder über die Proteste der Jugendlichen bei Fridays for Future weiß die jW genauso zu berichten wie über Ungerechtigkeiten im derzeitigen Rentensystem. Das darf auch keineswegs verwundern, denn Ausbeutung und Unterdrückung machen nicht halt vor Alter, Geschlecht oder Herkunft.
Mit einem Abo über 75 jW-Ausgaben bekommt man mit, welche Themen für die Redaktion relevant sind und welchen Standpunkt sie dazu einnimmt. Wenn Sie jemanden in Ihrem persönlichen Umfeld kennen, die oder der sich für Themen wie Feminismus, Antifaschismus, Geschichte der Arbeiterbewegung und den Kampf um Frieden interessiert, machen Sie die Person auf das Aktionsabo zu unserem 75. Geburtstag aufmerksam. Die Artikel und Hintergrundberichte der Zeitung können als Diskussionsgrundlage dienen und für Debatten am Familien- oder Stammtisch sorgen. Hier kann der Austausch über aktuelle Ereignisse erfolgen, wie auch die Artikel aus der Geschichte zur Wissensvermittlung beitragen und helfen können, den Prozess und den Punkt in der Entwicklung zu begreifen. Denn das ist der beste Weg: Die junge Welt verschenken, damit dem Empfänger – und zugleich auch der Redaktion – ein Geschenk zum 75. Geburtstag der Zeitung (am 12. Februar 2022) machen!
Die junge Welt ist eine Zeitung für alle Generationen, das zeigt sich an den Aktivitäten, die sie über das reine Erstellen journalistischer Produkte hinaus entfaltet. Sei es bei der Teilnahme an diversen Pressefesten oder Messen, wo die Stände Anziehungspunkte für jung und alt sind. Besonders deutlich wird es bei den eigens organisierten Veranstaltungen wie der Rosa-Luxemburg-Konferenz. Im Programm wird die über 50 Jahre währende Praxis der politisch motivierten Berufsverbote gegen Linke thematisiert; andererseits kommt die Jugend mit einem eigenen Podium und ihren Themen für eine ganze Stunde zu Wort.
Bei Präsenzveranstaltungen war dies noch augenfälliger, als Brokdorf-Blockierer ihren Infostand neben der Jugendantifa aufschlugen. Und auch solche Geschichten kommen vor: Eine langjährige Leserin und RLK-Besucherin nimmt ihre Enkelin im Jahr 2020 mit zum politischen Jahresauftakt der deutschsprachigen Linken, was diese so begeistert, dass sie sich im nächsten Jahr als Helferin bewirbt und so die Veranstaltung unterstützt. Doch auch eine reine Onlineveranstaltung können Sie mit Ihren Kindern und Enkeln gemeinsam verfolgen. Schauen Sie dazu am 8. Januar auf jungewelt.de/rlk.
Verschenken Sie ein Aktionsabo über 75 Ausgaben für 75 Euro unter jungewelt.de/75!
Spenden für die online stattfindende Rosa-Luxemburg-Konferenz sind jetzt gefragt
RLK-Vorbereitungskollektiv
Zum richtigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung treffen ist nicht immer leicht, beim Umswitchen der Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz von einer Präsenz- in eine Onlineveranstaltung ist es gelungen. junge Welt und die RLK-Unterstützerorganisatoren haben so lange wie möglich an einer Präsenzveranstaltung festgehalten. Unser Ziel war es, allen Besucherinnen und Besuchern des Events endlich wieder ein Zusammenkommen und ein Wiedersehen zu ermöglichen. Schließlich haben wir – wegen der vierten Welle der Coronapandemie – am 11. Dezember die Reißleine ziehen müssen.
Aus den Verträgen mit der Max-Schmeling-Halle und weiteren Firmen kamen wir heraus – mussten dafür aber einige tausend Euro auf den Tisch legen. Das Kamerateam übernimmt nun weitere Aufgaben wie die Technik für die Simultanübersetzung und kostet daher mehr; es fallen Reisekosten für die vor Ort anwesenden Referenten und Künstler an – und, und, und. Wir bitten daher alle Käuferinnen und Käufer von Eintrittskarten für die Konferenz, diese wenn möglich in Unterstützerspenden umzuwandeln. Sie bekommen dafür, je nach Höhe des Kartenpreises, die Unterstützerkarte mit dem Motiv der Rosa-Luxemburg-Konferenz 2022 und einen Küchenmagneten mit selbiger Grafik (siehe Foto).
Wir rufen alle Leserinnen und Leser auf: Besucht unsere Onlineveranstaltung am 8. Januar; sie beginnt um 10.30 Uhr auf jungewelt. de. Der Zugang ist weiterhin kostenlos, eine Spende aber hoch willkommen. Machen Sie in Ihrem Bekanntenkreis Werbung für die Konferenz. Vielleicht können Sie auch (im Rahmen der jeweils gültigen Pandemiebestimmungen) Freunde zu einem gemeinsamen Schauen der Rosa-Luxemburg-Konferenz im Wohnzimmer einladen. Ein solches Zusammensein ist ein kleiner Ersatz für das von uns geplante große Treffen in der Max-Schmeling-Halle. Sie finden das Programm auf der Internetseite jungewelt.de/rlk. Dort können Sie unter dem Reiter »Spenden« ein Ihrem Geldbeutel entsprechendes Unterstützerset buchen.
