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Kuba bewegt

Hans Modrow und Volker Hermsdorf diskutieren über ihr neues Kuba-Buch und die neue Situation nach der Freilassung der Cuban Five
Lena Kreymnann (junge Welt) mit Hans Modrow (Mitte) und Volker Hermsdorf

»Hammer oder Amboss?« Über das von beiden unter diesem Titel erstellte Buch sprechen Hans Modrow, ehemaliger DDR-Ministerpräsident, und jW-Autor Volker Hermsdorf auf der Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin. »Junge Leute machen eine Revolution – junge Leute, die keine Kommunisten sind. Was passiert da eigentlich?«, beschreibt Modrow seine erste Faszination an der kubanischen Revolution. In der Folge kam es für Modrow zur näheren Beschäftigung mit »der herrlichen Insel«, die sich schließlich doch zum Sozialismus bekannte. Jahrzehnte später traf er auf den Journalisten Hermsdorf – der das riesige Fachwissen von Modrow erkannte und in Buchform brachte.
»In Kuba ist genau das geschehen, was ich in der DDR gerne gehabt hätte«, so Modrow. Aus den Fragen der Bürger würden Schlüsse gezogen, die Probleme des Staates ständig analysiert. Dies halte den kubanischen Sozialismus lebendig.
Auch im Moment sieht Modrow die Verhältnisse in Bewegung: Die Schritte der USA zu einer Normalisierung ihres Verhältnisses zu Kuba und das Schwanken europäischer Staaten in ihrer Ablehnung gegenüber dem Land seien dafür Indizien. Problematisch sei das nicht, so Volker Hermsdorf: »Es ist weiß Gott nicht so, dass Kuba hier zu Kreuze gekrochen ist.« Mit der Freilassung der »Cuban Five« und der Aufweichung der Blockade hätten die USA schließlich Forderungen der Kubaner erfüllt.
»Doch die deutsche Außenpolitik ist mehr dabei, diesen Prozess zu bremsen, als ihn zu gestalten«, warnt Modrow. Laut ihm ein sei dies ein hoffnungsloses Unterfangen. Er stellt fest: »Kuba bleibt gerade für Lateinamerika die Insel der Hoffnung.«

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