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Aktuell

  • 16.12.2022 19:30 Uhr

    Sturz eines Hoffnungsträgers

    Weltpremiere in Berlin: »Oh, Jeremy Corbyn: Die große Lüge« am 15. Januar
    RLK-Vorbereitungskollektiv
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    Jeremy Corbyn, ehemaliger Parteivorsitzender der Labour-Partei, am 15. Januar 2022

    Jeremy Corbyn galt für Millionen überwiegend junger Linker als Hoffnungsträger. Wie kaum ein anderer westeuropäischer Politiker stand der ehemalige Chef der britischen Labour-Party für eine neue sozialistische Perspektive. Sein Beharren auf linken Standpunkten sollte ihn das Amt des Parteivorsitzenden kosten und zwischenzeitlich sogar zum Parteiausschluss führen. Eine Allianz aus Parteibürokraten, dem rechten Flügel der Labour-Party und anderen Reaktionären überzog Corbyn mit einer Schmutzkampagne aus Antisemitismusvorwürfen und Antikommunismus.

    Der britische Filmemacher Christopher Reeves beschäftigt sich in seinem neuen Dokumentarfilm »Oh, Jeremy Corbyn: Die große Lüge« mit den Hintergründen des Politskandals. Auf der XXVIII. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz am 14. Januar 2023 in Berlin haben wir die Ehre, Ausschnitte des Films vorzustellen. Die Weltpremiere des Films wird am Tag nach der Konferenz, dem 15. Januar, um 14 Uhr im Berliner Kino Babylon, ganz in der Nähe der jW-Maigalerie und des jW-Ladens, stattfinden. Im Anschluss wird es eine Diskussionsrunde zum Film mit Gästen aus England geben. Die Tickets für die Premiere sind begrenzt, unsere Leserinnen und Leser können ihren Vorsprung nutzen und ab sofort im junge Welt-Shop Eintrittskarten erwerben (jungewelt-shop.de). Außerdem macht es Sinn, das ganze LL-Wochenende entsprechend zu planen und eventuell einen Zug später am Sonntag nach Hause zu nehmen – um 17 Uhr werden Film und Diskussionsrunde beendet sein.

    Eine Besprechung von »Oh, Jeremy Corbyn: Die große Lüge« finden Sie in der heutigen Ausgabe im Feuilleton der jungen Welt (Seite 10). Weitere Informationen zum Film und das ganze Programm der kommenden Rosa-Luxemburg-Konferenz finden Sie heute beigelegt – oder unter ­jungewelt.de/ rlk!

    Tickets für die Filmvorführung können Sie über folgenden Link erwerben (oder an der Kinokasse vor Ort): https://www.jungewelt-shop.de/RLK-2023

  • 16.12.2022 19:50 Uhr

    Es gibt noch Tickets – und einen Livestream

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    Die XXVIII. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz findet am 14. Januar 2023 im Berliner Kongresshotel »Mercure MOA« statt – und der Kartenverkauf läuft gut. Wenn Sie noch Karten für eine Teilnahme an der Konferenz bestellen möchten, greifen Sie schnell zu, und bestellen Sie Ihr Ticket über unseren Onlineshop unter ­junge­welt-shop.de/RLK-2023 – oder rufen Sie uns an unter 0 30/53 63 55 68. Sie haben die Möglichkeit, aus verschiedenen Preisklassen auszuwählen.

    Weiterhin wird die gesamte Konferenz wie in den vergangenen Jahren wieder als Livestream gesendet werden. Wenn Sie es nicht nach Berlin schaffen oder unser Ticketkontingent aufgebraucht ist, laden wir Sie herzlich zum Stream ein – am 14. Januar unter ­jungewelt.de! Wir wollen 20.000 Endgeräte als Zuschauer im Livestream begrüßen. Wer uns dabei helfen möchte, Konferenz und Stream zu bewerben, kann unter ­jungewelt. de/rlk unsere Aktionspakete mit nützlichem Infomaterial bestellen.

  • 13.12.2022 19:30 Uhr

    »Es braucht Aktionen in Schule, Uni und Betrieb«

    SDAJ widmet sich auf Rosa-Luxemburg-Konferenz den Auswirkungen der Inflation auf die Jugend. Ein Gespräch mit Marie-Luise Freudenberg
    Jan Greve
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    SDAJ-Demonstration für eine gerechte Bildungspolitik (München, 26.2.2021)

    Bei der Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz am 14. Januar 2023 wird es wieder das Jugendpodium der SDAJ geben. »Inflation trifft Jugend – Widerstand als Antwort« lautet das Thema. Wie wirken sich die aktuellen Preissteigerungen auf junge Menschen aus?

    Auch wenn der Begriff nicht schön ist: Wir sind nun mal Geringverdiener. In der Ausbildung bekommen viele junge Menschen zu wenig Lohn, und die Mehrheit der Studierenden muss arbeiten gehen, um den Lebensunterhalt zu sichern. Bei Schülern ist es noch deutlicher, die mehr oder weniger vom Gehalt ihrer Eltern abhängig sind. Zweitens: In den öffentlichen Einrichtungen wie Schule oder Universität, in denen wir einen Großteil unseres Alltags verbringen, wird etwa mit Verweis auf steigende Heizkosten erheblich eingespart und gekürzt. Kurzum: Wir haben weniger Geld, und unsere Interessen werden zumeist ignoriert.

    Die aktuelle Entwicklung trifft Jugendliche, die in den vergangenen bald drei Jahren in Folge der Coronamaßnahmen keinen normalen Alltag hatten.

    Während der Pandemie wurden viele Freizeitmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen eingeschränkt. Dieser Trend ist noch lange nicht gestoppt, es fehlt an Geld. Zudem bestehen Lerndefizite von Schülern, die über längere Zeit nur Onlineunterricht hatten, fort. Zu Hause auf engem Raum zeitgleich mit seinen Geschwistern pauken – mit normalem Lernen hat das nichts zu tun.

    Ihre Antwort auf diese Probleme lautet Widerstand. Wie soll der konkret aussehen?

    Zunächst müssen wir feststellen, dass der Widerstand noch nicht so groß ist, wie es wünschenswert wäre. Viele haben noch nicht erkannt, dass es Profiteure der aktuellen Preissteigerungen gibt. Wir wollen aufzeigen, dass es hier um eine Klassenfrage geht. Widerstand braucht es in der Schule, in der Uni, im Betrieb. Ein Beispiel: Unistreiks und Hörsaalbesetzungen, wie es sie in Darmstadt gegeben hat. Dort protestierten Studierende gegen Pläne, die Lehre nur digital stattfinden zu lassen – und gleichzeitig streikten Unibeschäftigte für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne.

    Wie kontrovers geht es bei Debatten innerhalb der SDAJ zu? Nicht zuletzt der Ukraine-Krieg hat gezeigt, dass einige sich als links verstehende Gruppen plötzlich Waffenlieferungen befürworten.

    Im Verband gibt es dazu keine Kontroversen: Wir wollen keine Aggressionen seitens der NATO, keine Waffenlieferungen – und vor allem keine 100 Milliarden Euro für ein »Sondervermögen« der Bundeswehr. Das Geld wäre besser im Sinne der Jugendlichen investiert.

    Zuletzt wurde im Zusammenhang von »Jugend« und »Widerstand« viel über die Proteste der »Letzten Generation« gesprochen. Was halten Sie von deren Zielen und Aktionsformen?

    Wir werden uns nicht auf die Straße kleben, das ist klar. Unser Ziel ist es, die breite Masse zu erreichen, durch Gespräche und Aktionen in Schule, Uni und Betrieb sowie auf der Straße. Auch wir kämpfen gegen die Naturzerstörung und sehen die Notwendigkeit, dass Umwelt- und Arbeiterbewegung Hand in Hand gehen, beispielsweise im Zuge der Transformation der Produktion oder in Tarifrunden im Nahverkehr. Dafür sind allerdings Aktionsformen nötig, die die Beschäftigten miteinbeziehen. Mit der Razzia gegen Aktivistinnen und Aktivisten der »Letzten Generation« am Dienstag soll Widerstand gegen Umweltzerstörung insgesamt diskreditiert werden. Das kritisieren wir deutlich.

    Zurück zur Rosa-Luxemburg-Konferenz: Nachdem auch das Jugendpodium coronabedingt zuletzt nur über Onlinestream verfolgt werden konnte, werden am 14. Januar 2023 wieder rund 3.000 Menschen in Berlin vor Ort sein. Welche Bedeutung hat das für die SDAJ?

    Es ist grandios, die Konferenz wieder richtig erleben zu können. Endlich mit Genossinnen und Genossen zusammenkommen, sich austauschen und ein starkes Signal des Widerstands senden – darauf freuen wir uns sehr!

  • 09.12.2022 19:30 Uhr

    Kunst und Kultur gegen Krieg

    Die Rosa-Luxemburg-Konferenz am 14. Januar 2023 wird mit Ausstellungen, Musik und der Ankündigung einer Filmpremiere aufwarten
    RLK-Vorbereitungskollektiv
    Nicolás Miquea
    Nicolás Miquea auf der XXII. Rosa-Luxemburg-Konferenz 2017 in Berlin

    Die 28. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz wird die wichtigste aller bisherigen sein: Mit ihr soll ein deutliches Signal für die Verhinderung des dritten Weltkrieges gesendet werden! Dafür wollen wir 3.000 Personen in Berlin versammeln – und viele Menschen vor mindestens 20.000 Endgeräten über den Lifestream erreichen. Dafür haben wir ein hochkarätiges politisches Programm mit internationalen Gästen zusammengestellt. Am Kulturprogramm feilen wir noch.

    Die Konferenz orientiert auf kommende Höhepunkte, weshalb der 50. Jahrestag des Putsches gegen die Allende-Regierung in Chile eine tragende Rolle spielen wird: Am 11. September 1973 putschte der faschistische General Pinochet blutig gegen die sozialistische Regierung. Es folgten keineswegs Sanktionen – vielmehr wurden bestehende (mit denen die Regierung Allende geschwächt werden sollte) umgehend aufgehoben. CDU-Generalsekretär Bruno Heck fand die Verhältnisse im zu einem KZ umgewandelten Fußballstadion in Chiles Hauptstadt, in dem viele Menschen ermordet wurden, »bei sonnigem Wetter recht angenehm«. Dort wurde auch der chilenische Sänger Víctor Jara gemartert und am 16. September 1973 erschossen. Ihm zu Ehren soll in Berlin ein Gedenkkonzert stattfinden. Zwei der Beteiligten, Pablo Miró und Nicolás Miquea, werden das Projekt auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz vorstellen – auch mit Liedern von und über Víctor Jara.