Der Weg zum internationalen Livestream: jungewelt.de/rlk Unterstützertickets unter: jungewelt.de/rlk_2022_spenden
Politische Repression im Westen trifft einzelne, doch gemeint sind alle fortschrittlichen Kräfte
jW-Kommunikation
Der Fall des in Großbritannien inhaftierten Julian Assange steht wie kaum ein anderer für die Repressionen, die Whistleblower und andere sogenannte Staatsfeinde im vermeintlich freien Westen erfahren. Assange hatte ab März 2010 Informationen und Geheimdokumente zu US-Kriegsverbrechen veröffentlicht. Dieses »Kapitalverbrechen« können die USA nicht ungesühnt lassen und drohen ihm mit bis zu 175 Jahren Haft.
Dieser Fall zeigt, mit welcher Härte der Westen gegen Kritiker vorgeht, wenn diese die unangenehmen Seiten des Imperialismus aufdecken. Es geht dabei natürlich immer um Interessen: Während Julian Assange bestraft wird, werden sogenannte Dissidenten gefeiert, wenn sie in nichtwestlichen Staaten ganz ähnliche Dinge tun. Die Motivation ist klar: Schutz des eigenen wirtschaftlichen und politischen Systems.
Die Tageszeitung junge Welt berichtet seit Jahren ausführlich nicht nur über Assange, sie setzt sich auch für Solidarität mit ihm und anderen Inhaftierten ein. So auch bei Mumia Abu-Jamal: Der zunächst zum Tode verurteilte US-Journalist saß noch im Todestrakt, als seine erste wöchentliche Kolumne im Jahr 2000 in der jungen Welt erschien. Mumia hat in inzwischen mehr als 1.000 Beiträgen regelmäßig über den industriellen Komplex der Gefängnisse in den USA berichtet, um »die Mauern zwischen drinnen und draußen niederzureißen«.
Eine besondere Geschichte verbindet diese Zeitung mit der linken US-Professorin Angela Davis. An der Aktion »Eine Million Rosen für Angela Davis« beteiligten sich 1971 Tausende Leserinnen und Leser der Jungen Welt (in der DDR wurde der Zeitungstitel noch groß geschrieben). Zu Davis’ Geburtstag am 26. Januar sandten Jugendliche eine Flut von Postkarten und Rosen an die Bürgerrechtlerin, die damals im US-Knast einsaß. Davis wusste um die Bedeutung der internationalen Aufmerksamkeit für ihren Freispruch und dankte ihren Unterstützern später mit einem Besuch in der DDR.
Am 12. Februar 2022 feiert die junge Welt ihren 75. Geburtstag. Sie ist die einzige deutsche Tageszeitung, die konsequent Gegeninformationen zur vorherrschenden Darstellung der bürgerlichen Gesellschaft bietet. Auch deshalb erfährt sie selbst Repressionen: Seit 1998 wird sie vom Verfassungsschutz beobachtet und in den jährlichen Berichten der Behörde erwähnt – ein schwerwiegender Eingriff in die Pressefreiheit. Gegen diese Grundrechtseinschränkungen klagen junge Welt und der Verlag 8. Mai.
Unterstützen Sie diese Art der Berichterstattung mit unserem Aktionsabo: 75 Ausgaben der jungen Welt für 75 Euro. Das 75er-Abo eignet sich ideal als Geschenk für Freunde, Verwandte, Ihre Lieben und all jene, die sich nicht damit abgeben, dass die Überbringer unangenehmer Wahrheiten drangsaliert werden. Indem Sie ein Abo verschenken, tragen Sie dazu bei, Gegeninformationen zu verbreiten – und Sie machen Ihrer Zeitung ein besonderes Geschenk zum Geburtstag. Das Abo verlängert sich natürlich nicht automatisch und muss auch nicht separat gekündigt werden.
Aus dem Programm des Verlags 8. Mai: Hans Heinz Holz’ »Dialektik und Debatten« neu erschienen
jW-Ladengalerie
Im Verlag 8. Mai sind in den letzten Wochen drei Bücher erschienen: Michael Drievers Reise zu den Denkmälern von Karl Marx und Friedrich Engels in Deutschland, Stefan Siegerts Comic zu Leben und Werk von Marx – und neuerdings auch eine Artikelsammlung des Philosophen und Kommunisten Hans Heinz Holz.
