Busenfreunde
Von Rüdiger Göbel
Eine Handvoll Leute von der Rechtsaußenbewegung »Pro Deutschland« und der »Vereinigung der Opfer des Stalinismus« (VOS) war am Samstag Seit an Seit mit der früheren CDU-Bundestagsabgeordneten Vera Lengsfeld, knapp zwei Stunden vor dem Auftritt von Linke-Chefin Gesine Lötzsch auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz, vor der Berliner Urania aufmarschiert. Presse mit dabei. Es kam zu einer kurzen Rangelei mit Neonazigegnern, nach ein, zwei Minuten war der Spuk vorbei, die gewünschten Bilder waren im Kasten.
In mehreren Zeitungsberichten wird die Auseinandersetzung erwähnt, Springer macht sie zum Hauptthema der Konferenz: »Linksradikale verletzen SED-Opfer« schlagzeilt Bild am Montag. »Der Zoff um die Äußerungen zum Kommunismus von Linken-Chefin Gesine Lötzsch (49) ist eskaliert. Jetzt prügeln linke Chaoten auf Gegner der Politikerin ein.« Lengsfeld wird zitiert mit den Worten: »Ohne Vorwarnung schlugen Linksextreme zuerst auf die Männer ein.« Das Boulevardblatt meldet weiter: »Dann prügelten die Linksradikalen sogar auf die Frauen ein. ›Ein Vermummter trat mir mit Stahlkappenschuhen in den Bauch‹, sagt die DDR-Bürgerrechtlerin Lengsfeld zu Bild.«
»Pro Deutschland« selbst hat zwei Videos über den Heldenauftritt wider den Kommunismus ins Internet gestellt. Weder sind da Vermummte zu sehen noch eine verletzte Lengsfeld. Im Gegenteil: Die CDU-Politikerin steht unmittelbar nach der provozierten Auseinandersetzung mit ihrem Pappschild »Kommunismus 100 Mio TOTE« am Rand und lächelt.
Auch der Bericht der Polizei (»Zwischenfälle am Rand einer Veranstaltung«) hört sich weitaus undramatischer an als Bild und Lengsfeld: »Gegen 16 Uhr 20 gerieten Teilnehmer der Konferenz und Gegendemonstranten vor der Urania in Streit, der letztlich in eine Rangelei mündete. Polizeibeamte trennten die etwa zehn Streithähne sofort. (…) Nach Rücksprache mit den Anmeldern der beiden Gegenveranstaltungen verlegte der Polizeiführer die Kundgebungsorte in die Martin-Luther-Straße.« Anzumerken wäre hier: Wenn die Antifa gegen Nazis demonstriert, wird sie von der Polizei von vornherein auf Distanz gehalten.
Die ebenfalls zum Springer-Konzern gehörende Berliner Morgenpost meldete am Montag schließlich, der Verband VOS habe Strafanzeige gegen Lötzsch erstattet. »Sie soll nichts gegen eine Schlägerei an der Berliner Urania unternommen haben.« Die Linke-Chefin sprach in einer Stellungnahme von einer »absurden Strafanzeige«: »Ich habe über einen Hintereingang den Konferenzsaal betreten und verlassen. Dort war es ruhig. Mir ist von niemandem mitgeteilt worden, daß es einen Angriff gegen Demonstranten gab.«
In mehreren Zeitungsberichten wird die Auseinandersetzung erwähnt, Springer macht sie zum Hauptthema der Konferenz: »Linksradikale verletzen SED-Opfer« schlagzeilt Bild am Montag. »Der Zoff um die Äußerungen zum Kommunismus von Linken-Chefin Gesine Lötzsch (49) ist eskaliert. Jetzt prügeln linke Chaoten auf Gegner der Politikerin ein.« Lengsfeld wird zitiert mit den Worten: »Ohne Vorwarnung schlugen Linksextreme zuerst auf die Männer ein.« Das Boulevardblatt meldet weiter: »Dann prügelten die Linksradikalen sogar auf die Frauen ein. ›Ein Vermummter trat mir mit Stahlkappenschuhen in den Bauch‹, sagt die DDR-Bürgerrechtlerin Lengsfeld zu Bild.«
»Pro Deutschland« selbst hat zwei Videos über den Heldenauftritt wider den Kommunismus ins Internet gestellt. Weder sind da Vermummte zu sehen noch eine verletzte Lengsfeld. Im Gegenteil: Die CDU-Politikerin steht unmittelbar nach der provozierten Auseinandersetzung mit ihrem Pappschild »Kommunismus 100 Mio TOTE« am Rand und lächelt.
Auch der Bericht der Polizei (»Zwischenfälle am Rand einer Veranstaltung«) hört sich weitaus undramatischer an als Bild und Lengsfeld: »Gegen 16 Uhr 20 gerieten Teilnehmer der Konferenz und Gegendemonstranten vor der Urania in Streit, der letztlich in eine Rangelei mündete. Polizeibeamte trennten die etwa zehn Streithähne sofort. (…) Nach Rücksprache mit den Anmeldern der beiden Gegenveranstaltungen verlegte der Polizeiführer die Kundgebungsorte in die Martin-Luther-Straße.« Anzumerken wäre hier: Wenn die Antifa gegen Nazis demonstriert, wird sie von der Polizei von vornherein auf Distanz gehalten.
Die ebenfalls zum Springer-Konzern gehörende Berliner Morgenpost meldete am Montag schließlich, der Verband VOS habe Strafanzeige gegen Lötzsch erstattet. »Sie soll nichts gegen eine Schlägerei an der Berliner Urania unternommen haben.« Die Linke-Chefin sprach in einer Stellungnahme von einer »absurden Strafanzeige«: »Ich habe über einen Hintereingang den Konferenzsaal betreten und verlassen. Dort war es ruhig. Mir ist von niemandem mitgeteilt worden, daß es einen Angriff gegen Demonstranten gab.«
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