Herausgeber von Evrensel Kültür fordert breite Front gegen Faschismus und Krieg
Aydın Çubukçu, Herausgeber der türkischen linken Monatszeitschrift Evrensel Kültür, warnt als Redner der Rosa-Luxemburg-Konferenz eindringlich vor der Kriegspolitik der Regierung in Ankara, die sich vor allem in den kurdischen Gebieten der Türkei gegen die eigene Bevölkerung richtet, aber längst nicht mehr auf diese Gebiete begrenzt ist. »Alle Sozialisten und Demokraten sind verpflichtet, sich zusammenzuschließen und diesen Krieg zu stoppen«, sagt Çubukçu. Die Türkei bewege sich in Richtung Faschismus. Der Mittlere Osten sei von verschiedenen islamistischen Terrororganisationen durchsetzt, verschiedene imperialistische Strömungen kämpften gegeneinander. Die ganze Welt stehe vor dem Abgleiten in eine Katastrophe. Eine breite linke, demokratische Front müsse sich dagegen stellen, die Rolle der Arbeiterklasse sei zentral. In der momentanen Situation sei es auf den ersten Blick Luxus, über Kunst und Kultur zu reden. Sie könnten aber auch »Waffen« im Kampf gegen Faschismus, Imperialismus und Krieg sein. Themen wie die Rechte von der Frauen, Kinderrechte, Umweltschutz oder sogar Tierrechte sollten darüber nicht vergessen werden, so der Mitbegründer der Partei der Arbeit (EMEP).
Aydın Çubukçu wurde in Sivas geboren und studierte ab 1968 an der Fakultät für Kommunikation der Universität Ankara. Er war 1968er Aktivist in der Türkei und Vorstandsmitglied der Devrimci Gençlik Federasyonu (Föderation der Revolutionären Jugend).
Im März 1972 wurde er zum Tode verurteilt. Nachdem er drei Jahre im Şirinyer Militärgefängnis inhaftiert war, wurde er in das Militärgefängnis in Mamak verlegt. Von der 1974 erlassenen Generalamnestie wurde er ausgenommen. Çubukçu wurde 1991 nach 19 Jahren Haft entlassen und gilt als der am längsten eingesperrte Gefangene in der Türkei.
Çubukçu ist Mitbegründer der Partei der Arbeit (EMEP) und des Fernsehsenders Hayat Televizyonu. Er ist Herausgeber der Bücher »Dialektischer Materialismus in der Theorie und Aktion«, »Logik und Dialektik« und »Unsere 68er«. Zur Zeit ist er ebenfalls Herausgeber der Zeitschrift Evrensel Kültür.