    Linke Klassenkämpfer kann man auch anders aus dem Verkehr ziehen. Gegen den ehemaligen Vorsitzenden und Hoffnungsträger der britischen Labour Party Jeremy Corbyn lief 2017 eine beispiellose Schmutzkampagne, die ein Parteiausschlussverfahren zur Folge hatte. Progressive Filmemacher haben es sich zum Ziel gesetzt, diese »größte Lüge in der politischen Geschichte Großbritannien« aufzudecken. Dabei herausgekommen ist der sehr gut gemachte Dokumentarfilm »Oh, Jeremy Corbyn: Die große Lüge«. Geplant ist, die Weltpremiere am Sonntag, den 15. Januar, nachmittags in Berlin durchzuführen und tags zuvor Ausschnitte auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz vorzustellen. Genaueres können wir in den nächsten Tagen in der jungen Welt mitteilen. Es lohnt sich also auf jeden Fall, dieses Wochenende in Berlin zu verbringen. Allerdings sollte man sich rasch ein Konferenzband zur Teilnahme sichern: die ersten 1.100 sind verkauft.

  • 09.12.2022 19:30 Uhr

    »Die Leute erwarten den Sozialismus zurück«

    Über Abgeordnetenarbeit in Südsibirien, den Krieg in der Ukraine und die Angst des Westens vor einer Wiederkehr der Sowjetunion. Ein Gespräch mit Nikolai Platoschkin
    Arnold Schölzel
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    »Freiheit für Platoschkin«: Anhänger der Bewegung »Für einen neuen Sozialismus« versammeln sich vor dem Moskauer Gagarinski-Bezirksgericht, während Nikolai Platoschkin der Urteilsverkündung in seinem Fall wegen Anstiftung zum Aufruhr und Desinformation beiwohnt (19. Mai 2021)

    Für dieses Interview erreiche ich Sie in der Altairegion, buchstäblich am geographischen Mittelpunkt Asiens. Sie sind mit politischer Arbeit befasst, obgleich Sie im Mai 2021 in Moskau wegen angeblicher Anstiftung zu Unruhen zu fünf Jahren Haft auf Bewährung verurteilt wurden und keine Wahlämter ausüben dürfen. Bestimmte Tätigkeiten sind aber gestattet?

    Ich erhielt nur die Auflage, mich einmal im Monat bei der Polizei zu melden. Das tue ich auch. Ansonsten gibt es keine Beschränkungen. Offiziell bin ich jetzt Referent der Duma-Abgeordneten Angelika Glaskowa, die Mitglied der Fraktion der Kommunistischen Partei der Russischen Föderation, KPRF, ist – und meine Frau. Sie kandidierte bei den Parlamentswahlen 2021 auf der KPRF-Liste für drei föderale Gebiete: die Republik Altai, die Region Altai und die Republik Tuwa, d. h. für Südsibirien an den Grenzen zu Kasachstan, der Volksrepublik China und der Mongolei. Wir sind in jedem Monat drei Wochen in Moskau und eine Woche hier in der Region – wobei wir weniger politisch arbeiten, sondern vielmehr den normalen Aufgaben von Volksvertretern nachgehen. Wir treffen uns mit der Bevölkerung, mit Regierungsbeamten und manchmal auch mit der Staatsanwaltschaft, wenn wir vermuten, dass sie eingeschaltet werden muss. Es ist der Versuch, die Probleme der Menschen an Ort und Stelle zu lösen. Das gelingt in vielen Fällen. Wenn nicht, weil zum Beispiel Gesetzesänderungen nötig sind, bringen wir in Moskau entsprechende Vorlagen ein.

    Der Altai gilt als ein besonders malerisches Gebirge, seine Reservate wurden als »Goldene Berge des Altai« 1998 von der UNESCO in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen. Wie muss man sich die wirtschaftliche und soziale Lage in einem solchen Gebiet der Russischen Föderation vorstellen?

    Dazu muss man wissen: Südsibirien war ein Teil der sowjetischen Kornkammer. Die Region besteht aus zwei Teilen: dem Gebirge – das heute ein Touristenmekka ist, weil es wirklich sehr schön und vielfältig ist und viele archäologisch interessante Stätten aufweist – sowie dem Flachland nördlich davon. Das gehörte zu dem »Neuland«, das für die Getreideproduktion ab 1954 in der Sowjetunion unter den Pflug gebracht wurde. Hier wächst der beste Weizen der ganzen Föderation, weil die Vegetationsbedingungen ideal sind: Im Sommer ist es nicht so heiß wie im Süden Russlands und im Winter nicht so kalt wie im Norden Sibiriens. Hier werden jährlich einige Millionen Tonnen Weizen höchster Qualität produziert. In der Sowjetunion gab es zudem in dieser Gegend verschiedene Fabriken. Zum Beispiel wurde hier im Altai ein spezieller Traktor für schwere Böden entwickelt und hergestellt. Von dem einst riesigen Werk sind aber nur Ruinen übrig, ähnliche Entwicklungen gibt es auch woanders. Das ist der Grund, warum meine Frau und ich für die Wiederherstellung der Industrie eintreten. Es schmerzt mich, wenn wir hier im Foyer eines Kulturhauses in einem Dorf stehen, eines großen Gebäudes, wie ich es in Deutschland nicht in Großstädten gesehen habe. Die Sowjetunion hat nicht nur für Arbeit gesorgt, sondern auch für Unterhaltung und Kultur.

    Das erinnert mich an das Schicksal von DDR-Kulturpalästen …

    Das ist vergleichbar. Früher haben Betriebe oder Kolchosen diese Häuser unterhalten und außerdem für oft kostenlose Wohnungen gesorgt.

    Wovon leben die Menschen heute?

    Das ist das entscheidende Problem. Die Einkommen sind nicht nur im Altai sehr niedrig, hinzu kommt der Verfall der sozialen Infrastruktur. An den Bezirkskrankenhäusern gibt es in der Regel kaum Spezialisten etwa für Herzkrankheiten, weil sie in Großstädte ziehen, in denen sie mehr verdienen. Die Einkommensunterschiede sind sehr groß. Wir kämpfen dagegen auch mit unseren Gesetzesvorhaben. Aber für die Menschen hier ist es schwierig, sehr schwierig – sie leben nicht, sie überleben. Das betrifft Schulen, Krankenhäuser, niedrige Löhne und vor allem: Es gibt keine sicheren Arbeitsplätze.

    Moskau, die föderale Regierung kümmert das nicht?

    Auch in der Altairegion herrscht die Regierungspartei »Einiges Russland«, aber mit ihr rechne ich nicht. Wir Kommunisten schlagen eine landesweite Steuerreform vor, weil gegenwärtig ein Großteil der Steuereinnahmen nach Moskau geht. Die Behörden in den Regionen, etwa die für Bildung oder Gesundheit, sind unterfinanziert, sie benötigen mehr Freiraum für Gestaltung. Die Lohnsteuer ist die größte Einnahmequelle des Staates, aber Gehälter und Beschäftigung sind niedrig. Wir haben immerhin erreicht, dass für Ärzte im Altai von Moskau 720 Millionen Rubel (rund 11,7 Millionen Euro, jW) extra bereitgestellt werden. Das ist eine beachtliche Summe, jeder Arzt hier erhält jetzt im Monat 10.000 Rubel (rund 160 Euro, jW) mehr. Diese Steuerreform haben wir bereits vorgelegt.

    Sind das Gründe, warum die KPRF bei den Parlamentswahlen 2021 fast 20 Prozent erreicht hat?

    Wir sind damals zum Beispiel in Altaidörfer gegangen, in denen noch nie ein Abgeordneter aufgetreten war. Uns war egal, ob 20 oder 120 Leute kamen – wir versuchten einfach, mit ihnen zu reden, ihre Probleme kennenzulernen. Ich bin sehr froh, dass die Bevölkerung hier den Kommunisten mehr als 30 Prozent der Stimmen gab, darunter meiner Frau. Sie hat sich auf Dorfmärkte gestellt und wurde erstaunt gefragt, ob sie die aus dem Fernsehen sei, die jetzt Flugblätter verteilt.

    Ihre Frau und Sie haben Anfang 2019 die Bewegung »Für einen neuen Sozialismus« gegründet. Warum?

    Ich bin seit Jahren in den großen russischen Fernsehkanälen als Experte aufgetreten und setzte mich dort für die Neuauflage des Sozialismus auf Grundlage unserer Erfahrungen ein. Er muss nach meiner Überzeugung demokratisch sein, und es muss mehrere Parteien geben, damit wir bei einem Wahlsieg nicht einschlafen. Zudem braucht es kleine Betriebe und – wie man in Deutschland sagt – einen Mittelstand; der Staat muss nicht Friseurläden oder Kantinen betreiben. Das kostet nur Steuergeld für Subventionen. Aber die Dinge, von denen das Leben der Bevölkerung abhängt, muss der Staat übernehmen. Da darf es nicht um Gewinn gehen, sondern darum, Güter und Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen.

    Leute, die auch so denken, haben in vielen Städten Klubs gegründet, in denen ich als geistiger und politischer Anführer gesehen wurde. Es gab keine Struktur, ich wurde vielmehr immer wieder zu Vorträgen eingeladen. Damals war ich Lehrstuhlleiter an der Moskauer Universität für Geisteswissenschaften und reiste praktisch an jedem Wochenende in eine andere Stadt. Das bedeutet: Die Leute erwarten, dass der Sozialismus auf legalem Weg in unserem Land zurückkommt. Selbst das Wort Sozialismus war bis dahin verpönt – und nun trat einer für dessen Wiederaufbau auf. So kam es, ganz spontan.

