»Wie sonst nur Marx«
Interview: Christof MeuelerNomen est omen. Auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz am Samstag gibt es auch einen Kurzauftritt des Berliner Grips-Theaters, das eine kurze Szene aus seinem aktuellen Stück »Rosa« aufführen wird. Über das Luxemburg-Stück von Volker Ludwig und Franziska Steiof hieß es in dieser Zeitung, es sei »erfrischend und witzig«. Der Dramatiker, Autor und Leiter des Grips-Theaters Volker Ludwig, der gerade für sein Lebenswerk den »Faust«-Theaterpreis bekommen hat, wird auch anwesend sein und Fragen beantworten.
(jW)Wie muß man sich den »Chor der sozialdemokratischen Führung« vorstellen?
Tritt Rosa Luxemburg auch selber in dieser Szene auf?
Wie haben SPD und Linkspartei das Stück bislang aufgenommen?
Und die Theaterfreunde von der SPD haben ganz schön an diesem Stück geknabbert. Luxemburg ist ja nie ein Thema bei der SPD. Manche von der Linkspartei hatten nur einzuwenden, daß ihnen das Stück stellenweise zu unpolitisch ist. Wir interessieren uns ja nicht nur für die Politikerin, sondern auch für diese Frau und ihre Geschichte.
Politisch muß man sagen: Sie war eine konsequente Marxistin und ist weiterhin sehr aktuell. Ihre Definitionen des Kapitalismus haben sich derart bewahrheitet wie sonst nur die von Marx. Ihr Grundgedanke war der, daß man dem Kapitalismus nicht durch Reformen abschaffen kann, weil er ja auch nicht durch Gesetze eingeführt wurde.
Trotzdem beziehen sich verschiedene Strömungen der Linken auf sie. Aus ihren Zitaten sucht sich jeder raus, was er gerade will, um sich seine Rosa zusammenzubasteln. Sie war auch eine bestimmende Figur in der Studentenbewegung der sechziger Jahre. Ich wollte schon damals ein Stück über sie schreiben, aber das hat dann nie geklappt.
Kennen Sie andere Stücke über Rosa Luxemburg?
Samstag, 10.1.: Chor der sozialdemokratischen Führung. Szene aus »Rosa« vom Grips-Theater auf der Rosa Luxemburg Konferenz, Urania, Berlin
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