Die junge Welt-Reserven sind der Leserschaft als eine Sammlung von jW-Artikeln in Broschürenform bekannt. Nun ist ein Buch mit 424 Seiten Umfang neu in dieser Reihe erschienen. Anlässlich des 10. Todestages von Hans Heinz Holz am 11. Dezember 2021 sind seine Beiträge für die jW-Thema-Redaktion und einige mehr in dem Buch »Dialektik und Debatten« versammelt worden. Im Kapitel »Debatten« legt Holz die Grundlagen marxistischer Politik offen – und zwar aus der Generalperspektive des historischen und theoretischen Gesamtzusammenhangs. Es sind Debatten gegen den in den 2000er Jahren agierenden, zur Sozialdemokratie strebenden früheren DKP-Parteivorstand. Seine durchdachten Positionen trafen das Gremium empfindlich, sind aber vor allem für ein breites, politikinteressiertes Publikum geschrieben: ein Grundkurs über Politik mit Klassenstandpunkt.
Holz verfügte über enzyklopädisches Wissen. Das demonstriert er in »Dialektik und Debatten« durch Beiträge zu Rechtsfragen, zu Problemen des Sozialismus, zu Fragen der Religion und Aspekten der Kunst. Schließlich widmet er sich komplexen Fragen der Dialektik – und das alles auf eine verständliche Art und Weise. Wer in diese Denkweise hineinschnuppern möchte, dem sind diese Beiträge sehr empfohlen.
Nach dem Erscheinen des Lenin-Denkmalbuchs von Carlos Gomes konnte erfreulicherweise Michael Driever für ein ähnliches Projekt mit Denkmälern für Marx und Engels gewonnen werden. Die meisten der insgesamt 82 dokumentierten Kunstwerke sind mit je zwei Farbfotos in Szene gesetzt, die übrigen begnügen sich mit einem. Leserinnen und Leser erfahren in den Texten viele Einzelheiten zum jeweiligen Kunstwerk. Und wer es kürzer gefasst möchte, kann auch die englischen Abstracts lesen.
Marx für alle! Das ist die Devise der jungen Welt. Daher ist nun Stefan Siegerts »Karl Marx geht um« im Verlag 8. Mai erschienen. Der Comicband wurde am vergangenen Donnerstag in der jW-Ladengalerie vorgestellt. Der Stream dazu ist auf dem Youtube-Kanal der jungen Welt zu sehen. Ein wunderbarer Band zu Leben und Werk von Karl Marx.
Hans Heinz Holz, 424 Seiten, 19,90 Euro
Michael Driever, Karl Marx, Friedrich Engels. Ihre Denkmäler in Deutschland, 184 Seiten, 22,90 Euro
Stefan Siegert, Karl Marx geht um, 168 Seiten, 22,90 Euro
Die RLK findet 2022 als digitale Veranstaltung statt
Redaktion, Verlag und Genossenschaft
Es war keine leichte Entscheidung, aber nun ist sie getroffen: Die XXVII. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz (RLK) am 8. Januar findet als digitale Veranstaltung statt. Anhaltend hohe Coronainfektionszahlen und verschärfte Hygienebestimmungen ließen keine andere Wahl, als den von junge Welt und zahlreichen Unterstützergruppen organisierten Jahresauftakt der deutschen Linken im virtuellen Raum statt in der Max-Schmeling-Halle in Berlin stattfinden zu lassen. Die Planungen für die Präsenzveranstaltung sahen ein Treffen unter 2G-Regeln vor. Allerdings bedeuten die aktuellen Vorschriften für die Organisatoren einen kaum zu bewältigenden Kontrollaufwand, für die Gäste eine stark eingeschränkte Bewegungsfreiheit in den Räumlichkeiten. Wie sich diese Woche herausstellte, sind die neuen Auflagen mit dem ursprünglichen Konzept unvereinbar.
Nun also online: Wie in diesem Jahr wird die ganztägige, von der Schauspielerin Esther Zimmering moderierte RLK aus der zum Sendestudio umfunktionierten jW-Ladengalerie in Berlin-Mitte ausgestrahlt. Kooperationspartner in ganz Europa und auf anderen Kontinenten übernehmen den Livestream. Unter dem Motto »Krieg und Leichen – die letzte Hoffnung der Reichen. Hände weg von Russland und China!« wird ein überaus spannendes Programm geboten. Erwartet wird u. a. der Vizevorsitzende der KP Russlands, Dmitri Nowikow. Er vertritt die zweitstärkste Partei der Russischen Föderation (sie erreichte bei den jüngsten Duma-Wahlen fast 19 Prozent) und wird über die Krise des Imperialismus sowie den daraus folgenden aggressiven Kurs der NATO gegenüber Moskau sprechen. Nowikow hat jW zudem exklusiv einen aufschlussreichen Grundsatzbeitrag zugesandt, der Ende Dezember im Blatt erscheint. Zugesagt haben ferner Juan Ramón Quintana aus Bolivien, ehemaliger Minister der Präsidentschaft unter Evo Morales, sowie Rosario del Pilar Pentón Díaz, Rektorin der Hochschule der Kommunistischen Partei Kubas. Geboten wird zudem ein umfangreiches Kulturprogramm, u. a. mit einem Beitrag des renommierten serbischen Filmregisseurs Srdan Golubovic (»Otac« – Vater, SRB 2020).
