Mumia Abu-Jamal in der Urania
Linke sind winterfest. Dem Sturmtief »Daisy« zum Trotz sind am 9. Januar mehr als 1400 Interessierte zur XV. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz in der Berliner Urania gekommen. Die von der Tageszeitung junge Welt organisierte Großveranstaltung am Vorabend der traditionellen Luxemburg-Liebknecht-Ehrung hat sich mit der Zeit zum politischen Jahresauftakt entwickelt, Wildbad Kreuth auf links minus Personalquerelen. Man sieht und freut sich bei einem Glas Mojito, schaut sich an den unzähligen Büchertischen nach geistiger Nahrung um, diskutiert mit den Referenten …
Aus allen Regionen Deutschlands sind Besucher wie Unterstützer angereist, selbst aus den Nachbarländern und dem ferneren Baskenland, um Silvia Ayala (Honduras), Erika Baum (Berlin), Enrique Ubieta (Kuba), Pierre Levy (Frankreich) und Michel Chossudovsky (Kanada) zu hören (siehe jW vom 11. Januar 2010). Und dazwischen Musik, Musik, Musik. Die Tages-, wenn nicht Jahreslosung: »Wer nicht alles ändert, ändert gar nichts.« Klare Ansage, klare Aufgabe. Ran an die Arbeit.
Emotionaler Höhepunkt der diesjährigen Konferenz war ohne Zweifel das fünfzehnminütige Gespräch zwischen Mumia Abu-Jamal und dessen Verteidiger Robert R. Bryan. Der seit 1982 inhaftierte afro-amerikanische Publizist und Bürgerrechtler hatte aus dem Todestrakt von Waynesburg, Pennsylvania, während der Rede seines Rechtsanwalts angerufen. Bryan hielt auf der Bühne stehend sein Handy kurzerhand ans Mikro und schaltete damit seinen Mandanten live zur Rosa-Luxemburg-Konferenz. Tosender Applaus setzte ein, und immer wieder »Hoch die internationale Solidarität!«, als Mumias Stimme im überfüllten Kleist-Saal zu hören war. »That is ›sehr gut‹«, antwortete der (siehe jW vom 15. Januar 2010). Nicht wenige hatten Tränen in den Augen. Todesstille, als er sein Leben in der Todeszelle schilderte. Vierundzwanzig Stunden eingesperrt im badezimmerkleinen Käfig, seit fast dreißig Jahren, kämpfend gegen die drohende Hinrichtung, auch mit seiner wöchentlichen Kolumne in junge Welt.
Deutlich nach Konferenzende traf eine Gruppe Münsteraner in der Urania ein. 15 Stunden lang hatten sie sich im Bus gegen die Schneemassen nach Berlin durchgekämpft. Ihnen blieben Konzert und Demonstration am Sonntag. Für sie und alle anderen Interessierten gibt’s am 27. Januar in einer jW-Extrabeilage die Referate auszugsweise zum Nachlesen. Im März die ganze Konferenz wie gehabt als kompakte Broschüre. Und am zweiten Samstag im Januar 2011 sehen wir uns alle wieder auf der dann XVI. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz. Nicht alles nämlich muß geändert werden.
Aus allen Regionen Deutschlands sind Besucher wie Unterstützer angereist, selbst aus den Nachbarländern und dem ferneren Baskenland, um Silvia Ayala (Honduras), Erika Baum (Berlin), Enrique Ubieta (Kuba), Pierre Levy (Frankreich) und Michel Chossudovsky (Kanada) zu hören (siehe jW vom 11. Januar 2010). Und dazwischen Musik, Musik, Musik. Die Tages-, wenn nicht Jahreslosung: »Wer nicht alles ändert, ändert gar nichts.« Klare Ansage, klare Aufgabe. Ran an die Arbeit.
Emotionaler Höhepunkt der diesjährigen Konferenz war ohne Zweifel das fünfzehnminütige Gespräch zwischen Mumia Abu-Jamal und dessen Verteidiger Robert R. Bryan. Der seit 1982 inhaftierte afro-amerikanische Publizist und Bürgerrechtler hatte aus dem Todestrakt von Waynesburg, Pennsylvania, während der Rede seines Rechtsanwalts angerufen. Bryan hielt auf der Bühne stehend sein Handy kurzerhand ans Mikro und schaltete damit seinen Mandanten live zur Rosa-Luxemburg-Konferenz. Tosender Applaus setzte ein, und immer wieder »Hoch die internationale Solidarität!«, als Mumias Stimme im überfüllten Kleist-Saal zu hören war. »That is ›sehr gut‹«, antwortete der (siehe jW vom 15. Januar 2010). Nicht wenige hatten Tränen in den Augen. Todesstille, als er sein Leben in der Todeszelle schilderte. Vierundzwanzig Stunden eingesperrt im badezimmerkleinen Käfig, seit fast dreißig Jahren, kämpfend gegen die drohende Hinrichtung, auch mit seiner wöchentlichen Kolumne in junge Welt.
Deutlich nach Konferenzende traf eine Gruppe Münsteraner in der Urania ein. 15 Stunden lang hatten sie sich im Bus gegen die Schneemassen nach Berlin durchgekämpft. Ihnen blieben Konzert und Demonstration am Sonntag. Für sie und alle anderen Interessierten gibt’s am 27. Januar in einer jW-Extrabeilage die Referate auszugsweise zum Nachlesen. Im März die ganze Konferenz wie gehabt als kompakte Broschüre. Und am zweiten Samstag im Januar 2011 sehen wir uns alle wieder auf der dann XVI. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz. Nicht alles nämlich muß geändert werden.
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