    Danach begann 2020 die Repression: Hausdurchsuchung, 349 Tage Hausarrest und schließlich am 19. Mai 2021 der Prozess?

    Ich nehme an, die Regierung war überrascht, als da jemand aus dem Nichts kam. Wir hatten kein Geld, keine Organisation, dennoch gab es bei meinen Auftritten Hunderte, sogar Tausende Zuhörer. Und da hieß es, der Platoschkin könne sich vielleicht entschließen, für das Präsidentenamt zu kandidieren. Das bedeutet in unserem Land schon etwas. 80 Prozent waren für Putin, alle anderen lagen bei zwei bis drei Prozent, lauter bekannte Namen. Und nun kam einer, den ein Jahr zuvor niemand gekannt hatte. Heute glaubt selbstverständlich niemand in Russland, dass ich als Wissenschaftler und ehemaliger Diplomat zu Massenunruhen aufgerufen habe. Der Vorwurf ist lächerlich.

    Aber auch gefährlich. Am Tag der Verhandlung hatten Sie Ihre Sachen fürs Gefängnis gepackt und ins Gericht mitgenommen.

    Die Staatsanwaltschaft hatte dafür plädierte, mich zu sechs Jahren Haft zu verurteilen. Deswegen kam ich mit Gepäck zur Urteilsverkündung. Ich bin den vielen tausend Menschen dankbar, die der Staatsanwaltschaft zu meinem Fall unzählige Briefe geschrieben haben. Ich kannte und kenne diese Leute nicht, aber auch jetzt noch passiert bemerkenswertes. In einem Altaidorf sagte mir ein Mann, den ich zum ersten Mal sah: »Wissen Sie, als das Urteil kam und Sie auf freien Fuß gesetzt wurden, habe ich geweint. Und ich bin 80 Jahre alt.«

    Seit 2014 herrscht in der Ukraine Krieg, in den die russische Armee seit dem 24. Februar eingreift. Worin sehen Sie die Ursachen des Krieges?

    Im Zerfall der Sowjetunion 1991. Wir schätzten das damals nicht richtig ein, aber die UdSSR war ein einzigartiger Staat. In ihr lebten Letten und Jakuten, Turkmenen und Russen zusammen – Völker, die einst nie voneinander gehört hatten. Es gab Hunderte Sprachen, Millionen von Ehen zwischen den Völkerschaften. Jeder konnte in seiner eigenen Sprache lesen und schreiben, zudem sprachen alle Russisch – was nicht heißen soll, dass es höher als andere Sprachen gestellt wurde. Und es gab eine gemeinsame Geschichte, im Großen Vaterländischen Krieg kämpften alle füreinander – die Kasachen für Moskau, die Russen für Kiew. Die Unterschiede interessierten nicht. Der Zerfall war – da hat Putin recht – eine Katastrophe, aber die Führungen in den einzelnen Republiken wollten sich profilieren. Die neuen Regimes betonten alles, was von Russland trennt.

    Die Ukraine in besonderem Maß?

    Dort sind die Nazikollaborateure und ihre Nachkommen stark. Die ersten Denkmäler für den Nationalistenführer und Hitler-Fan Stepan Bandera wurden nicht 2014 aufgestellt, sondern bereits 1991. Präsident Wiktor Juschtschenko verlieh ihm 2010 den Titel »Held der Ukraine«. Die Bandera-Leute haben nicht nur Juden umgebracht, sie haben wahrscheinlich auch auf meinen Großvater mit deutschen Waffen geschossen. Er kam als einer von drei Männern 1945 in mein Heimatdorf zurück, mehr als 300 kehrten aber nicht zurück. Wie kann ich, selbst wenn ich nicht Kommunist wäre, solche Ehrungen hinnehmen? Jahrzehntelang feierten die Menschen in der Sowjetunion und ihren Republiken den 9. Mai als Tag des Sieges. In der unabhängigen Ukraine wurden die Veteranen der Roten Armee dagegen mit den ehemaligen Mitgliedern der SS-Division »Galizien« gleichgestellt.

    Wilhelm Liebknecht hatte recht, als er sagte, im preußisch-österreichischen Krieg von 1866 habe der »dressierende Schulmeister« gesiegt. In den Schulen der Ukraine wurde nach 1991 ein antirussischer Stil gepflegt. Ich habe mir Schulbücher zur Geschichte angesehen. Nach ihnen haben die Russen im Zarenreich wie in der Sowjetunion stets versucht, das ukrainische Volk zu unterjochen. Oder dort steht: 1941 begann der deutsch-sowjetische Krieg auf ukrainischem Boden. Dazu muss man wissen: Die sowjetische Ukraine und Belarus wurden 1945 zusammen mit Russland Gründungsmitglieder der Vereinten Nationen, weil die ganze Welt, vor allem auch die USA, damals anerkannt haben, welch bedeutende Rolle diese Länder bei der Befreiung Europas vom Hitlerfaschismus gespielt haben. Heute wird im Westen – nicht bei den linken Parteien – die Losung ausgegeben: Nie wieder Sowjetunion. Wenn sich Russen, Weißrussen und Ukrainer wieder zusammentun, dann besteht die »Gefahr«, dass die Sowjetunion wiederaufersteht. Daher wird alles unternommen, um insbesondere Russen und Ukrainer voneinander zu trennen.

    Warum begann dieser Krieg gerade 2014?

    Die konkrete Ursache war, dass die damalige Regierung der Ukraine, die heute aus unverständlichen Gründen als prorussisch gilt, entschieden hatte, ein Freihandelsabkommen mit der EU anzustreben. Daraufhin wurden die Konzernchefs der Ukraine bei Präsident Wiktor Janukowitsch vorstellig und fragten ihn, ob er wahnsinnig sei. 80 Prozent ihrer Produktion gingen nach Russland – ein Freihandelsabkommen mit dem Westen würde bedeuten, die Betriebe zu schließen. Als Janukowitsch erklärte, er werde solch ein Abkommen nicht abschließen, war das Anlass für die prowestliche Opposition, mit Parolen wie »Man hat uns betrogen«, »Wir wollen nach Europa« oder »Wir wollen Visumfreiheit« auf die Straße zu gehen. Letzteres ist ja berechtigt, wir sind auch für Visumfreiheit zwischen Russland und der EU. Um das Jahr 2000 herum haben wir dazu Gespräche mit Brüssel geführt. Aber die Deutschen waren mit der Begründung dagegen: »Ihr seid zu groß.« Das war es mit der Reisefreiheit.

    Am 30. November bezeichnete der Bundestag in einer Erklärung die Hungerkrise in der Sowjetunion 1932/1933 als Völkermord an den Ukrainern. Was sagen Sie als Historiker dazu?

    Ich schäme mich für die Bundesrepublik, denn ich gehe davon aus, dass es im Bundestag ehrliche Leute gibt. Das ist Teil dieser schwarzen Legende, wonach alles Unheil in der Ukraine und anderen Staaten von den Russen gebracht wird. Damals, 1932, fand die schwierige Kollektivierung der Landwirtschaft statt. Sie war in Russland, in der Ukraine und in Kasachstan von Widerstand begleitet. So versuchten zum Beispiel die Großbauern, die enteignet wurden, ihre Rinder zu schlachten, um sie nicht den Kolchosen zu übergeben. So kam es zur sogenannten Fleischkrise. Die armen Leute aber, die sich zusammenschlossen, besaßen nichts – weder Boden noch Vieh. Die Lebensmittel wurden rationiert, und es gab eine Dürre. Es hatte solche Dürren schon zu Zarenzeiten gegeben, denn gerade die Südukraine ist zwar sehr fruchtbar, aber es gibt dort keine großen Flüsse und wenig Wasser, bis in der Sowjetunion die beiden Kanäle von der Wolga zum Don und vom Dnjepr auf die Krim gebaut wurden. Damit endeten die Hungersnöte. Die letzte geschah übrigens in der gesamten Sowjetunion 1946/1947.

    Seit mehr als 20 Jahren behauptet nun die Ukraine, die Hungersnot 1932 sei von Kommunisten gegen die Ukraine veranstaltet worden, obwohl die Kollektivierung überall in der Sowjetunion stattfand und die Trockenheit alle südlichen Gebiete betraf. Es ist schon interessant, wie die Völker gegeneinander aufgewiegelt werden. 2003 bat uns die damalige ukrainische Regierung, in der UNO gegen Polen aufzutreten. Die polnische Regierung hatte nämlich erklärt, dass die ukrainischen Nationalisten 1943 in Wolynien etwa 100.000 Polen umgebracht haben. Die Ukrainer behaupteten daraufhin, Polen verfälsche die Geschichte und verlangten Unterstützung von Russland als Brudervolk. Der Westen versucht meines Erachtens heute, diese historischen Ereignisse umzudeuten – auch die Massenmorde in Wolynien, die mit Duldung der Deutschen stattfanden. In ukrainischen Lehrbüchern steht heute sogar: Schuld waren die sowjetischen Partisanen.

    Ich frage mich, wie die Deutschen den Bandera-Leuten, die Tausende Juden ermordet haben, Glauben schenken können. Die SS hatte das organisiert, die Handlanger waren aber die ukrainischen Nationalisten. Wie kann man Leuten vertrauen, die – ich würde sagen – tollwütige Nationalisten zu Nationalhelden erklären? Ich hielt das nicht für möglich. Stellen Sie sich vor, Belgien würde erklären, Léon Degrelle (1906–1994, belgischer SS-Offizier, jW) sei ein guter Mann gewesen und man müsse ihm zu Ehren Straßen benennen. Das würde einen Riesenskandal geben. Aber in der Ukraine wird das akzeptiert, obwohl die Nationalisten dort viel mehr Blut an ihren Händen hatten als Degrelle und seine Leute.