An der für 18 Uhr geplanten Podiumsdiskussion zum Thema »Wie wir den nächsten Krieg verhindern« nehmen Andrea Hornung (Vorsitzende der SDAJ), Martin Singe (Pax Christi, Sprecher von »Büchel ist überall – atomwaffenfrei.jetzt«) und Sören Pellmann teil, der bei den Bundestagswahlen für die Partei Die Linke ein Direktmandat in Leipzig gewonnen hat. Außerdem erwarten wir einen Vertreter bzw. eine Vertreterin aus dem Gewerkschaftsbereich sowie einen Vertreter bzw. eine Vertreterin vom antimilitaristischen Bündnis »Rheinmetall entwaffnen«.
Falls die Umstände es erlauben, wird es im Januar 2023 das von vielen ersehnte persönliche Wiedersehen in Berlin geben – in besagter Max-Schmeling-Halle in Prenzlauer Berg.
Die Tageszeitung junge Welt befindet sich in einer äußerst schwierigen Situation. Die Kosten für Druck und Vertrieb der Zeitung steigen enorm. Weil der Verlag die Abopreise auch weiterhin nur sehr vorsichtig anheben will, sollen mehr bezahlte Abonnements die notwendigen Mehreinnahmen bringen. Eine Option für diesen Weg ist die aktuelle Kampagne: Jeder kann sich 75 aufeinanderfolgende Ausgaben der jungen Welt für 75 Euro nach Hause liefern lassen. Und natürlich darf man so ein Spezialabo auch an Freunde und Bekannte verschenken. Diese Aktion läuft bis zum 12. Februar 2022. Das ist der Tag, an dem die junge Welt vor 75 Jahren zum ersten Mal erschien. Zu diesem Jubeltag wünschen wir uns von jeder Leserin, jedem Leser dieser Zeitung die Vermittlung eines solchen Aktionsabos. Deshalb finden Sie in dieser Ausgabe dafür auch einen Merkzettel.
Eine steigende verkaufte Auflage führt aber nicht nur zu mehr Erlösen, sondern auch zur erhöhten Relevanz der Zeitung. Das aber passt dem Inlandsgeheimdienst überhaupt nicht in den Kram. Weshalb er schon seit Jahren die junge Welt im Verfassungsschutzbericht zum »bedeutendsten und auflagenstärksten Medium im Linksextremismus« deklariert. In einer Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Partei Die Linke heißt es, dass der Zeitung wegen ihrer »Wirkmächtigkeit« der »weitere Nährboden« zu entziehen sei. Darin sehen der Verlag 8. Mai und die junge Welt gravierende Verstöße gegen die Presse- und Meinungsfreiheit, weshalb Klage vor dem Verwaltungsgericht erhoben wurde.
Mittlerweile hat die Gegenseite mit einem ausführlichen Schriftsatz geantwortet. Trotz 23jähriger geheimdienstlicher Verfolgung konnten aber keine stichhaltigen Beweise für die Unterstellungen vorgelegt werden. Darüber werden wir später ausführlich informieren. Heute sollen aus aktuellem Anlass nur zwei der aufgeführten Beweise dokumentiert werden. So wird der jW vorgeworfen, dass sie sich in einer Traditionslinie zur Zeitung der FDJ sehe. Das sei daran zu erkennen, dass sie im Jahr 2007 ihr sechzigjähriges Bestehen mit einer Beilage gefeiert habe. Außerdem könne das damit belegt werden, dass die junge Welt »in einer 2020 in der jW veröffentlichten Chronik (…) als erste Ausgabe diejenige vom 12.02.1947 benannt« habe (Beweismittel Nr. 3). Und damit soll »erwiesene Verfassungsfeindlichkeit« belegt werden?
Dann wäre auch die aktuelle Kampagne zum 75. Geburtstag der Zeitung ein Beleg dafür. Die erste Ausgabe der Jungen Welt erschien tatsächlich am 12. Februar 1947 in der damaligen Sowjetischen Besatzungszone. Natürlich ist sie heute kein Zentralorgan mehr und gehört einer Genossenschaft. Diese, aber auch Verlag und Redaktion, stehen dazu, dass die Geschichte der DDR zur Geschichte der jW gehört. Und betonen, dass bestimmte Traditionslinien bis heute bewusst weitergeführt werden. Dazu zählt eine konsequent antifaschistische Haltung. Wahrscheinlich ist es das, was den Verfassungsschutz so aufregt. Denn ein zentraler Vorwurf des Geheimdienstes in der aktuellen Klageerwiderung besteht darin, dass jW, so wörtlich, »Agitation gegen Imperialismus, Faschismus und Konterrevolution« betreiben würde. Der Inlandsgeheimdienst hat zwar vielfach nachgewiesen, dass konsequentes Auftreten gegen Faschismus seine Sache noch nie war. Das aber erklärt nur zum Teil, weshalb für ihn Antifaschismus ein Beweis für Verfassungsfeindlichkeit sein soll.
