Programm der 30. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz
Das letzte Gefecht – Wie gefährlich ist der Imperialismus im Niedergang?
Der Konferenztitel erinnert an die Zeilen »Auf zum letzten Gefecht! Die Internationale erkämpft das Menschenrecht« aus der weltbekannten Hymne von 1871. Doch während die darin beschworene Revolution zur Befreiung der Arbeiterschaft und zur Errichtung des Sozialismus hierzulande nicht absehbar ist, werden wir im Weltmaßstab Zeugen des Aufstiegs des globalen Südens, allen voran der Volksrepublik China. Die multipolare Weltordnung eröffnet Chancen zur Abschüttelung neokolonialer Fesseln und politischer Abhängigkeiten. Unsere Referentinnen und Referenten zeigen aber auch auf, dass die Herrschenden in den imperialistischen Zentren den Verlust von Macht und Privilegien nicht kampflos hinnehmen, sondern auch auf die faschistische Karte setzen und der US-geführte westliche Block zum großen Krieg rüstet. Ein dritter Weltkrieg aber könnte zum »letzten Gefecht« der Menschheit werden.
Gesamtmoderation: Gina Pietsch (Schauspielerin, Sängerin)
Vorträge ab 11. 00 Uhr
Verlust von Hegemonie und Unipolarität des Westens an den Beispielen Afrika und Nahost-Konflikt
Kwesi Pratt (Ghana), Sozialistische Bewegung von Ghana
Europa als Zielscheibe für den nächsten großen Krieg
Clare Daly (Irland), Politikerin, Ex-Mitglied des EU-Parlamentes
Wieso KI den Niedergang des Imperialismus noch gefährlicher macht und weshalb KI den Neuaufbau einer anderen Gesellschaft erleichtern könnte
Dietmar Dath (Deutschland), Journalist, Schriftsteller
Ihre Lösung der Probleme: Krieg und Faschismus
Yücel Demirer (Türkei)
Eine andere Lösung der Probleme: Europäische Friedensordnung
Peter Mertens (Belgien), Generalsekretär der PTB-PVDA (Partei der Arbeit)
Grußbotschaft
von Mumia Abu-Jamal (USA), Autor, politischer Gefangener, eingeleitet durch
Jennifer Black (USA), Aktivistin aus der Bewegung (angefragt)
Manifestation
Für eine Welt der Solidarität!
Unblock cuba! Free Palestine!
Solidelegationen aus verschiedenen europäischen Ländern
und Gästen aus Kuba und Palästina
Jugendpodium
Alle Räder stehen still?
Reallohnverluste, Preissteigerungen und ein Ausbildungsgehalt, von dem man kaum leben kann? Währenddessen werden nicht nur bei VW, Thyssen-Krupp und bei der Bahn Zehntausende Stellen abgebaut und Betriebe geschlossen. In diesen Zeiten ist der Kampf um höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und kürzere Arbeitszeiten um so wichtiger. Mit den Tarifrunden in der Metall- und Elektroindustrie und im Öffentlichen Dienst sowie der anstehenden Tarifrunde bei der Bahn wird die Arbeiterklasse sich diesem Kampf stellen. Dabei sind unsere wirksamsten Mittel gegen das Kapital Streiks, aber auch gegen diese wird immer häufiger hart vorgegangen. Gemeinsam mit Gewerkschaftsaktiven wollen wir über Perspektiven und Chancen der anstehenden Tarifrunden sprechen.
mit: Vertretern und Vertreterinnen diverser Gewerkschafts- und Jugendverbände
Kulturprogramm
Hannes Zerbe Jazz Orchester
Hannes Zerbe (Deutschland) Komponist, Pianist
Ezé Wendtoin (Burkina Faso), Musiker
mit special guest Mal Élevé (Deutschland)
Ausschnitt aus dem Theaterstück »CLARA Z – Kämpfen, wo das Leben ist«
Clara Zetkin wurde bekannt als Frauenrechtlerin und Kommunistin. Sie war eisern in ihren Prinzipien und mütterlich im Umgang mit ihren Mitmenschen. Als Politikerin setzte sie sich unermüdlich für Frieden und Freiheit der Völker ein und trat als entschiedene Kritikerin des Kapitalismus auf. Tauchen Sie ein in das Leben dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit, die ihren Kampf der Befreiung der Frau und der Arbeiterschaft widmete. (Text & Regie: Anja Panse)
Kulturpodium
Die israelische Linke und der Gazastreifen 1967 und 2024
Ein Gespräch mit Eran Torbiner (Israel), linker Aktivist und Koordinator des Archivs der Linken in Israel: Kampf für Gerechtigkeit, Gleichheit und Frieden mit Filmen und historischen Dokumenten.
Mit Susann Witt-Stahl, Chefredaktion Melodie & Rhythmus
18.30 Uhr, Podiumsdiskussion
Kriegstüchtig? Nie wieder! Wie stoppen wir die Aufrüstung in Deutschland?
Seit Ausrufung der »Zeitenwende« erleben wir einen rapiden reaktionär-militaristischen Staatsumbau mit dem erklärten Ziel der Bundesregierung, das Land bis 2029 »kriegstüchtig« zu machen. Waffenschmieden wie Rheinmetall verdienen Milliarden an der Hochrüstung der Bundeswehr während diese frei von Hemmungen um Rekruten um Kanonenfutter wirbt und die Wehrpflicht wieder in der Diskussion ist. Durch die geplante Stationierung von gegen Russland gerichteten US-Mittelstreckenraketen droht Deutschland zum Zentrum eines großen Krieges zu werden. Mit Vertreterinnen und Vertreter aus Parteien, Gewerkschaften und außerparlamentarischen Initiativen wollen wir Aufgaben und Perspektiven der Friedensbewegung diskutieren.
mit:
Petra Erler (ehem. Staatssekretärin in der Regierung de Maizière)
Günter Verheugen (ehem. EU-Kommissar,Sozialdemokraten für den Frieden)
Mark Ellmann (GEW-Gewerkschafter, DKP-Friedensarbeit)
Ulrike Eifler (Sprecherin BAG Betrieb und Gewerkschaft, Vorstand Die Linke)
N.N. (Vertreter/in von Rheinmetall entwaffnen) (angefragt)
Moderation: Nick Brauns, Chefredaktion junge Welt
20.00 Uhr, Abschluss
Gemeinsames Singen der Internationale
Konferenzsprachen: Englisch, Spanisch, Türkisch, Deutsch (Simultanübersetzung)
Fiesta zum Schluss (ab 20.00 Uhr) bei den Soliständen mit Life-Musik
Sonderveranstaltung am Sonntag, den 12. Januar in der jW-Maigalerie (14 Uhr):
Kämpfer der Internationalen Brigaden, antizionistische Aktivisten und Kriegsdienstverweigerer – ein Treffen am Schneidetisch in Tel Aviv
Aufführung von Videos über revolutionäre Sozialisten in Israel und Diskussion mit Eran Torbiner, Filmemacher, linker Aktivist und Betreiber der Archiv-Webseite »Documenting the Left«. Mit Susann Witt-Stahl, Chefredaktion Melodie & Rhythmus
Änderungen vorbehalten.
Abonnieren Sie den Konferenz-Newsletter