Die Konferenz läuft
Folkpunkiger Startschuss zur diesjährigen Rosa-Luxemburg-Konferenz: The Pokes spielen zuerst im Foyer der Berliner Urania und ziehen mit Gefolgschaft in den brechend vollen Saal ein. Schlangen stehen vor dem Eingang des Konferenzzentrums, alle Sitzplätze des Saals sind bereits besetzt, die Zuhörer drängen sich in den Gängen drumherum.
Dr. Seltsam eröffnet die Konferenz. »Je suis Charlie«: Die Teilnehmer gedenken der Opfer der Terroranschläge in Frankreich. Otto Köhler, Publizist und Autor der jungen Welt, hält den ersten Vortrag. Titel: »Ja, ich bin es, Thersites - Schmäher aller Kriege, ihrer Feldherrn, ihrer Propagandisten und ihrer Professoren«. Wenn schon der Opfer des Krieges in Afghanistan nicht im »Ehrenhain« der Bundeswehr in Potsdam gedacht werde, gehöre eine Gedenktafel ans Berliner Karl-Liebknecht-Haus, fordert Otto Köhler. Lauter Beifall. Köhler berichtet darüber hinaus von der Arbeit der Schriftstellerorganisation PEN: Köhler stellte während einer Sitzung des Verbandes den Antrag, dass sich die PEN-Mitglieder jeglicher Kriegspropaganda verweigern sollten. Der Antrag wurde abgelehnt. In die Organisation wurde stattdessen der Journalist Jörg Hafkemeyer aufgenommen, der Bundeswehroffizieren nun beibringe, wie Journalisten »über den Tisch gezogen werden«.
Gedenken an Werner Pirker
Stefan Huth, Mitglied der Chefredaktion, erinnert an Werner Pirker, der am 13. Januar letzten Jahres starb. Sein Tod ist ein schwerer Verlust für die Redaktion. Es ist die erste Rosa-Luxemburg-Konferenz ohne ihn. »Er hat ganz wesentlich mit seinen Analysen die junge Welt geprägt«, so Stefan Huth. Ein Gedenkband mit einigen seiner Texte ist erschienen, Titel: »Dialektik der Konterrevolution«. Mit großem Applaus gedenkt das Publikum Werner Pirkers.
(mme)
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