    Dieser Antrag im Bundestag reiht sich ein in eine ganze Kette. Denken Sie an die Einstufung Russlands als »Terrorstaat« durch das EU-Parlament am 23. November …

    Das nenne ich auf gut deutsch eine himmelschreiende Sauerei. Am 2. Mai 2014 konnte ich nicht schlafen, weil damals in Odessa mehr als 40 Menschen bei lebendigem Leibe verbrannt wurden. Das war Terrorismus. Ich habe später einen Augenzeugen kennengelernt, der fliehen konnte. Er sagte mir: »Mich hat Lenin gerettet.« Die Erklärung: Als sich die Leute damals im ehemaligen Gewerkschaftshaus verschanzten, war er in einem Raum, in dem eine Lenin-Werkausgabe stand. Er steckte einige Bände unter seine Jacke, und als die sogenannten Freiheitskämpfer das Haus stürmten und ihn mit Eisenstangen niederschlugen, schützten ihn die Bücher und retteten ihm so das Leben. Er wurde aus dem zweiten Stock geworfen und hatte Glück, weil nur ein Bein gebrochen war. Es gibt aber auch Berichte, wonach versucht wurde, eine schwangere Frau mit einem Telefonkabel zu erwürgen. Warum versucht nicht wenigstens die Ukraine, das Verbrechen aufzuklären – vom EU-Parlament nicht zu reden? Das geschah mitten in Europa im 21. Jahrhundert.

    Oder der Donbass: Nach UN-Angaben starben dort etwa 14.000 Menschen seit 2014. Was wollten die Menschen dort? Eine Volksabstimmung. Als die Ukraine im Dezember 1991 das Referendum über die Unabhängigkeit abhielt, schickte die Sowjetunion keine Kampfflugzeuge. Dabei hatten die Ukrainer das Gesetz, das den Austritt aus der UdSSR regelte, gebrochen. Wenn sie damals nicht mit uns zusammenleben wollten, warum verwehren sie denen, die nicht mit ihnen zusammenleben wollen, dasselbe Recht? Ich verstehe das nicht. Ich bin für gleiche Rechte der Völker und nicht dafür, dass nur diejenigen, die uns gefallen, Rechte haben. Die Kosovaren sind prowestlich, dürfen also aus Jugoslawien und Serbien austreten – die Russen im Donbass sind prorussisch, die dürfen das nicht.

    Ende November wurde in Moskau von Wladimir Putin und Miguel Díaz-Canel, dem Präsidenten Kubas, eine Fidel-Castro-Statue aufgestellt. Welche Bedeutung hat das?

    Putin hat Díaz-Canel mit »Genosse« angesprochen, und Duma-Präsident Wjatscheslaw Wolodin, der der Regierungspartei angehört, nannte Kuba ein »leuchtendes Beispiel«. Die kubanische Regierung stand zu Russland in der schwierigsten Situation seit dem Zerfall der Sowjetunion, obwohl wir ihnen unsere Unterstützung Anfang der 90er Jahren entzogen haben. Kuba hatte damals eine sehr schwere Zeit. Die Sanktionen gegen Russland sind im Grunde eine Kleinigkeit im Vergleich zu der Blockade, welche die USA und der Westen insgesamt gegen Kuba verhängt haben. Das bedeutet: Die Kubaner sind echte Freunde. Es gibt das Sprichwort, dass man wahre Freunde in der Not erkennt. Sie unterstützen uns jetzt moralisch und politisch, und wir zahlen – auch finanziell – das zurück.

    Ich bin sicher, dass es auch in Deutschland, in England, in Frankreich oder Spanien Millionen von Menschen gibt, die gegen diesen blöden Nationalismus gegen Russland auftreten. Als ich in den 90er Jahren an der russischen Botschaft in Berlin arbeitete, lernte ich viele Deutsche kennen, die zusammen mit mir die Kriegsdenkmäler für sowjetische Soldaten geschützt haben. Ohne die Hilfe aus der deutschen Bevölkerung und auch aus verschiedenen Parteien hätten wir nichts erreicht, als man versuchte, sie zu beseitigen. Dass Nikolai Bersarin – 1945 der erste sowjetische Stadtkommandant von Berlin – seit 2003 wieder Ehrenbürger von Berlin ist, verdanken wir der PDS, aber auch Bündnis 90/Die Grünen. Die Jüdische Gemeinde sagte mir damals: »Herr Platoschkin, Sie brauchen uns nichts zu erzählen: Die sowjetischen Soldaten haben uns vor den Krematorien bewahrt.« Ich habe in Deutschland Tausende Menschen guten Willens, wie es früher hieß, kennengelernt. Natürlich macht Russland Fehler, und ich bin der letzte, der alles unterschreibt, was unsere Regierung macht. Aber in der wichtigsten Sache, dem Sozialismus und dem Frieden, müssen wir zusammenstehen. Und der echte Sozialismus ist nach meiner Meinung der, der auffordert: Proletarier aller Länder, vereinigt euch!

  • 02.12.2022 19:30 Uhr

    »Das zeigt, wie brisant das Bild noch heute ist«

    Friedensaktivisten wollen Reproduktion von Picassos »Guernica« bei Rosa-Luxemburg-Konferenz zeigen. Ein Gespräch mit Siegfried Berneis
    Kristian Stemmler
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    Das Bild von Pablo Picasso aus dem Jahr 1937

    Am 14. Januar 2023 findet unter dem Motto »Den dritten Weltkrieg stoppen – jetzt!« die XXVIII. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz (RLK) in Berlin statt. Zur Ausgestaltung der Räumlichkeiten der Konferenz haben Sie ein thematisch sehr gut passendes Bild angeboten – eine Reproduktion des berühmten Picasso-Gemäldes »Guernica«. Wie sind Sie zu diesem Bild gekommen?

    Die Reproduktion ist im Frühjahr 2003 im Rahmen einer Aktion in der Lüneburger Fußgängerzone entstanden. Das war damals die Zeit, als der Zweite Irak-Krieg begann. Auslöser unserer Aktion war eine Pressemeldung in der Lüneburger Landeszeitung. In der ging es damals darum, dass eine Kopie des Bildes »Guernica« im UN-Hauptgebäude in New York verhangen werden musste, weil der US-Außenminister Colin Powell dort eine Rede hielt und um Unterstützung für das Vorgehen im Irak warb.

    Als Friedensinitiative sind wir damals gegen diesen Krieg und eine deutsche Beteiligung daran auf die Straße gegangen. In diesem Zusammenhang kam die Idee auf, eine Kopie des Bildes zu erstellen. Wir entschieden uns spontan zu einer Straßenmalaktion: An mehreren Sonnabendvormittagen haben wir auf der Einkaufsstraße in Lüneburg das Bild mit Acryl auf Leinwand kopiert, und zwar etwa halb so groß wie das Original.

    Was bedeutet das Bild für Sie?

    Das Werk ist eine eindeutige Anklage gegen den Krieg. Im April 1937 vernichteten Bomber der deutschen »Legion Condor« die baskische Stadt Guernica. Picasso malte das Bild unter dem Eindruck der flächendeckenden Zerstörung für den Pavillon der Spanischen Republik auf der Pariser Weltausstellung. Wie brisant das Werk noch heute ist, zeigt die Tatsache, dass es aus Anlass der Rede von Colin Powell verhängt werden musste.

    Lüneburg hat auch eine direkte Verbindung mit dem Angriff auf Guernica.

    Ja. In Lüneburg war einer der Militärflughäfen der »Legion Condor«. Die Straße, die zu dem Flugplatz führte, trug mehrere Jahre den Namen »Legion-Condor-Straße«. Der für die Bombardierung Guernicas verantwortliche Offizier, Wolfram Freiherr von Richthofen (1895–1945, jW), wohnte eine Zeit lang in Lüneburg. Das Haus, in dem er lebte, heißt bei Alteingesessenen heute noch Richthofen-Villa. Zudem gab es an zentraler Stelle in der Stadt ein Kriegerdenkmal aus dem Zweiten Weltkrieg, das Verbrechen der deutschen Luftwaffe verherrlicht hat. Nachdem es in den 80er Jahren von Friedensfreunden teils abgerissen worden war, wurde es später ganz abgebaut.

    Wo ist Ihre Reproduktion bislang eingesetzt worden?

    Unser Plan war schon bei der Herstellung, dass es in Lüneburg für die Bildungsarbeit verwendet wird. Wir haben einen Text dazu verfasst und Schulen angeschrieben. Die Kopie ist in den Folgejahren an verschiedenen Schulen gezeigt worden, auch an der Universität, in der Fachhochschule, bei Ausstellungen, Veranstaltungen und zum Beispiel am 1. Mai.

    Zur Rosa-Luxemburg-Konferenz soll Ihr Werk erneut der Öffentlichkeit präsentiert werden. Wie kam es dazu?

    Das Bild liegt bei mir zusammengerollt im Keller, weil es seit einiger Zeit nicht mehr eingesetzt worden ist. Es ist sehr aufwendig, es zu transportieren und aufzubauen. Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine kam mir dann der Gedanke: Wir müssen damit noch etwas machen. Eine Idee war, das Bild zu zerschneiden, die Teile zu verkaufen und das Geld dann zu spenden. Dann aber haben wir uns gesagt: Das können wir nicht machen. Dann bot ich es für die Rosa-Luxemburg-Konferenz an. Wir würden uns sehr freuen, wenn das Bild in Berlin bleiben könnte. Verschiedene Institutionen dort könnten das Bild als längerfristige Leihgabe übernehmen.

  • 02.12.2022 19:30 Uhr

    Noch heute: RLK-Tickets kaufen!

    Bevor das Kontingent vergriffen ist: Jetzt in der Torstraße 6 in Berlin vorbeischauen oder Eintrittsbändchen online bzw. telefonisch bestellen
    RLK-Kollektiv
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    Schnell zugreifen: Noch können wir RLK-Eintrittsbändchen versenden

    Die Werbemaßnahmen für die XXVIII. Internationale ­Rosa-Luxemburg-Konferenz am 14. Januar 2023 in Berlin laufen auf vollen Touren. Unseren neuen Trailer haben wir auf vielen Kanälen ausgespielt, in immer mehr Städten wird plakatiert. Das Thema der Konferenz (»Den dritten Weltkrieg stoppen – Jetzt!«) ist hochaktuell und stößt auf viel Interesse. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass die Tickets bis zum Tag der Konferenz längst ausverkauft sein werden, es also keine Tageskasse vor Ort mehr geben wird. Wir wollen unsere Leserinnen und Leser beim Jahresauftakt der politischen Linken nicht missen und legen Ihnen deshalb ans Herz, sich ihr Ticket für die Rosa-Luxemburg-Konferenz zu kaufen, bevor unsere Kontingente vergriffen sind.

