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Gegründet 1947 Donnerstag, 21. November 2024, Nr. 272
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Die ReferentInnen der XXVIII. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz

Noelle Hanrahan
Mumia Abu-Jamal
Anne Morelli mit Angela Davis
Jack Rasmus
Rosa Miriam Elizalde Zorrilla
Wen Tiejun
Aminata D. Traoré
Nikolai Platoschkin

Referentinnen:

Anne Morelli

Anne Morelli (geb. 1948) ist Historikerin und Honorarprofessorin an der Universität Brüssel (ULB). An ihrem Seminar »Historische Kritik« nahmen jedes Jahr mehr als tausend Studenten teil. Für sie verfasste sie das kleine Buch »Principes élémentaires de propagande de guerre« (Elementare Prinzipien der Kriegspropaganda), das zahlreiche Auflagen in französischer Sprache erlebte. Heute gilt es als »Klassiker« und ist in sieben Sprachen erhältlich.

Der breiten belgischen Öffentlichkeit wurde sie durch ihre Bücher über die Geschichte der Einwanderung nach Belgien (»Histoire des étrangers et de l’immigration en Belgique«) und der Auswanderung von Belgiern (»Les émigrants belges«), aber auch über die Mystifikationen der nationalen Geschichte (»Les grands mythes de l’histoire de Belgique«) bekannt. Kürzlich veröffentlichte sie in der größten belgischen Tageszeitung (Le Soir) einen Artikel, in dem sie die herrschende Russophobie verurteilte (»War Romain Rolland ein ›Putinist‹?« ).

Wen Tiejun

Wen Tiejun (geb. 1951) ist ein chinesischer Ökonom und spezialisiert auf Fragen nachhaltiger landwirtschaftlicher Entwicklung. Er lehrt als Professor unter anderem an der Renmin-Universität in Beijing und ist in verschiedenen beratenden staatlichen Gremien tätig. Er ist Autor zahlreicher Publikationen zu Makroökonomie, Ökologie als auch zu Themen bezüglich der Verhältnisse im ländlichen Raum in China. In englischer Sprache ist unter anderem 2021 sein Buch »Ten Crises. The Political Economy of China’s Development (1949–2020)« (deutsch: Zehn Krisen. Die politische Ökonomie der Entwicklung Chinas [1949–2020]) erschienen.

Aminata D. Traoré

Aminata Dramane Traoré (geb. 1947) ist eine malische Autorin und Menschenrechtsaktivistin. Zwischen 1997 und 2000 war sie unter dem Präsidenten Alpha Oumar Konaré Ministerin für Kultur und Tourismus in Mali. Sie hat unter anderem am Institut für Ethnosoziologie an der Universität Abidjan gelehrt (1974–1988) , als Studiendirektorin im Frauenministerium der Elfenbeinküste gearbeitet (1979–1988) und war Koordinatorin des UN-Entwicklungsprogramms für Wasserversorgung in Afrika (1988–1992). 2021 hat ihr die Stiftung Ethecon den »Internationalen Ethecon-Blue-Planet-Award« für ihren Einsatz für Migrationsfreiheit, Klimagerechtigkeit und gegen Militarismus verliehen.

Nikolai Platoschkin

Nikolai Platoschkin (geb. 1965) war von 1987 bis 2006 sowjetischer und russischer Diplomat. Er gründete 2019 die »Bewegung für einen neuen Sozialismus« Zwischen 1987 und 2006 war er an den Vertretungen in der Bundesrepublik und in den USA tätig. Danach arbeitete er als Professor für Geschichte an der Moskauer Geisteswissenschaftlichen Universität. Nach der Ankündigung, bei den Präsidentschaftswahlen 2020 zu kandidieren, wurde er nach einer Hausdurchsuchung unter Hausarrest gestellt und im Mai 2021 zu fünf Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Er ist Mitarbeiter seiner Frau, der Dumaabgeordneten Angelika Glaskowa.

Jack Rasmus

Jack Rasmus unterrichtet US-amerikanische Wirtschaftspolitik, Wirtschaftsgeschichte der USA und Geschichte des ökonomischen Denkens am St. Mary’s College in Moraga, Kalifornien. Er ist Autor mehrerer Bücher zur Weltwirtschaft, zuletzt erschien von ihm 2019 der Band »Alexander Hamilton and the Origins of the Fed«. Vor seiner Tätigkeit als Collegelehrer und Buchautor war Rasmus Ökonom und Analyst bei verschiedenen Marktforschungsunternehmen und davor wiederum aktiver Gewerkschafter in diversen Branchen. Er veröffentlicht regelmäßig Artikel etwa bei Telesur und Counterpunch und betreibt einen Blog auf jackrasmus.com.

