»Das ist der sozialistische Weg«
Der erste Vortrag auf der XXVIII. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz – nach zwei Jahren coronabedingter Pause kann sie endlich auch wieder als Präsenzveranstaltung stattfinden – wird von dem Ökonomen Wen Tiejun von der Renmin-Universität in Beijing gehalten. Live zugeschaltet aus der Hauptstadt der Volksrepublik China erklärte er in seinem Beitrag »Die Krise der Globalisierung and Chinas strategische Wendung zur Ökologischen Zivilisation«, wie China die Krise in den 90er und 2000er Jahren nutzte, um seine Entwicklungsstrategie zu verändern. Die Krise führte u. a. zu einer verstärkten Konzentration auf zentralstaatlich organisierte Aktivitäten.
Gekennzeichnet war diese Phase in den USA und in China auf der Ebene von gegenseitigen Investitionen durch eine Finanzüberschusskrise. China löste dies damals durch das große Infrastrukturprogramm »Belt and Road Initiative«, das die Volksrepublik mit Afrika, Europa, aber auch Asien verbindet. Nach der Phase der Kooperation zwischen USA und China folgte durch die forcierte »Entkopplung« durch die USA in der Volksrepublik eine Hinwendung auf das Innere. Das Ziel sei vor allem eine »Revitalisierung des ländlichen Raums«, so Wen, die »Integration der städtischen und ländlichen Räume«. Wen sprach von einer »sozialistischen Art der Armutsreduktion«, eine gänzlich andere Strategie, als sie im Westen verfolgt wird. Das werde durch staatliche Investitionen gemacht, beispielsweise den Aufbau von Photovoltaikanlagen. Dabei seien die Bewohner der Dörfer die Eigentümer dieser Anlagen, »das ist der sozialistische Weg«, so Wen. (mik)
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