    Greifen Sie schnell zu und bestellen Sie Ihr Ticket ganz einfach über unseren Onlineshop unter ­www.junge­welt-shop.de/RLK-2023 – oder rufen Sie uns an unter 030 53 63 55 68. Sie haben die Möglichkeit, aus verschiedenen Preisklassen auszuwählen. Beim Kauf eines Solidaritätstickets legen wir Ihnen als Dankeschön auch einen unserer beliebten Kühlschrankmagneten zur aktuellen Konferenz bei.

    Besonders unsere Leserinnen und Leser aus der Hauptstadt und dem Umland möchten wir einladen, sich ihre Karten für die RLK 2023 gern auch direkt bei uns, im jW-Shop in der Torstraße 6 in Berlin, zu holen. Nutzen Sie dabei die Gelegenheit, in der Maigalerie der jungen Welt vorbeizuschauen, wo derzeit die aktuellen Bilder aus unserem jW-Fotowettbewerb ausgestellt werden. Die Belegschaft der jungen Welt freut sich auf Ihren Besuch!

  • 29.11.2022 19:30 Uhr

    »Sie wollen uns in den Krieg führen«

    Über das von westlichen Staaten verursachte Chaos im Sahel und die Interessen der internationalen Oligarchie. Ein Gespräch mit Aminata Dramane Traoré
    Raphaël Schmeller
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    Haben genug von Macron und Co.: Demonstration gegen die französische Militärpräsenz in Mali (Bamako, Januar 2022)

    Der Ukraine-Krieg wird in den Medien täglich thematisiert. Der Standpunkt des afrikanischen Kontinents spielt dabei kaum eine Rolle. Wie blicken Sie auf diesen Konflikt?

    Der Krieg verschärft unsere Probleme erheblich. Man könnte sagen: Er ist das eine Übel zuviel für Afrika. Das Bittere ist, dass man am Anfang noch Lösungen hätte finden können, um eine Eskalation zu verhindern. Daran hatte aber wohl niemand ein Interesse. Und auch aktuell habe ich den Eindruck, dass niemand die Absicht hat, den tieferen Ursachen des Kriegs auf den Grund zu gehen.

    Was sind ihrer Meinung nach die tieferen Ursachen?

    Es geht um die wirtschaftlichen und geostrategischen Interessen der verschiedenen Akteure. Es sind diese Fragen, die aus meiner Sicht den Umwälzungen, die in der Ukraine im Gange sind, zugrunde liegen. Aus afrikanischer Perspektive hängt der Krieg also auch mit der Wirtschaftspolitik zusammen, die unseren Staaten aufgezwungen wird.

    Können Sie das etwas näher erläutern?

    Wir wollten in den 1960er Jahren aus der Dominanz und einem Modell ausbrechen, das auf dem Export einiger weniger Rohstoffe beruht, ohne dass diese jemals lokal verbraucht würden und es möglich würde, Arbeitsplätze zu schaffen und unsere Landwirtschaft und unseren eigenen Nahrungsmittelbedarf umzugestalten. Unsere Wirtschaft besteht bis heute darin, für die internationale Nachfrage und die Bedürfnisse anderer zu produzieren. Massenerwerbslosigkeit, Massenarmut, Abwanderung und das, was man Dschihadismus nennt, stehen in direktem Zusammenhang mit diesen wirtschaftlichen Fragen.

    Im Westen wird vor allem Russland für Probleme wie Hungerkrisen verantwortlich gemacht. Teilen Sie diese Ansicht?

    Nein. Es ist doch der Westen und nicht Moskau, der mit seiner Politik und seinen militärischen Interventionen in den vergangenen Jahren gescheitert ist und alles verschlimmert hat. So im Irak oder in Afghanistan. Und als das britisch-französische Paar und die NATO beschlossen haben, Muammar Al-Ghaddafi anzugreifen und Libyen zu zerstören, war Russland auch nicht dabei. Der Westen sollte damit aufhören, die Öffentlichkeit in die Irre zu führen.

    Können Sie erklären, welche Folgen die westlichen Sanktionen gegen Russland für Ihren Kontinent haben?

    Russland und die Ukraine haben ein erhebliches Gewicht bei der Versorgung mit Weizen, der jetzt unter anderem wegen der Sanktionen fehlt. Das führt zu Hunger, und damit kommen wir auf meine vorige Antwort zurück: Wenn wir unsere Volkswirtschaften so strukturieren könnten, dass wir nach unserem eigenen Bedarf produzieren, wären wir heute nicht in dieser Lage. Die Ukraine ist also ein weiteres Problem für uns, nicht aber das grundlegende.

    Russland und Mali haben vergangene Woche ein Abkommen zur Bekämpfung des Terrorismus unterzeichnet. Worum geht es dabei?

    Es geht nicht darum, den Westen systematisch herauszufordern. Es geht darum, dass wir das Recht haben wollen, unsere militärische Partnerschaft zu diversifizieren. Denn bei der Terrorismusbekämpfung ist der Westen unfähig. Die französische Militäroperation »Barkhane« hat es in einem Zeitraum von gut zehn Jahren nicht geschafft, den Dschihadismus einzudämmen und wirksam zu bekämpfen. Im Gegenteil: Die Zahl der Dschihadisten lag 2013 in Mali bei rund 400, mittlerweile sind es Tausende in mehreren Ländern des Sahel. Das liegt daran, dass die Dschihadisten lokal rekrutieren können, weil jedes Jahr Hunderttausende junge Männer und Frauen in diesen Ländern auf den Arbeitsmarkt kommen, wobei es aber keine Arbeit gibt. Das herrschende Wirtschaftsmodell hat keine Antwort auf die Armut.

    Jetzt sind die französischen Truppen aus Mali abgezogen. Das hatten Sie schon vor zehn Jahren gefordert. Warum?

    Der wirkliche Grund für die militärische Intervention war nie der Terrorismus. Dieser ist ja umgekehrt eine Folge der expansionistischen Politik des kapitalistischen Systems. Länder wie Mali treffen nicht die Entscheidungen, wenn es um ihre Wirtschaftspolitik geht, der Internationale Währungsfonds und die Weltbank haben längst die Macht übernommen. Der Kern der Debatte ist also, dass nichts getan wurde, um die Grundbedürfnisse der Afrikaner unter Wahrung ihrer Menschenrechte und einer intakten Umwelt einschließlich des Klimas zu befriedigen. Noch mal: Frankreich und seine Verbündeten, darunter Deutschland, sind gar nicht in der Lage, den Dschihadismus erfolgreich zu bekämpfen. Diese Länder sind hier, weil sie uns in einen Krieg führen wollen, damit sie ihre Interessen verteidigen können.

    Wird sich diese Situation nun, da Frankreich Mali den Rücken kehrt, ändern?

    Frankreich will das Land in Wirklichkeit nicht verlassen, es wird nur so getan, als würde man gerade gehen. Und das gilt nicht nur für Frankreich. Die deutsche Außenministerin beispielsweise sagt, dass es nicht in Frage komme, dass man jetzt Russland das Land überlasse. Ich finde dieses Russland-Argument, das gerade ständig für alles in allen möglichen Variationen serviert wird, unglaublich. Der Westen war vor Russland da – er war es, der das Problem nicht gelöst hat. Und jetzt soll sich trotzdem alles um Russland drehen? Die große Mehrheit der Malier will schon lange, dass mit den malischen Dschihadisten verhandelt wird. Doch Frankreich und Deutschland sagen, dass ein Dialog zwischen Maliern, das heißt zwischen den Dschihadisten, den Behörden und der Zivilgesellschaft, nicht in Frage komme. Sie haben solche Verhandlungen in den vergangenen Jahren immer wieder verhindert.

    Warum wurden diese Verhandlungen nicht zugelassen?

    Weil der Westen nicht gehen will. Denn wenn die Afrikaner das Problem selbst lösen können, werden sie gezwungen sein zu gehen. Die Militäreinsätze, der CFA-Franc (an den Euro gebundene Währung der ehemaligen französischen Kolonien, jW), die Handelsabkommen zwischen dem Westen und Afrika sind doch alle nur dazu da, die Interessen der internationalen Oligarchie zu verteidigen.

    Zu den bestehenden Problemen in Afrika kommt nun zunehmend noch ein weiteres dazu: die Klimakrise.

    Ja, das ist ein großes Problem. Afrika, das gerade einmal vier Prozent der Treibhausgase produziert, ist die Region der Welt, die die Folgen der Klimakrise bereits jetzt am stärksten zu spüren bekommt. Wenn wir sehen, wie wenig Fortschritte seit der Pariser Klimakonferenz 2015 erzielt wurden, wie um kleine Reparationszahlungen gestritten wird und wie jetzt auch noch Milliarden für Krieg ausgegeben werden, dann fühlen wir uns im globalen Süden wirklich verspottet. Die Mittel sind da, um dafür zu sorgen, dass weder Afrika noch andere Teile der Welt so sehr unter den Folgen der Klimakrise leiden müssen. Doch es wird kaum etwas im Kampf dagegen getan, weil auch das nicht im Interesse des Kapitalismus liegt.

    Trägt das Klimathema dazu bei, dass der Widerstand gegen den Westen größer wird?

    Ich denke, schon. Es gibt heute eine neue Generation von Afrikanern, die diese Zusammenhänge verstanden hat. Macron spricht in diesem Kontext von antifranzösischer Stimmung, die angeblich auf dem Vormarsch sei. Doch darum geht es nicht. Die Menschen sind sich einfach der kulturellen und rassischen Verachtung bewusst geworden und wollen sich emanzipieren. Es ist dieser Widerstand, der im Mittelpunkt des Konflikts in Mali steht – nicht Russland oder der Dschihadismus.

    Wie blicken Sie in die Zukunft?