Rosa-Luxemburg-Konferenz 2022: Der Livestream als kollektives Erlebnis
Aktionsbüro
Nach beinahe zwei Jahren Pandemie war die Hoffnung groß: Die XXVII. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz sollte am 8. Januar 2022 nicht nur erneut als Livestream, sondern wieder als richtige Präsenzveranstaltung – diesmal in der Berliner Max-Schmeling-Halle – stattfinden. Der kollektive Jahresauftakt der Linken musste schließlich bereits in diesem Jahr ins Internet verlegt werden. Wir wissen nun: Auch bei der nächsten Konferenz wird es wieder so sein. Das Pandemiegeschehen eskaliert erneut, und der Schutz unserer Gäste, Unterstützer und Referenten sowie die Verordnungen von Bund und Land Berlin lassen uns keine Wahl.
Das hat Konsequenzen: Wir müssen das Tagesprogramm anpassen, die geplanten Kunstausstellungen für eine Onlinepräsentation umbauen, das Kulturprogramm entsprechend modifizieren. Auch alle Werbemittel müssen neu erstellt werden: Viele Materialien sind schon gedruckt und bei unseren Unterstützern. Wer bereits ein Unterstützerpaket erhalten hat, bekommt in den nächsten Tagen ein weiteres – mit aktualisierten Plakaten, Aufklebern und Flyern. Auch die Banner zur Konferenzbewerbung in den sozialen Medien beziehungsweise auf eigenen Homepages werden aktualisiert und auf der Webseite (jungewelt.de/rlk) zur Verfügung gestellt.
Wie die Veranstaltung als Livestream, auch ohne persönliche Anwesenheit, trotzdem zu einem kollektiven Erlebnis werden kann, haben wir schon bei der Konferenz im Januar 2021 erlebt – wir konnten bei weitem mehr Zuschauerinnen und Zuschauer vor den Bildschirmen begrüßen als gedacht. Die XXVII. Konferenz am 8. Januar 2022 soll an diesen Erfolg anknüpfen. Dazu erreichten uns bereits Vorschläge unserer Leserinnen und Leser: So zum Beispiel die Idee, das eigene Wohnzimmer während des Livestreams (10.30 Uhr bis ca. 20 Uhr am 8.1.2022) auch für andere Interessierte aus dem Freundes- und Bekanntenkreis zu öffnen – natürlich nur, soweit dies die pandemische Lage zulässt. Diesen Vorschlag kann man ausbauen und bekanntmachen: ob im Jugendraum, im Stadtteilzentrum oder in der eigenen Wohnung, ein größerer Monitor oder gar ein Beamer genügen, und das Programm kann mit Gleichgesinnten und neuen Interessenten zusammen verfolgt werden. Wir werden während des Livestreams natürlich wieder Möglichkeiten zur Interaktion bereitstellen, die in der Übertragung regelmäßig eingeblendet werden.
Auch eine reine Livestream-Veranstaltung kostet viel Geld – und uns fehlen die Einnahmen aus dem Kartenverkauf. Mit drei unterschiedlichen Spendensets zu 10, 20 oder 30 Euro besteht die Möglichkeit, eine symbolische Eintrittskarte zu erwerben, um die Konferenz zu unterstützen. Jede Bestellerin und jeder Besteller darf sich auf ein Dankeschön freuen - zum Beispiel einen unserer beliebten Kühlschrankmagneten mit Konferenzmotiv. Diejenigen, die ohne Gegenleistung spenden wollen, können uns einen Betrag ihrer Wahl auf das unten genannte Konto überweisen.
Am kommenden Mittwoch liegt der jungen Welt der Jahreskalender 2022 bei
Aboservice
Neben den vielen Themenbeilagen, gelegentlichen Büchern und Broschüren gibt die Tageszeitung junge Welt einen Jahreskalender heraus. Er erscheint immer Anfang Dezember und ist dieses Jahr der jW-Ausgabe vom 8.12. beigelegt. Er ist in der Leserschaft als nützlicher Begleiter durch das Jahr sehr beliebt. Der farbige Kalender im DIN-A-4-Format zeigt ein wenig, wo wir herkommen und wer wir sind: Er erinnert an die wichtigsten Persönlichkeiten für Frieden und Sozialismus in Deutschland. Wem das nicht reicht, der kann neben den Geburtstagen seiner Liebsten weitere Erinnerungstage eintragen: 2022 wäre die Stimme Afrikas, Miriam Makeba, 90 Jahre alt geworden; Alexandra Kollontai, die russische Revolutionärin und Botschafterin der jungen Sowjetunion, 150. Hannes Wader feiert im Juni seinen 80. Geburtstag.
Für die junge Welt bedeutet das Jahr 2022 Fest und Kampf zugleich. In Feierstimmung sind wir, weil die Zeitung am 12. Februar 2022 ihren 75. Gründungstag feiert, davon 43 Jahre als Zeitung der FDJ, fünf als kapitalistischer Betrieb und 27 weitere – bis heute – dann in Selbstverwaltung. Diese Geschichte wird mit den verschiedenen Logos der Zeitung auf dem Kalender nachgezeichnet. Kämpferisch wird das Jahr 2022 aber, weil die jW unter anhaltender Verfolgung durch den Verfassungsschutz arbeiten muss – und weil die eingereichte Klage dagegen noch nicht entschieden ist.
