So wie ihr Vater
Wer kennt sein Porträt nicht? T-Shirts, Mützen, Schlüsselanhänger und auch die Hartplastikbecher hier auf der 28. Rosa-Luxemburg-Konferenz sind mit ihm geschmückt: Ernesto »Che« Guevara. Die Tochter des in Argentinien geborenen Revolutionärs der Kubanischen Revolution und Märtyrers, Aleida Guevara, steht ihrem berühmten Vater in nichts nach. Die Kinderärztin und Revolutionärin, die Mitglied der KP Kubas ist, schickte ein kraftvolles Grußwort an alle Teilnehmer der diesjährigen Konferenz und bedauerte, nicht vor Ort in Berlin sein zu können. »Mein Vater wäre kürzlich 98 Jahre alt geworden, und ihr in Berlin denkt an ihn. Das berührt mich«, sagt die Ärztin, die solidarische medizinische Arbeit unter anderem in Angola, Ecuador und Nicaragua leistete. »Der Kapitalismus zeichnet sich dadurch aus, dass er trennt. Wir kommen zusammen.«
Die Zuschauer im Saal hören gespannt zu, neigen sich nach vorne, als wäre Guevara auf dem Podium anwesend, nicht per Videobotschaft auf der Leinwand.
Es gebe Kriege zwischen Völkern und Menschen, die Brüder und Schwestern sein könnten. Und der Informationskrieg der USA schwäche uns alle, sagt Guevara eindrücklich und schaut in die Kamera. »Wir brauchen einen Frieden mit Würde.« Es sei nicht möglich, von Frieden zu sprechen, wenn Kinder sterben, weil die Ressourcen fehlen, sie zu heilen. »Diskutiert, analysiert – sucht nach Lösungen«, fordert sie von den Teilnehmern der Konferenz, von denen, die im Publikum sitzen, und von denen, die online zuschauen. (ae)
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