    Die Zeiten sind hart, und jeder weiß, worum es geht. Es liegt also an uns, die Verhältnisse zu verändern. Dabei sollten wir aber nicht vergessen, dass alle afrikanischen Anführer, die in der Vergangenheit versucht haben, die Interessen ihrer Völker zu vertreten, getötet, ihre Regierungen destabilisiert oder auf die eine oder andere Art und Weise marginalisiert wurden. Es wird in Afrika also keine Demokratie geben können, solange die Demokratie in den angeblich entwickelten Ländern, die heute mit denselben Schwierigkeiten wie die sogenannte dritte Welt konfrontiert sind, in der Krise steckt. Tatsächlich sind im Westen aktuell große demokratische Rückschritte zu beobachten. Man könnte sagen, diese Staaten befinden sich jetzt selbst auf dem Weg Richtung »dritte Welt«. Vielleicht können wir ja dann auf Augenhöhe miteinander sprechen.

  • 25.11.2022 19:30 Uhr

    Die RLK sichtbar machen

    Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz am 14. Januar 2023 in Berlin: Helfen Sie uns bei der Bewerbung!
    RLK Vorbereitungskollektiv
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    Auf der RLK gibt es auch immer wieder neue Literatur zu entdecken ...

    Die bevorstehende Rosa-Luxemburg-Konferenz am 14. Januar 2023 soll ein Weckruf für den Frieden und eine kollektive Manifestation gegen die drohende Gefahr eines Weltkrieges werden. Dies ist dringend an der Zeit; wie seit vielen Jahrzehnten nicht ist eine kriegerische Eskalation des NATO-Blockes gegen Russland – und dahinter auch gegen die VR China – nicht mehr ausgeschlossen. Damit unsere Konferenz ein Ort für produktiven Austausch und Vernetzung, Anregung und Klärung wird, zählen wir auf Sie, liebe Leserinnen und Leser, liebe Friedensfreundinnen und -freunde. Nur mit vereinten Kräften lässt sich die Werbetrommel angemessen rühren, damit wir mit einer gut besuchten Veranstaltung ein eindeutiges politisches Signal senden können: den dritten Weltkrieg stoppen – jetzt!

    In der ersten Werbeoffensive, die von diesem Wochenende an über die kommenden zwei Wochen bis zum 11. Dezember reicht, ist es entscheidend, die Einladung zur Konferenz so weit und breit wie möglich zu streuen – und zwar sowohl »analog« als auch im digitalen Raum. Hier müssen wir noch einen Zahn zulegen!

    Mit Bestellungen von Aktionspaketen aus knapp 50 Orten – von Kiel bis Schwäbisch Hall, Trier bis Ansbach – war die Unterstützungsbereitschaft bisher so überraschend groß, dass wir zwischenzeitlich beinahe in Materialknappheit geraten wären. Doch wir haben natürlich nachgeordert und weiteres Mobilisierungsmaterial anfertigen lassen, daher bitten wir Sie, jede Gelegenheit zu nutzen, weiterhin mit Plakaten in DIN-A-1, Kombiplakaten in den Größen DIN-A-2 und A3 sowie mit Aufklebern und Flyern auf die RLK aufmerksam zu machen: Sei es in der örtlichen Bibliothek, in Cafés oder Kneipen, Stadtteil-, Kultur- oder Begegnungszentren, in inhabergeführten Geschäften oder an schwarzen Brettern. Wichtig ist, hierfür vorab nachzufragen, ob dies gestattet ist – denn das ist uns wichtig: Wer für unser gemeinsames Anliegen wirbt, soll dies auch wollen.

    Digitale Webbanner in verschiedenen Größen lassen sich über die RLK-Webseite (jungewelt.de/rlk) herunterladen und in Webseiten, Social-Media-Kanäle und E-Mails einbinden. Seit kurzem finden Sie auf dem jW-Youtube-Kanal auch den aktuellsten Konferenztrailer ebenso zu Ihrer freien Verwendung. Jeder also nach seinen Möglichkeiten – für einen starken gemeinsamen Jahresauftakt der Linken im deutschsprachigen Raum auf der nächsten Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz!

  • 18.11.2022 19:50 Uhr

    Mit vereinten Kräften

    Die Mobilisierung für die Rosa-Luxemburg-Konferenz kann nur gelingen, wenn alle mit anpacken: 2023 ein starkes Zeichen setzen!
    RLK-Vorbereitungskollektiv
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    Einsteigen in die Konferenzbewerbung: Am besten mit DIN-A-1-Plakaten!

    Einige können die Ausweitung des Ukraine-Kriegs – und damit die Gefahr eines dritten Weltkriegs – wohl kaum erwarten. Das jüngste Beispiel: der Raketeneinschlag im polnischen Przewodow. Noch bevor alle Fakten geklärt waren, überschlugen sich die Forderungen nach einer militärischen Vergeltung. Medial wird so die Eskalation vorbereitet. Es gilt nun, fortschrittliche Kräfte im Ringen um den Frieden zu vereinen. Mit der XXVIII. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz am 14. Januar 2023 wollen wir uns deutlich gegen Aufrüstung, Eskalation und Krieg stellen.

    Doch damit die Rosa-Luxemburg-Konferenz diesen Anforderungen gerecht werden und eine starke antimilitaristische Manifestation werden kann, sind wir auf Ihre Unterstützung bei der Bewerbung angewiesen: Erzählen Sie ihren Freunden, Bekannten und Verwandten von der Konferenz; überlegen Sie, ob Sie gemeinsam nach Berlin fahren können. Wer jetzt schon weiß, dass eine Reise nach Berlin nicht möglich sein wird, kann natürlich auch ein gemeinsames »Public Viewing« des RLK-Livestreams mit Freunden und Genossen planen.

    Auf unserer Webseite steht nun unser digitales Werbematerial zur Verfügung, das sich in Webseiten, Blogs, Social-Media-Kanäle und E-Mails einbinden lässt. Analoge Materialien gibt es in Form der Aktionspakete. Diese können ebenfalls auf der RLK-Webseite bestellt werden. Die Aktionspakete umfassen Plakate, Flyer und Aufkleber und eignen sich damit bestens zur Werbung bei Veranstaltungen, Kundgebungen und Demonstrationen. Wir rufen insbesondere dazu auf, unser Werbematerial, vor allem die DIN-A-1-Plakate, möglichst offensiv zu nutzen: Diese lassen sich im Jugend- und Gemeindezentrum, in linken Versammlungsorten, aber natürlich auch gerne im Kiosk, Büdchen oder Späti, wo dies gestattet und gewünscht ist, aufhängen – so erreicht man viele Menschen.

    Wir werden im Zeitraum 28. November bis 11. Dezember eine erste Welle an Werbemaßnahmen umsetzen, darunter auch Plakatierungen in Hamburg, Potsdam und Berlin. Um im ganzen Bundesgebiet präsent zu sein, brauchen wir allerdings Unterstützung. Sorgen Sie mit uns dafür, dass die Rosa-Luxemburg-Konferenz 2023 mit vereinten Kräften ein Erfolg wird! Sorgen wir dafür, dass wir am 14. Januar ein Zeichen setzen: Der dritte Weltkrieg kann und muss gestoppt werden!

  • 11.11.2022 19:30 Uhr

    Gemeinsam handeln. Jetzt!

    Wie wir schon vor der Konferenz auf die Gefahr eines dritten Weltkrieges hinweisen wollen
    RLK-Vorbereitungsteam
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    Die junge Welt ist mit der Rosa-Luxemburg-Konferenz eine unverzichtbare Stimme gegen die Kriegsgefahr

    Nicht nur die junge Welt befürchtet, dass ein dritter Weltkrieg bevorsteht oder wir uns sogar schon in dessen ukrainischer Phase befinden: Wissenschaftler aus aller Welt, aber auch US-Militärs und -Politiker machen ganz offen darauf aufmerksam – was man allerdings kaum in den Medien zitiert findet. Ein Grund, weshalb ein Abonnement der Tageszeitung junge Welt so wichtig ist. Aber auch ein Grund, weshalb die kommende Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz am Samstag, dem 14. Januar 2023, unter dem Motto »Den dritten Weltkrieg stoppen. Jetzt!« steht.

    Weil wir die damit verbundenen realen Gefahren ernst nehmen, starten wir mit der offensiven Bewerbung der Veranstaltung nicht, wie üblich, erst im Januar, sondern wollen mit einer ersten Welle vom 28. November bis zum 11. Dezember 2022 bereits auf Thema und Konferenz hinweisen. Dazu werden wir eine Plakataktion mit diversen anderen analogen und digitalen Werbemaßnahmen kombinieren. Als kleiner Verlag können wir es uns allerdings nicht leisten, dies bundesweit zu tun. Um trotzdem optimale Wirkung zu erzielen, brauchen wir die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser und die von möglichst vielen Organisationen, die uns bei der Durchführung der Rosa-Luxemburg-Konferenz helfen (gerne auch aus dem deutschsprachigen Ausland).

    Was können die Leserinnen und Leser der jW tun? Bitte bestellen Sie unser Aktionspaket! Es besteht in der Regel aus fünf A2-Plakaten, 25 Programmflyern sowie zehn Aufklebern. Wir berechnen einen Kostenbeitrag (Druck, Versand) von fünf Euro pro Paket. Die Zusammenstellung kann aber auch in Rücksprache mit dem Aktions­büro (­aktionsbuero@­ ­ jungewelt.de oder 0 30/53 63 55 10) an die konkreten Möglichkeiten vor Ort angepasst werden. Unsere Bitte: Verteilen Sie das Material verstärkt in der Zeit vom 28. November bis zum 11. Dezember, damit die Werbemittel in Kombination mit anderen Maßnahmen optimale Wirkung entfalten können! Darüber hinaus bitten wir darum, im Freundes- und Bekanntenkreis auf die Konferenz aufmerksam zu machen und zum Kauf eines Eintrittsbändchens anzuregen. Setzen Sie Banner auf Ihre Internetseite, weisen Sie in sozialen Medien auf die Konferenz hin! Und wenn Sie einen E-Mail- oder anderen Verteiler haben, verschicken Sie bitte auch darüber Infos zur Konferenz!