Alle Online- und Wochenendabonnenten sollten sich also die kommende Mittwochausgabe am Kiosk holen. Alle Gelegenheitsleser ebenso. Und für unsere Abonnenten bietet sich die Möglichkeit, die Zeitung im Bekanntenkreis zu empfehlen. Verkaufsstellen findet man unter jungewelt.de/kiosk. Das würde uns den Kampf erleichtern und die Festfreude steigern.
Seit 75 Jahren schreibt die jW über die Notwendigkeit einer guten und bezahlbaren Gesundheitsversorgung für alle
jW-Kommunikation
Seit nun zwei Jahren grassiert ein Virus, das vor allem Betroffene und jene, die das Gesundheitssystem am Laufen halten, an den Rand ihrer Kräfte bringt. In diesen Wochen ist eine neue Variante von SARS-CoV-2 namens Omikron aufgetaucht. Der Erreger findet allerbeste Voraussetzungen zur weltweiten Verbreitung.
Denn die bürgerlichen Regierungen der westlichen Staaten versagen, und die Solidarität innerhalb der Gesellschaften schwindet: Das Krankenhauspersonal und alle Lohnabhängigen, die im Gesundheitswesen arbeiten, sind überlastet; Betten sind knapp, die Entlohnung ist schlecht. Gleichzeitig werden die Impfpatente nicht freigegeben; die reichen Staaten können sich daher bevorzugt Impfstoffe beschaffen. Bürgerliche Medien verschleiern dieses Versagen – als ob man es nicht besser wissen könnte. Die Stimmen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die vor einer Katastrophe warnen, werden gekonnt ignoriert.
Wie das Thema sachlich beschrieben werden kann, zeigt die Tageszeitung junge Welt mit Berichten und Hintergründen zur Gesundheitspolitik und zur Pandemie und ihren sozialen Folgen. Dass diese sehr unterschiedlich spürbar sind, liegt nicht zuletzt auch an einem Gesundheitssystem, das privatisiert wurde und auf Profit ausgerichtet ist.
Gegenmodelle gab und gibt es. Die DDR hatte beispielsweise ein System von Polikliniken aufgebaut, das die medizinische Versorgung vor Ort gewährleistete. Drei Stunden Autofahrt bis zum nächsten Kreißsaal oder zur Rettungsstelle waren undenkbar. Ähnlich konsequent ging der sozialistische Staat mit der präventiven Krankheitsbekämpfung um. Doch auch heute gibt es Staaten, die die Vorsorge in den Mittelpunkt des Gesundheitssystems stellen: In Kuba und der Volksrepublik China hat die aktuelle Pandemie weit weniger schädliche Auswirkungen gehabt als in den imperialistischen Zentren. Was diese Staaten eint? Der Sozialismus.
Diese Themen spricht die Tageszeitung junge Welt in ihrer Berichterstattung an. Vielleicht kennen Sie Menschen, die im Gesundheitssystem tätig sind, von der Pandemie schwer getroffen wurden oder sich ganz einfach nicht mehr mit der chaotischen Lage abfinden und einen kritischen Blick darauf werfen wollen. Für diese sind die Inhalte der jW ein gutes Angebot. Schenken Sie ihnen ein Abo der jungen Welt über 75 Ausgaben für 75 Euro.
Am 12. Februar feiert sie ihr 75jähriges Bestehen. Das wäre ohne ihre Leserinnen und Leser nicht möglich. Das 75er-Abo ist nicht nur ein Geschenk für Ihre Lieben, sondern auch eines an die junge Welt, die sich seit Jahrzehnten konsequent mit essentiellen Fragen, wie der nach einer gerechten Gesundheitsversorgung auseinandersetzt. Das Abo verlängert sich nicht automatisch und muss nicht separat gekündigt werden.
Den Errungenschaften des kubanischen Sozialismus widmet sich eine Unblock-Cuba- Onlineveranstaltung am 4. Dezember
Unblock Cuba
Ausgerechnet das Land, das nicht nur eine Militärbasis, sondern auch ein Foltergefängnis auf Kuba betreibt, wirft dem sozialistischen Inselstaat Menschenrechtsverletzungen vor – eines von unzähligen Beispielen US-amerikanischer Doppelmoral. Doch auch westliche Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International, Parteien wie die Grünen oder herkömmliche Konzernmedien beteiligen sich willfährig an der Propaganda gegen Kuba. Um dem Aufklärung und Fakten entgegenzusetzen, nehmen Kuba-Soligruppen seit jeher den Tag der Menschenrechte am 10. Dezember zum Anlass. Nebenbei bemerkt: Ins Leben gerufen wurde dieser von genau dem Gremium, das alljährlich die Blockade Kubas durch die USA mehrheitlich für illegal erklärt – von der UN-Vollversammlung.
