Sechs Teams aus dem Osten, mit Jena, Chemnitz, Plauen und Titelverteidiger Zwickau vier aus der Regionalliga Nordost, kämpften am vergangenen Sonnabend um den Gerd-Schädlich-Pokal.
Vor Jahrzehnten, zum Beginn meiner Fanlaufbahn, konnte ich eine Winterpause der Fußballiga kaum aushalten, diese schier endlose Zwischen-den-Jahren-Tristesse.
Mannschaften, die auf gleichem Niveau und mit ähnlicher Taktik spielen, neutralisieren sich manchmal. Heraus kommen Fußballspiele, die niemand braucht.
Letzten Freitag war ich zum ungefähr vorletzten Mal im Hoolywood, in dieser Institution für zeitlose englische Bekleidungsmarken. Leider wird der Laden in der Berliner Schönhauser Allee 44 zum Jahresende schließen.
Für zwei Trainer ist die Drittligasaison seit Sonntag vorerst Geschichte: Pavel Dotchev von Erzgebirge Aue wurde gefeuert, auch Unterhachings Coach Marc Unterberger musste seinen Hut nehmen.
Vier Wochen lang ist Shane Robinson (65) aus dem australischen Brisbane im Fußballosten unterwegs, um Sportplätze und Stadien aufzusuchen und Leute zu treffen.
Normalerweise freut sich aber der gastgebende Underdog auf seine erlauchten Besucher. So wie vergangenen Sonntag der Sechstligist SV Tapfer 06 Leipzig aus dem Nordosten der Stadt auf den Drittligisten Erzgebirge Aue.
Einiges in einem Rutsch erledigen, dachten sich mein Sohn und ich, und visierten die Dauerausstellung in den Musei Vaticani an, um danach ein Fußballturnier der vatikanischen Truppen zu besuchen.
Während am Freitag die Sonne schien und man am Strand von Warnemünde an lauschiger Ecke hätte denken können, der Sommer wäre zurückgekehrt, waberte am Samstag morgen suppiger Nebel über der Hansestadt Rostock.
Wie aufregend und schön Drittligafußball sein kann, zeigte am letzten Sonntag die Partie zwischen Dynamo Dresden und Rot-Weiss Essen. Noch nie hatten die Gäste in der Dynamo-Hochburg gewinnen können.
Beim Wörtchen Unterklasse denke ich momentan nicht unbedingt an eine niedere Liga, sondern eher an die Unfähigkeit der Entscheidungsträger, ein Stadion wie das im Berliner Jahn-Sportpark zu erhalten.
»Eigentlich kann ich gar nicht so weit schießen«, gab Thore Jacobsen zu Protokoll, nachdem er aus über 60 Metern einen gefühlvollen Schuss ins Bielefelder Gehäuse zum Tor des Monats gezimmert hatte.
»Ich will immer soviel erleben und werde doch immer nur breit«, heißt es bei Sportsfreund Sven in einem Song. Davon kann so mancher Fan ein Lied singen.