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»Krieg vom Westen aufgezwungen«

Aminata Dramane Traoré (Mali) zu den Militäreinsätzen in der Sahelzone
»Wir müssen gemeinsam aufstehen«: Aminata Traoré auf der #RLK23

»Der Krieg in Mali wurde uns vom Westen aufgezwungen«: Das Urteil von Aminata Dramane Traoré über den seit 2013 von Frankreich in der Sahelzone geführten Militäreinsatz ist eindeutig. Für die Menschenrechtsaktivistin und ehemalige Kulturministerin von Mali geht es den ausländischen Kräften bei diesem Konflikt nicht um die Bekämpfung des »Dschihadismus«, wie sie es behaupten, sondern um die Sicherung von Rohstoffen.

»Frankreich ist nicht bereit, auf die Ressourcen des afrikanischen Kontinents zu verzichten, darunter Erdöl, Uran, Gold und andere strategische Ressourcen, die es nicht selbst produziert«, so Traoré. Insbesondere jetzt treffe das zu, wo sich Frankreich – in Folge der Sanktionen gegen Russland – in einer drastischen Energiekrise befinde.

Paris wird in Mali besonders von Berlin unterstützt, erklärte Traoré weiter. Die BRD habe aktuell im Rahmen der UN-»Stabilitätsmission« Minusma mehr als tausend Soldaten im Land stationiert. Traoré kritisiert vor allem auch den rassistischen Charakter der westlichen Militäroperationen in Mali. Als Beispiel dafür zitierte sie den französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der auf dem G7-Gipfel 2017 in Hamburg sagte: »Die Entwicklung des afrikanischen Kontinents ist eine zivilisatorische Herausforderung, weil Frauen dort noch sechs bis sieben Kinder bekommen.«

Die malische Menschenrechtsaktivistin ist aber nicht hoffnungslos angesichts dieser Lage. »Wir haben die einmalige Gelegenheit, das Netz der Lügen, das zu diesem Abstieg in die Hölle geführt hat, weiter zu zerlegen«, erklärte Sie zum Abschluss ihrer Rede. »Wir müssen gemeinsam aufstehen und die Gesellschaft, Afrika, die ganze Welt neu gestalten!« (rsch)

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