Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Grußbotschaft von Mumia Abu-Jamal

»Der Blick in die Welt zeigt ein weiteres Mal das Spektakel des Krieges, eines kolonialen Krieges gegen eine weitgehend unbewaffnete Bevölkerung«, sagte der US-amerikanische Bürgerrechtler Mumia Abu-Jamal in seiner Grußbotschaft an die XXIV. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz zum Nahostkonflikt. Der Krieg in Gaza erinnere ihn an die überwältigende Übermacht des US-Militärs in Afghanistan und im Irak. Dennoch hätten Krieg und Besatzung dort ein Desaster hinterlassen. Nicht nur seien die Gesellschaften der beiden Länder zerstört worden. Auch die USA hätten ihre Ziele nicht erreicht. Das zeige, dass es eine Grenze der militärischen Macht gebe, schloss Abu-Jamal.

Die beiden Kriege der USA sowie ihrer Verbündeten in Afghanistan und im Irak seien aber auch in anderer Hinsicht lehrreich. Vor allem dem Irak-Krieg von 2003 seien riesige Proteste in der ganzen Welt vorausgegangen. Es sei zwar offensichtlich, dass die Menschen, die damals auf die Straße gingen, recht hatten. Dennoch hätten die Proteste, so gigantisch sie waren, keinen Erfolg gehabt. Sie müssten daher in Zukunft noch größer sein. »Die Macht gewährt keine Zugeständnisse ohne Forderungen«, betonte Abu-Jamal. »Also stellt Forderungen und baut darauf auf!«

Auch dieses Jahr wurde die Botschaft Abu-Jamals, der seit nunmehr mehr als 40 Jahren in Pennsylvania inhaftiert ist, von der Initiative Prison Radio übermittelt. In der Moderation wurde daran erinnert, dass der Gesundheitszustand des heute 70jährigen schlecht ist und er nach wie vor in Einzelhaft festgehalten wird. Auch würden Beweise, die seine Unschuld belegen, von der US-Justiz weiter nicht beachtet. Abu-Jamal werde weggeschlossen, um die Illusion von der US-Demokratie aufrechterhalten zu können, wie in der Moderation Julia Wright hervorhob. (jW)

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