    Wie können uns fortschrittliche Organisationen unterstützen? Indem sie offizielle Unterstützer der kommenden Rosa-Luxemburg-Konferenz werden! Ein Anmeldeformular schickt Ihnen unser Aktionsbüro gerne zu. Mailen Sie die Einladung zur Konferenz über Ihre Verteiler! Nicht zuletzt können die oben beschriebenen Aktionspakete natürlich auch von Organisationen angefordert werden. Als zusätzliches Angebot stellen wir im Downloadbereich der RLK-Website Grafiken in verschiedenen Größen bereit, die gerne privat oder von Ihrer Organisation eingesetzt werden können. Hilfreich wäre ebenso eine Einbindung in die E-Mail-Signatur, auf der eigenen Homepage oder im Profil der sozialen Netzwerke.

    Wichtig ist uns, dass möglichst viele gleichzeitig im Zeitraum vom 28. November bis 11. Dezember handeln und so an vielen Orten Plakate, Aufkleber und Flyer mit der Forderung »Stoppt den dritten Weltkrieg! Jetzt!« zu sehen sind. Vom Verlag werden wir vor allem in Berlin, Potsdam und Hamburg aktiv sein, aber auch an diesen Orten können wir jede Unterstützung gut gebrauchen.

  • 28.10.2022 19:30 Uhr

    Weckruf für Linke

    Starke Zeichen setzen gegen den Krieg: Die XXVIII. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz am 14. Januar klärt auf, klagt an – und greift ein
    Stefan Huth
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    Nötiger denn je: Die Rosa-Luxemburg-Konferenz im Januar

    Es ist ein Fanal: »Den dritten Weltkrieg stoppen – jetzt!« Alarmistisch und etwas zu schrill mag das Motto der XXVIII. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz (RLK), die am 14. Januar erstmals nach zwei Jahren wieder als Präsenzveranstaltung in Berlin stattfinden wird, in manchen Ohren klingen. Indes: Es trägt der globalen politischen Lage zweifellos Rechnung, auch wenn deren tatsächliche Dramatik und Brisanz längst noch nicht allen bewusst ist. Es ist ein Weckruf.

    In den internationalen Beziehungen vollzieht sich gegenwärtig ein fundamentaler Wandel von historischen Dimensionen, vertieft sich die Spaltung zwischen West und Ost, führt das hinter Washington versammelte NATO-Lager einen Verzweiflungskampf gegen seinen drohenden ökonomischen Abstieg und damit einhergehenden Verlust der globalen Hegemonie. Der Kriegspakt gruppiert seine Kräfte neu und um, rüstet sich für einen großen Angriff gegen Russland und den strategischen Hauptgegner, die Volksrepublik China. Die Gefahr eines Weltenbrands ist unter diesen Bedingungen, wo im kollektiven Westen selbst diplomatische Initiativen unter das Verdikt der Feindpropaganda fallen, sehr real. Es mehren sich kritische Stimmen, die in der gegenwärtigen Eskalation in Europa die »ukrainische Phase« eines drohenden dritten Weltkriegs sehen. Folgt man strategischen Überlegungen des Pentagon, wird er in der nächsten Stufe bald schon und mit ungeahnten Folgen auf Washingtons »systemischen Konkurrenten« China ausgeweitet.

    In solch einer zugespitzten Situation machen sich bei Abwesenheit einer organisierenden Kraft unter Friedensfreundinnen und -freunden leicht Resignation, Ohnmacht und Verzweiflung breit. Doch bei aller scheinbaren Ausweglosigkeit: Die Lage gebietet es, gegenzuhalten und diese fatale Entwicklung zu stoppen. Das wird nur möglich sein, wenn eine breite gesellschaftliche Bewegung entsteht, die Protest und Widerstand offensiv auf die Straße trägt. Die RLK ist in diesem Sinne seit jeher eine Art Sammlungspunkt fortschrittlicher Kräfte. Und schon das Zusammenkommen in solidarischer Atmosphäre spendet Kraft, Mut und Zuversicht.

    Wie ein roter Faden zieht sich der Kampf gegen Militarismus und Krieg durch alle bisherigen Rosa-Luxemburg-Konferenzen. Bereits auf der ersten RLK 1996 wurde der »Abschied der Linken vom Antimilitarismus« diskutiert. Rund drei Jahre vor dem Jugoslawien-Krieg bezog sich das auf geplante UN-Blauhelmeinsätze mit deutscher Beteiligung und die treibende Rolle der Grünen dabei. Das hatte, Jahre bevor sich die Partei zu einer Sammlungsbewegung transatlantischer Fanatiker gewandelt hat, empörte Reaktionen aus ihrer Führung provoziert. Heute ist die auf Regierungsbeteiligung um jeden Preis gebürstete Linkspartei ebenfalls im Begriff, auf NATO-Linie einzuschwenken und sich dem bürgerlichen Machtpol mit antirussischen Ausfällen oder der Forderung nach deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine anzubiedern. Auch über dieses Versagen wird auf der Konferenz im Januar zu reden und zu reflektieren sein – wie über die Frage, wer die Zeche für den kompromisslosen Kurs des Westens gegenüber Russland zu zahlen hat und wie die sozialen Zumutungen, die der Masse der Bevölkerung ins Haus stehen, abgewehrt werden können. Das soll Gegenstand der Podiumsdiskussion sein.

    Höhepunkte versprechen die Beiträge zu werden, die wir aus Moskau und Beijing erwarten. Der Exdiplomat, sozialistische Politiker und Buchautor Nikolai Platoschkin wird über die Ursachen des Ukraine-Kriegs sprechen und darüber, welche innenpolitischen Debatten in der Russischen Föderation dazu geführt werden. Wen Tiejun, Ökonom an der renommierten Chinesischen Volksuniversität in Beijing, wird das Entwicklungsmodell der Volksrepublik vorstellen und der Frage nachgehen, weshalb es im Westen derart aggressive Reaktionen hervorruft. Weitere Vorträge befassen sich mit der NATO-Kriegspropaganda, den Folgen der westlichen Kriegspolitik für die in Unterentwicklung gehaltenen Länder der sogenannten dritten Welt sowie dem aus der westlichen Politik der Deglobalisierung (»Decoupling«) folgenden Zwang zum Krieg.

    Das Jugendpodium der SDAJ wird 2023 in das Hauptprogramm integriert, geplant sind wie stets auch zahlreiche Kulturbeiträge. Veranstaltet wird die ganztägige Konferenz, zu der vor Ort rund 3.000 Gäste erwartet werden (und etliche Tausend weitere, die das Event am Bildschirm verfolgen) von junge Welt, unterstützt von zahlreichen Organisationen, Medien und Verbänden. Sie wie wir hoffen auf reges Interesse und darauf, dass von der Konferenz am 14. Januar ein in dieser Zeit so dringend nötiges starkes friedenspolitisches Signal ausgeht.

  • 28.10.2022 19:30 Uhr

    Nicht nur den Saal füllen

    Den politischen Jahresauftakt aller Linken zur antimilitaristischen Manifestation machen!
    RLK-Vorbereitungskolletiv
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    Gut besucht: 23. Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin am Samstag, 13. Januar 2018.

    Wenn am 14. Januar 2023 die XXVIII. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin stattfindet, können wir uns – nach zwei Jahren pandemiebedingter reiner Streaming-Veranstaltung – endlich wieder auf ein kämpferisches Wochenende zu Jahresbeginn freuen: Zusammen mit der traditionellen LL-Demo und dem Gedenken an die ermordeten Kommunisten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht am Sonntag ist die Konferenz ein guter Anlass, um eine Reise in die Hauptstadt zu planen. Der Ticketverkauf hat bereits letzte Woche begonnen; Eintrittskarten für die Konferenz können einfach unter www.jungewelt.de/rlk erworben werden. Die Wiederaufnahme der Saalveranstaltung nach der zweijährigen Coronapause bedeutet nämlich auch: alte Freundinnen und Genossen wiedersehen, am politischen Jahresauftakt aller Linken im deutschsprachigen Raum teilnehmen und direkt vor Ort die Referate internationaler Gäste anhören.

    Dringend nötig ist dies alles: Ein Krieg gegen Russland wird von den Herrschenden der westlichen Länder nicht mehr ausgeschlossen; die Aufrüstung gegen China hat eine ganz neue Qualität erreicht. »Den dritten Weltkrieg stoppen. Jetzt!« lautet dementsprechend das Motto der nächsten Konferenz. Um diesem Anspruch, einen Beitrag zur Verhinderung einer kriegerischen Eskalation zu leisten, gerecht werden zu können, ist allerdings mehr nötig. Insbesondere muss das LL-Wochenende, also Luxemburg-Konferenz, Demo und Gedenken am Friedhof, zu einer öffentlichen antimilitaristischen Manifestation werden.

    Es ergibt also Sinn, rechtzeitig Karten und Unterkünfte zu besorgen. Weiterhin wollen wir die Anzahl an Unterstützerorganisationen, die aktuell bei rund 30 liegt, deutlich erhöhen. Wir suchen Gruppen, Vereine und Zusammenschlüsse, die interessiert sind, mit uns gemeinsam die Konferenz durchzuführen – von der Flüchtlingsinitiative bis zum sozialen Stadtteilprojekt. Dies ist unkompliziert möglich, nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf: aktionsbuero@jungewelt.de!

    Die drastischen Preissteigerungen wirken sich auch auf die Konferenzkosten aus: Die Durchführung einer großen Saalveranstaltung ist erheblich teurer geworden. Daher sind wir auf Mithilfe angewiesen – einerseits natürlich bei der Bewerbung der Konferenz, die beispielsweise mit Hilfe unserer Aktionspakete unterstützt werden kann. Und andererseits mit Spenden: Diese ermöglichen uns, weiterhin parallel auch einen Livestream des gesamten Programms anzubieten. Wer die Konferenz nicht im Kongresshotel MOA in Berlin, sondern vor dem heimischen Bildschirm verfolgt, kann uns mit einem Spendenticket dabei helfen. Ab 20 Euro Spende gibt es einen unserer beliebten Kühlschrankmagnete mit dem aktuellen Konferenzlogo. Für eine Spende von 30 Euro oder mehr erhalten Sie zusätzlich das Buch »Feindbild China« von Uwe Behrens. Weitere Informationen finden Sie unter jungewelt.de/rlk.