Um die neuesten Angriffsversuche auf den kubanischen Sozialismus zu parieren und die beteiligten Kuba-Gruppen zur Mobilisierung für den 10. Dezember einzuladen, veranstaltet das Unblock-Cuba-Organisationskollektiv am Sonnabend, den 4. Dezember, um 17 Uhr die Onlineveranstaltung »Menschenrechte in Kuba«. Menschenrechtsanwalt und Kuba-Kenner Eberhard Schultz beleuchtet den Kampf der Kubaner und stellt vor, was durch die Revolution erkämpft wurde und was die US-Blockade in Kuba für Schäden anrichtet. Einschätzungen und Hintergründe der aktuellen antisozialistischen Provokationen und die Rolle der EU hierbei liefert der Autor und Journalist Volker Hermsdorf.
Raven Jahns, selbst im Rahmen des Projekts »Tamara Bunke« der SDAJ in Kuba gewesen, gibt konkrete Beispiele aus dem dortigen Alltag wieder. Auch einen Rückblick auf die Unblock-Cuba-Aktion und Anregungen für Einsätze für den 10. Dezember bietet die Veranstaltung, die von der Vorsitzenden der Freundschaftsgesellschaft BRD–Kuba, Petra Wegener, moderiert wird. Verfolgen lässt sie sich bequem unter www.unblock-cuba.org.
Bezahlbares Wohnen – bezahlbare Zeitung: 75 jW-Ausgaben für 75 Euro
jW-Kommunikation
Wohnst Du noch, oder lebst Du schon? Der Werbespruch eines skandinavischen Möbelhauses muss denen, die sich mit Mühe eine Wohnung leisten können, wie Hohn in den Ohren klingen: An ein materiell abgesichertes Leben ist schließlich kaum zu denken, wenn mehr als die Hälfte des Lohnes für Miete draufgeht. Dementsprechend haben sich über eine Million Berliner im Oktober für den Volksentscheid »Deutsche Wohnen und Co. enteignen« ausgesprochen. Zum Bild gehört, dass die neue Berliner Oberbürgermeisterin Franziska Giffey angekündigt hat, den Volksentscheid im wesentlichen ignorieren zu wollen. Bild und B. Z. sehen gar den Sozialismus heraufziehen, wenn nur ein Mietendeckel die unverschämtesten Forderungen der Vermietermafia abwehrt.
Doch auch ohne Revolution könnten die Dinge besser laufen als auf dem deutschen Wohnungsmarkt. Wien macht es vor; mit dem größten Immobilienverwalter Europas, der komplett der Stadt gehört. Er hat noch nie Wohnungen verkauft, sondern stets neue gebaut: 220.000 Einheiten sind im Besitz der Stadt. Preissprünge oder Kündigungen sind ausgeschlossen; es werden nur unbefristete Verträge abgeschlossen. 62 Prozent der Wiener leben in geförderten oder kommunalen Wohnungen, sie zahlen zwischen fünf und neun Euro brutto pro Quadratmeter.
Die junge Welt, die im Februar 75 Jahre alt wird, begleitet die Kämpfe um bezahlbaren Wohnraum, aber sie ist auch Zeugin ganz anderer Wohnungsbauprogramme geworden: in der DDR, in der die Junge Welt 40 Jahre lang Zentralorgan der Freien Deutschen Jugend war. Etliche Neubauprogramme, zuletzt Mitte der 80er Jahre in Berlin-Marzahn, haben Hunderttausende günstige Wohnungen geschaffen. Nach der Annexion der DDR wurden viele davon, auch in Neu-Marzahn, kalkuliert »zurückgebaut«, ganze Blöcke wurden abgerissen. Diese Wohnungen fehlen heute.
Wer diese Zusammenhänge verstehen will, braucht die Tageszeitung junge Welt. Machen Sie sich, Ihren Verwandten und Freunden ein Geschenk – und der jW gleich mit: Zum Geburtstag der jungen Welt gibt es 75 Ausgaben für nur 75 Euro. Das Abo verlängert sich nicht automatisch und muss nicht separat gekündigt werden.
Aktionspakete zur Bewerbung der Rosa-Luxemburg-Konferenz bestellen
RLK-Vorbereitungskollektiv
Die Rosa-Luxemburg-Konferenz (RLK) kann als Forum für Linke verschiedenster Couleur dienen, sich zu begegnen und auszutauschen. Die Referate und die Diskussionen auf der Bühne tragen durch das kommende Jahr, geben Impulse für die politische Arbeit, dienen der Vernetzung von Gleichgesinnten und zeigen, dass wir nicht alleine sind im Kampf um eine bessere Welt. Diesen Effekt der RLK hat auch der Verfassungsschutz erkannt – er erwähnt die Konferenz in seinen jährlichen Berichten. Unter anderem dagegen klagt der Verlag 8. Mai.