Rosa Miriam Elizalde Zorrilla

Rosa Miriam Elizalde Zorrilla (geb. 1966) ist erste Vizepräsidentin des kubanischen Journalistenverbandes und des lateinamerikanischen Journalistenverbandes (Felap). Sie studierte am Raúl-Cepero-Bonilla-Institut in Havanna Journalistik, 2014 folgte dort ihre Promotion in Kommunikationswissenschaften. Von 1989 bis 2002 war sie bei Juventud Rebelde, der Tageszeitung des kommunistischen Jugendverbands Kubas, tätig, u. a. als Leiterin des Teams für Jugendfragen (1991), Chefredakteurin (1992–1993), stellvertretende Redaktionsleiterin und Verantwortliche für das Nachrichtenmanagement der Zeitung (1994–2002). Sie nahm an zahlreichen internationalen Veranstaltungen und Foren in Kuba und im Ausland als Expertin für digitale politische Kommunikation teil.

Noelle Hanrahan

Noelle Hanrahan ist Journalistin, Privatermittlerin und praktizierende Rechtsanwältin.
Sie befreite das erste Buch von Mumia Abu-Jamal namens »Live from Death Row« also »Leben aus dem Todestrakt« aus dem Gefängnis. Seit 30 Jahren produziert sie seine Radio Essays und ist zusammen mit Jennifer Beach Mitbegründerin von »Prison Radio«. Zudem ist sie die Produzentin der Dokumentation »Mumia: Long Distance Revolutionary« also »Mumia: Revolutionär über lange Distanzen«. 2020 veröffentlichte »Prison Radio« seine Trilogie und Hauptwerk »Murder Incorporated (Empire, Genocide & Manifest Destiny)«, zu deutsch »Mörder GmbH - Imperium, Genozid und Manifestiertes Schicksal« (Co Autor Stephen Vittoria). Sie war die Hauptorganisatorin des erfolgreichen zivilrechtlichen Prozesses »Bari vs. USA«, welcher kriminelle Machenschaften bis hin zum geplanten Mord an Judi Bari, durch das FBI, ATF und das Oakland Police Department aufdeckte. Bari war der Organisator von »Earth First!« und brachte Arbeiter und Umweltschützer zusammen, um Kaliforniens Wälder zu retten (www.redwoodjusticefund.org).
Hanrahan ist Spezialistin für Forschung und Interviews in zivil- und strafrechtlichen Verteidigungsfällen und ist eine lizensierte Privatermittlerin in Pennsylvania.
Sie hat einen Bachelor of Arts in der Stanford Universität absolviert und einen Master Abschluss in Strafverteidigung in Boston sowie einen Jura Doktortitel von der Juristische Fakultät Rutgers.

Podium:

Christin Bernhold

Christin Bernhold macht seit 15 Jahren vorrangig antimilitaristische Arbeit und ist seither entsprechend in der Friedensbewegung in Hamburg aktiv. 2010 war sie Mitgründerin des Hamburger Bündnisses »Bildung ohne Bundeswehr« (BoB). Seit einigen Jahren ist sie Mitglied im »Bündnis Marxismus und Tierbefreiung«. 2014 (nach dem Europaparteitag in Hamburg) trat sie aus der Partei Die Linke aus. Nach ihrem Studium der Wirtschaftsgeographie promovierte sie; ihre Dissertation trägt den Titel: »Globale Wertschöpfungsketten und ungleiche Entwicklung. Unternehmensstrategien und Klassendynamik im argentinischen Agrobusiness«.

Thilo Nicklas

Thilo Nicklas wuchs in Wriezen an der Oder und Leipzig auf. Der gelernte Baumaschinist ist seit 2002 Betriebsratsvorsitzender und Mitglied der Industriegewerkschaft Bauen–Agrar–Umwelt (IG BAU). Seit 2017 ist er stellvertretender Vorsitzender des IG-BAU-Bezirksverbandes Köln–Bonn, zudem ehrenamtlicher Richter am Arbeitsgericht Köln.

Sevim Dagdelen

Sevim Dagdelen, geboren und aufgewachsen in Duisburg, studierte Rechtswissenschaften in Marburg, Adelaide und Köln. Seit 2005 ist sie Mitglied des Deutschen Bundestags. In der 19. Wahlperiode (2017–2021) war sie stellvertretende Vorsitzende der Fraktion Die Linke im Bundestag (2017–2020). Dagdelen ist Mitglied in der Parlamentarischen Versammlung der NATO (NATO PV) und stellvertretendes Mitglied in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates. Sie ist zudem in diversen Verbänden Mitglied, u. a. im Bundesverband der Migrantinnen, den Naturfreunden und der Informationsstelle Militarisierung (IMI e. V.).

Melina Deymann

Melina Deymann studierte Theaterwissenschaft, Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Anglistik und machte im Anschluss eine Ausbildung als Buchhändlerin. Dem Traumberuf bereitete der Aufstieg eines Onlinemonopolisten ein jähes Ende. Der UZ kam es zugute: Seit 2017 ist sie bei der Wochenzeitung der DKP tätig, zuerst als Volontärin, heute als Redakteurin für internationale Politik und Kultur sowie als Chefin vom Dienst. Ihre Liebe zum Schreiben entdeckte sie bei der Arbeit für die Position, das Magazin der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend.

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