  • 21.10.2022 19:30 Uhr

    Wer, wenn nicht wir?

    Gemeinsam die XXVIII. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz am 14. Januar zum kraftgebenden Erfolg machen!
    RLK-Vorbereitungskreis
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    Impression von der XXIV. Rosa-Luxemburg-Konferenz im Januar 2019 im MOA-Hotel in Berlin

    In zwölf Wochen, am Samstag, den 14. Januar 2023, findet die nächste Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin statt. Vor Ort werden sich an die 3.000 Menschen versammeln, an deutlich mehr als 20.000 Endgeräten werden entsprechend viele Zuschauer der Konferenz folgen. Durch entsprechende Werbemaßnahmen sollen darüber hinaus Hunderttausende von der Konferenz und ihrer zentralen Forderung Kenntnis erlangen: »Den dritten Weltkrieg stoppen. Jetzt!«

    Für eine gelungene inhaltliche Durchführung der Konferenz erhalten wir auch diesmal Unterstützung aus aller Welt, an dieser Stelle nennen wir drei Konferenzgäste: Der Ökonom Jack Rasmus (USA) analysiert die aktuelle Entwicklung des Imperialismus (Deglobalisierung und der Zwang zum Krieg), die frühere Ministerin Aminata D. Traoré (Mali) berichtet über die Folgen der westlichen Kriegspolitik für arme Länder, der Ökonom Wen Tiejun (VR China) skizziert unter dem Titel »Wovor hat der Westen Angst?« das Entwicklungsmodell Chinas. Weitere Infos zum Gesamtprogramm finden Sie im Internet.

    Für eine möglichst erfolgreiche, also auch wirksame Konferenz brauchen wir zudem massive Unterstützung aus Deutschland und Europa. Das fängt mit dem Kartenvorverkauf an, der ab sofort beginnt. Jede verkaufte Karte gibt uns Planungssicherheit. Es kann zudem nicht garantiert werden, dass es am Veranstaltungstag noch Restkarten an der Tageskasse zu kaufen gibt. Auch deshalb bitten wir die Leserinnen und Leser dieser Zeitung, sich möglichst umgehend eine Karte (in Form eines Eintrittsbändchens) zu besorgen. Falls Sie an diesem Tag nicht in Berlin sein können: Die Konferenz wird live im Internet übertragen. Alle Zuschauer bitten wir, sich an den enormen Kosten mit einer Spende zu beteiligen. Und damit Konferenz und zentrales Anliegen in jedem Winkel dieser Republik bekannt werden, brauchen wir die starke Unterstützung unserer Leserinnen und Leser: Bestellen Sie unsere Aktionspakete (Plakate, Flyer, Aufkleber) und sorgen Sie dafür, dass auch die Menschen in Ihrer Region für unsere Friedensforderung sensibilisiert werden.

    Die Veranstaltung wäre nicht leistbar, wenn wir bei ihrer Vorbereitung und Durchführung nicht großartige Unterstützung von diversen politischen und kulturellen Gruppen bekommen würden. Sie helfen nicht nur bei der Bewerbung der Veranstaltung und im Kartenvorverkauf, sie präsentieren sich zudem auf der Konferenz und bieten an ihren Ständen die Möglichkeit zu Gespräch und Austausch. Weitere politische, gewerkschaftliche oder kulturelle Organisationen sind eingeladen, dem Unterstützerkreis beizutreten. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an unser Aktionsbüro (aktionsbuero@jungewelt.de) oder an die Chefredaktion der jungen Welt (redaktion@jungewelt.de).

  • 14.10.2022 19:30 Uhr

    Für Sieg der Vernunft

    Luxemburg-Konferenz 2023: Den dritten Weltkrieg stoppen
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    Manifestation für internationale Solidarität auf der Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz 2020

    Sie wird eine Manifestation gegen den dritten Weltkrieg: Die kommende Internationale Rosa- Luxemburg-Konferenz findet am Sonnabend, dem 14. Januar 2023, im Berliner MOA-Hotel statt. Gäste aus Afrika, Asien, Europa, Nord- und Südamerika werden Hintergründe und Auswirkungen aktueller Kriege auf ihre Lebens- und Kampfbedingungen beschreiben. Vertreterinnen und Vertreter von Bewegungen, politischen Organisationen und aus Betrieben diskutieren über Formen des Widerstandes gegen Sozialabbau und Krieg und notwendige Veränderung. Künstlerinnen und Künstler liefern praktische Beispiele dafür, dass im Zusammenwirken Kultur und Politik auch in diesen Zeiten Lebenslust bereiten können. Diese spannende Mischung bietet die Tageszeitung junge Welt nicht nur im kommenden Januar auf ihrer mittlerweile 28. Konferenz an, sondern 305mal im Jahr, also an jedem Werktag des Jahres: Ihr journalistisches Angebot kann man sich für wenig Geld als gedruckte Tageszeitung nach Hause in den Briefkasten liefern lassen – oder für noch weniger täglich aus dem Internet ziehen. Aber die Konferenz bietet eben nicht nur Informationen, Berichte, Analysen und Kommentare, dort kann man mit vielen Menschen aller Altersklassen aus dem Osten und Westen Deutschlands, aber auch aus europäischen Nachbarländern diskutieren. Und erlebt so hautnah, dass Vernunft und Aufklärung nach wie vor begehrte Kulturgüter sind.

    Wie die Zeitung will die kommende Konferenz eindringlich darauf hinweisen, dass die Gefahr eines atomar geführten Weltkrieges so groß ist wie nie seit 1945. Dass alles dafür getan werden muss, eine weitere Eskalation zu verhindern. Den wichtigsten Beitrag der Zeitung junge Welt sehen wir darin, dem katastrophalen Versagen der meisten bürgerlichen Medien, die sich seit Wochen ungeniert für einseitige Kriegspropaganda hergeben, Aufklärung und Vernunft entgegenzusetzen.

    Die Konferenz will zudem Mut machen, gemeinsam Wege für eine bessere Zukunft auszuloten und zu beschreiten. Sie kann vor Ort oder weltweit im Internet live mitverfolgt werden – es wird darauf ankommen, dass eindrücklich sichtbar wird, dass die Zahl der Menschen, die sich nach einer gerechten und friedlichen Welt sehnen und die auch bereit sind, dafür einzustehen, überwältigend groß ist: In den Veranstaltungsräumen und vor den Bildschirmen!

    Deswegen bitten wir Sie, liebe Leserinnen und Leser: Kommen Sie am 14. Januar 2023 nach Berlin oder verfolgen Sie die XXVIII. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz zu Hause mit Freunden vor dem Bildschirm! Unterstützen Sie uns dabei, dieses Angebot überall bekannt zu machen und beteiligen Sie sich durch Spenden und den Kauf von Eintrittskarten an der Kostendeckung. Der Kartenvorverkauf beginnt am kommenden Sonnabend, dann wird auch das komplette Programm der Veranstaltung veröffentlicht und ab diesem Zeitpunkt können auch Aktionspakete (Plakate, Aufkleber, Programmflyer) beim jW-Aktionsbüro bestellt werden.

    In den nächsten Wochen werden wir in jW Themen und Gäste der Konferenz vorstellen. Und mit jeder kommenden Ausgabe wollen wir der Vernunft eine Bresche schlagen. Mit Ihrem Abonnement der Tageszeitung junge Welt erhalten Sie die notwendigen Informationen und helfen uns gleichzeitig bei deren Verbreitung. Dafür herzlichen Dank!

    Verlag, Redaktion und Genossenschaft

    Update: In einer früheren Version dieses Artikels war im vorletzten Absatz der 12. Januar 2023 als Datum der nächsten Rosa-Luxemburg-Konferenz angegeben. Es handelt sich jedoch um Sonnabend, den 14. Januar 2023.

  • 28.01.2022 19:30 Uhr

    Nach der Konferenz ist vor der Konferenz

    Jetzt vormerken: XXVIII. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz am 14. Januar 2023
    RLK-Vorbereitungskollektiv
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    Auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz stand einmal mehr die Kriegsgefahr im Zentrum

    Am 14. Januar 2023 wollen wir die nächste Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz als Präsenzveranstaltung durchführen – und zugleich wieder einen Livestream anbieten. Um die besondere Herausforderung, den neuen und deutlich größeren Saal nach zwei Jahren pandemiebedingter Unterbrechung zu füllen, sind Sie gefragt, liebe Leserinnen und Leser: Verfolgen Sie alle Informationen zur Konferenz über unseren RLK-Newsletter und unsere Website; verbreiten Sie die Neuigkeiten in ihrem Bekannten- und Freundeskreis, um auch die kommende Konferenz zu einem solchen Erfolg zu machen, wie es die vergangene war.

    Die diesjährige RLK konnte einen Zuschauerrekord verbuchen und zeichnete sich inhaltlich durch ein qualitativ hochwertiges und umfangreiches Programm aus. Damit die Beiträge noch lange nachhallen, sind Kurzfassungen der Hauptreferate am Mittwoch bereits als jW-Beilage erschienen. Die gedruckte Ausgabe bietet handfeste Vorteile, um die Beiträge alle auf einen Blick zu haben und auch später noch zu dem umfangreichen Material greifen zu können. Wenn Sie die Beilage für sich selbst, für Genossen, Freunde oder Bekannte oder zum Verteilen bestellen möchten, können Sie dies über unser Aktionsbüro tun.

    Um die Konferenz langfristig und für noch mehr Menschen zugänglich zu machen, werden die Beiträge auch auf dem jW-Youtube-Kanal veröffentlicht. Ab Sonnabend, 29. Januar 2022, machen wir die Videos nach und nach verfügbar, beginnend mit dem Konferenzbeitrag des stellvertretenden Vorsitzenden der Kommunistischen Partei der Russischen Föderation, Dmitri G. Nowikow. Nicht entgehen lassen sollten Sie sich auch unsere Broschüre mit Langversionen der Konferenzbeiträge, die Mitte März im jW-Shop, ausgewählten Buchläden und am Kiosk erhältlich sein wird.

    Und nicht vergessen: Am 14. Januar 2023 treffen wir uns wieder, dann hoffentlich und endlich wieder im Saal – und nicht nur vor den Monitoren!

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