Die Besucher der Konferenz kommen aus allen Bevölkerungsschichten und Regionen, aus Deutschland und dem Ausland. In der Stadt scheint Werbung für die Konferenz manchmal leichter von der Hand zu gehen, weil der Bäcker oder der Tabakhändler den Flyer auslegen oder das Jugendzentrum ein Plakat für die RLK aufhängen kann. Wo die dörfliche Infrastruktur durch Profitstreben und den Rückbau kommunaler Errungenschaften zerstört wurde, wo es keine Jugendzentren und Sportstätten mehr gibt, ist es weitaus schwieriger, die Konferenz zu bewerben. Leserinnen und Leser haben uns berichtet, dass sie die Plakate an ihrem Gartenzaun aufhängen, andere nutzen dafür ein Fenster mit Blick zur Dorfstraße. Auch ein Aufkleber am Briefkasten fällt (mindestens dem Postboten) auf. Die engeren sozialen Beziehungen auf dem Land können auch Segen sein, wenn man den Filialleiter der Sparkasse oder die Betreiberin der Postannahmestelle auf persönlichem Wege überzeugen kann, das Programm der Konferenz auszulegen. Über weitere kreative Ideen von unseren Leserinnen und Lesern sind wir gespannt; schicken Sie uns diese bitte an aktion@jungewelt. de.
Die Konferenzaktionspakete stellen die Kolleginnen und Kollegen des jW-Aktionsbüros zusammen. Denken Sie daran, dass viele tausend Bestellungen von jeweils einem Paket eine größere Fläche abdecken, als der Verlag auf herkömmlichen Werbewegen imstande wäre zu leisten. Und wer weiß, vielleicht gelingt uns so sogar die Umzingelung der Städte.
Die Bestellung der Aktionspakete bitte an aktionsbuero@jungewelt.de oder telefonisch unter 0 30/53 63 55 10
Als Fidel die DDR bereiste, und wo der Internationalismus heute steht
jW-Kommunikation
Es sei »eine Freundschaft, die sich bewährt hat«, titelte die Junge Welt am 27. Juni 1972 – damals noch mit großem »J« im Titel. Gemeint war die Völkerfreundschaft mit der sozialistischen Republik Kuba, Anlass war der Besuch einer Partei- und Regierungsdelegation, der auch Fidel Castro selbst angehörte. Sie reiste quer durch die DDR und besuchte während ihres neuntägigen Aufenthalts nicht nur das Brandenburger Tor, sondern auch die Leunawerke; Halle-Neustadt, Dresden und Rostock standen ebenfalls auf dem Programm.
Seine persönlichen Grüße an die Jugend übermittelte Fidel in einem handschriftlichen Brief an die Junge Welt, der auf der Titelseite der genannten Ausgabe groß abgedruckt war. Darin heißt es: »Nachdem wir diese unvergesslichen Tage in der DDR erlebt haben, kehren wir zurück mit dem vollen Vertrauen in die Zukunft unseres Brudervolkes, das bestärkt wird durch den internationalistischen und revolutionären Geist, den wir stets bei dieser prächtigen Jugend und den Pionieren gespürt haben, die erzogen werden auf der Grundlage der umfassenden Ideen von Marx, Engels, Lenin und Thälmann.«
Damals wie heute ist die Freundschaft und Solidarität mit Kuba von enormer Bedeutung. Denn der sozialistische Inselstaat steht nach wie vor unter starker Repression durch imperialistische Mächte, die seit nunmehr 60 Jahren mit einer Wirtschaftsblockade und anderen Mitteln versuchen, die Revolution aufzuhalten. Bereits 1961 brachte die Junge Welt ihre Empörung über das Vorgehen der USA in der sogenannten Schweinebuchtkrise zum Ausdruck: »Hände weg von Kuba«. Und die Aktualität ist geblieben. Erst am vergangenen Montag versuchten kubanische Systemgegner und ihre US-Unterstützer, Massenproteste zu initiieren. Obwohl der Hype um dieses Vorhaben von westlichen Medien aufgebauscht wurde, feierte die kubanische Bevölkerung am Montag friedlich die Wiedereinschulung von 1,6 Millionen geimpften Kindern, nachdem die Inselrepublik aufgrund des US-Embargos schwer unter der Coronapandemie gelitten hatte. Volker Hermsdorf berichtete in der jW-Mittwochausgabe darüber.
Vielleicht waren Sie damals, im Juni 1972, selbst noch jung und Leser der Jungen Welt, vielleicht fühlten Sie sich durch den Brief von Fidel angesprochen? Antikommunistische Hetze in bürgerlichen Medien, selbst in vermeintlich linken Publikationen, macht es heute immer komplizierter, Solidarität mit Kuba zu entwickeln. Wenn Sie etwas dagegen tun und Ihre Einstellung an Ihre Enkel und jüngeren Verwandten weitergeben wollen, dann verschenken Sie unser Aktionsabo anlässlich des 75. Geburtstags der jungen Welt (am 12. Februar 2022) und machen nicht nur dem Empfänger, sondern auch der Zeitung ein Geschenk: Für 75 Euro lassen sich 75 Ausgaben testen. Das Aktionsabo endet natürlich automatisch.